Darmkrebs-Vorsorge: Durch Darmspiegelung kann Krankheitsrisiko gesenkt werden
Über 62.000 Menschen erkranken in Deutschland jedes Jahr neu an Darmkrebs. Gesunde Ernährung allein reicht nicht aus, um eine Erkrankung zu verhindern. Gesundheitsexperten setzen vielmehr auf die Darmspiegelung als Vorsorgeuntersuchung. Die Darmkrebs-Früherkennung kann Leben retten.
Gesunde Ernährung allein reicht nicht
Jährlich sterben 26.000 Menschen an Darmkrebs. Mehr als 62.000 Menschen hierzulande erkranken jedes Jahr neu daran. Als wichtiger Auslöser gilt ein ungesunder Lebensstil. Erst kürzlich wurde berichtet, dass die Weltgesundheitsorganisation (WHO) möglicherweise rotes Fleisch und Wurstwaren als „wahrscheinlich krebserregend“ einstufen könnte. Untersuchungen zeigten, dass Vegetarier seltener an Darmkrebs erkranken. Auch übermäßiger Alkoholkonsum, Rauchen, Übergewicht beziehungsweise Adipositas und Bewegungsmangel gehören zu den anerkannten Risikofaktoren. „Aber selbst das Meiden aller fünf bekannten Risiken kann das Darmkrebsrisiko allenfalls um ein Viertel senken“, erklärte Christian Trautwein, Direktor der Medizinischen Klinik III am Universitätsklinikum Aachen und Mediensprecher der Deutschen Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS). Die Experten der DGVS setzen vielmehr auf die Darmspiegelung als Vorsorgeuntersuchung.
Bei einer Darmspiegelung können gleich Polypen entfernt werden
„Viele Tumore sind genetisch bedingt und deshalb auch bei einer gesunden Ernährung nicht sicher vermeidbar“, heißt es von Seiten der Fachgesellschaft. Die beste Vorsorge sei daher die regelmäßige Darmspiegelung. Im Rahmen der Vorsorge-Koloskopie werden bei 31 Prozent der Männer und 20 Prozent der Frauen Polypen gefunden, die noch während der Untersuchung entfernt werden können. Damit wird die Entstehung von Krebs verhindert. Das individuelle Risiko, an Darmkrebs zu erkranken, wird mit der Vorsorgeuntersuchung laut DGVS um bis zu 80 Prozent gesenkt. Die Experten verwiesen in diesem Zusammenhang auf eine im August 2015 im Fachmagazin „Gastroenterology“ veröffentlichte Studie.
Keine Angst vor Untersuchung
Vor einer Koloskopie braucht man auch keine Angst zu haben: Eine Darmspiegelung wird in Kurz-Narkose durchgeführt. Zahlen der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) zufolge haben 2013 und 2014 mehr Menschen in Deutschland eine Vorsorgekoloskopie in Anspruch genommen: So ging die Teilnahme zwar von 2006 bis 2012 um 38 Prozent zurück, doch in den beiden vergangenen Jahren zeigte sich ein Zuwachs von insgesamt 13.5 Prozent. „Daran wird einmal deutlich, dass Bürger und Ärzte Vertrauen in diese Untersuchungen haben“, sagte Dietrich Hüppe vom Berufsverband der Magen-Darm-Ärzte laut einem Bericht von „aerzteblatt.de“. Zudem spiegelten die Zahlen wieder, dass Bürger, die seit 2002 an der Vorsorgekoloskopie teilgenommen haben, nach zehn Jahren die Möglichkeit nutzen, sich zum zweiten Mal einer solchen Untersuchung zu unterziehen. (ad)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.