Wenn Veganer zum Essen kommen: Fettnäpfchen beim Kochen vermeiden
Vegan ist in: Immer mehr Menschen verzichten bei ihrer Ernährung auf tierische Produkte. Selbst viele Fleischesser möchten vegan leben, wie eine Umfrage zeigte. Manche wagen den Schritt zwar noch nicht, beschäftigen sich jedoch mit dem Thema. Werden Veganer zum Essen eingeladen, ist es selbstverständlich, entsprechende Gerichte zuzubereiten. Allerdings ist es manchmal gar nicht so einfach, tierische Produkte als solche zu erkennen.
Immer mehr Menschen leben vegan
Immer mehr Menschen leben aus moralischen und ethischen Gründen vegan. Auch der gesundheitliche Aspekt spielt oft eine Rolle. Viele tierische Produkte gelten als ungesund. So steht etwa rotes und verarbeitetes Fleisch im Verdacht, das Risiko für Darmkrebs zu erhöhen, wobei erst kürzlich gemeldet wurde, dass dieser Zusammenhang etwas überinterpretiert wird. Natürlich sind längst nicht alle Menschen Veganer.
Die Akzeptanz gegenüber Menschen, die keine tierischen Produkte zu sich nehmen wollen, ist aber in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen. Wird ein Veganer zum Essen eingeladen, ist für den guten Gastgeber in der Regel klar, kein Fleisch und keine Milchprodukte zu servieren. Doch es gibt auch Zutaten, die nicht ganz so offensichtlich tierischen Ursprungs sind. Die Zutatenliste sollte also genau angesehen werden. In einer Meldung der Nachrichtenagentur dpa hat eine Expertin wertvolle Informationen, welche Alternativen und Ersatzprodukte sich anbieten.
Kochen und Backen ohne Ei
Sojamilch, Reismilch, Mandelmilch: Pflanzliche Milch-Alternativen gibt es genug. Doch wie lässt sich das Ei im Kuchen ersetzen? Hobbyköche sollten wissen: Vegan kochen und backen geht auch ohne Ei. Die Ernährungsexpertin Nadia Röwe vom Verbraucherinformationsdienst aid erläuterte, das es vegane Ersatzprodukte gibt, die meist auf Kartoffelstärke und Tapioka basieren und mineralische Triebmittel enthalten. Andere bestehen zum Beispiel aus Maisstärke und Lupinenmehl.
Es gibt noch weitere Möglichkeiten, die allerdings einen eigenen Geschmack mitbringen. „Wenn Sie für Ihre vegan lebenden Gäste Muffins backen möchten, können Sie die Eier durch Apfelmus ersetzen“, erklärte Röwe. Drei Esslöffel Apfelmus entsprechen dabei einem Ei. Reife Bananen eignen sich ebenfalls. „Verwenden Sie diese am besten in Kuchen, zu denen Bananen geschmacklich passen.“ Hier entspricht eine halbe zerdrückte Banane einem Ei. Steht Vollkorngebäck auf dem Menüplan, lassen sich auch mit etwas Wasser verrührte gemahlene Leinsamen nehmen. Und Johannisbrotkernmehl funktioniert als veganes Bindemittel in Cremes, Puddings, Soßen und Suppen.
Vegane Alternativen zu Käse
Da der Ernährungstrend seit längerem boomt, sind im Fachhandel auch immer mehr vegane und vegetarische Alternativen zu Fleischprodukten im Angebot. Auch für Käse gibt es diese. Soll also Überbackenes wie Auflauf oder Lasagne mit einer goldbraunen Kruste überzogen sein, ist das kein Problem. Laut Röwe sind Hefeflocken eine Alternative zum Käse. Es gibt unter anderem veganen Parmesan aus Hefeflocken, Cashewkernen, Salz und Knoblauchpulver. Und veganer Mozzarella basiert auf gekeimtem Vollkornreis, Flohsamenschalen oder Seidentofu. Andere Käse-Alternativen werden beispielsweise aus Nüssen, Kokosöl oder Kartoffelstärke hergestellt.
Vorsicht bei Zusatzstoffen
Schwierig wird es manchmal, wenn nicht ausschließlich frische Zutaten verwendet werden. In vielen normalen Lebensmitteln lauern Zusatzstoffe, bei denen man den tierischen Ursprung nicht vermuten würde. Zum Beispiel in Soßenpulver oder Gewürzmischungen, die Lactose, Butterreinfett oder Süßmolkenpulver enthalten können. Zudem sind viele Produkte oft nicht vegetarisch oder vegan, da Spuren von Schalentieren, Milch oder Ei im Herstellungsprozess nicht ausgeschlossen werden können. Ein Blick ins Kleingedruckte ist daher immer angeraten. Gastgeber sollten im Zweifel nachfragen wie eng es der vegane Gast nimmt. Bei frischen Produkten und Gewürzen ist man normalerweise auf der sicheren Seite. Wer Anregungen für leckere vegane Rezepte sucht, kann sie unter anderem im Internet finden. (ad)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.