Verringerung der Kalorienzufuhr stärkt die Herzgesundheit
Übermäßige Kalorienzufuhr in Kombination mit Bewegungsmangel sind die Hauptursachen für Übergewicht und Fettleibigkeit. Die Folge ist ein deutlich erhöhtes Risiko für Herzkrankheiten. Doch auch bei Menschen, die nicht übergewichtig sind, kann eine Reduzierung der Kalorienzufuhr die Herzgesundheit verbessern, berichtet Dr. Stephen Kopecky, Kardiologe an der hoch renommierten Mayo Clinic in den USA.
Übergewicht ist eine deutliche Mehrbelastung für das Herz-Kreislauf-System und auch unterhalb der Grenze zum Übergewicht steigt durch übermäßige Kalorienzufuhr bereits das Risiko für Herzkrankheiten, erläutert der Experte. Eine Begrenzung der Kalorienaufnahme könne beispielsweise die Gefahr eines Herzinfarkts deutlich reduzieren. Und auch das Risiko anderer Erkrankungen werde erheblich gesenkt. Durch eine Anpassung der Portionsgrößen und die Auswahl geeigneter Lebensmittel lasse sich die Kalorienzufuhr relativ leicht verringern.
Auf 200 bis 300 Kilokalorien verzichten
Dem Experten zufolge ist die übermäßige Kalorienzufuhr einer der wesentlichen Gründe für die Adipositas-Epidemie in den USA. „Der durchschnittliche Amerikaner isst etwa 400 bis 500 Kilokalorien mehr als früher“, betont Dr. Kopecky. Wer auf 200 bis 300 Kilokalorien pro Tag verzichte, reduziere wahrscheinlich auch seine tägliche Aufnahme von Kohlenhydraten und Fett, so der Kardiologe weiter. Für die meisten gesunden Erwachsenen könne es sehr hilfreich sein, die Kalorienzufuhr ein wenig zu reduzieren.
Jedes zusätzliche Kilo braucht kilometerweise Blutgefäße
Mit jedem Pfund Gewicht (rund 2,2 Kilogramm), das wir zunehmen, entstehen fünf Meilen (rund acht Kilometer) zusätzliche Blutgefäße, berichtet Dr. Kopecky. Es lasse sich leicht ausrechnen, dass bei zehn Pfund Übergewicht eine erhebliche Mehrbelastung für das Herz die Folge ist. „Das Herz wird müde, der Blutdruck und die Herzinfarkt-Raten steigen, etc.“, so der Kardiologe.
Kalorienzufuhr einfach absenken
Ein einfacher Weg zur Verringerung der Kalorienzufuhr ist laut Aussage des Experten die Anpassung der Portionsgrößen und die Umstellung auf Lebensmittel auf Grundlage der mediterranen Ernährung, mit viel Gemüse, Obst, Vollkorn, Fisch und Olivenöl. Schon eine leichte Absenkung der Kalorienaufnahme verringere nicht nur das Risiko eines Herzinfarkts, sondern auch das Risiko von Schlaganfällen, Diabetes, einigen Krebsarten und Alzheimer.
Richterwerte für die Kalorienzufuhr
Als Richterwerte für die tägliche Kalorienzufuhr nennt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) für Erwachsene mit einem mittleren Body Mass Index (BMI) von 22 eine tägliche Energiezufuhr von 2.300 Kilokalorien bei Männern und 1.800 Kilokalorien bei Frauen. Allerdings gelten diese Werte nur bei geringer körperlicher Aktivität und im Alter von 25 bis 50 Jahren. Bei hoher körperlicher Belastung und in der Schwangerschaft liegen die Richtwerte zum Beispiel deutlich höher. (fp)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Mayo Clinic: Mayo Clinic Minute: How cutting calories helps your heart (veröffentlicht 07.11.2019), newsnetwork.mayoclinic.org
- Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE): Wie viel Energie braucht der Mensch?, dge.de
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.