Familiäre Vorgeschichte von Krebs erhöht das Risiko für Asthma
Bei der Entstehung einer Krebserkrankung spielen genetische Komponenten eine Rolle. Ein amerikanisches Forschungsteam fand nun einen Zusammenhang zwischen bestimmten genetischen Faktoren, die innerhalb einer Familie das Risiko für Krebs erhöhen und gleichzeitig die Wahrscheinlichkeit steigern, dass der Nachwuchs im Kindesalter Asthma entwickelt.
Forschende des American College of Allergy, Asthma and Immunology (ACAAI) zeigten im Rahmen einer aktuellen Studie einen Zusammenhang zwischen einer Familiengeschichte von Krebs und einer Asthmadiagnose im Kindesalter. Seine Ergebnisse stellte das Team kürzlich auf dem Fachseminar ACAAI Annual Scientific Meeting 2019 in Houston vor.
Zusammenhang zwischen Krebs und Asthma entdeckt
Sowohl Krebs als auch Asthma sind weitverbreitete Erkrankungen. Dass es einen Zusammenhang zwischen diesen beiden Krankheiten gibt, fanden die ACAAI-Forschenden kürzlich heraus. „Wir haben Daten aus der National Health Interview Survey (NHIS) von den Jahren 2012 bis 2016 verwendet, um Informationen über Kinder zu verfolgen, bei denen Asthma diagnostiziert wurde“, erläutert der Immunologie- und Allergiespezialist Sairaman Nagarajan, der auch Hauptautor der Studie ist.
20 Prozent mehr Asthma-Fälle
„Von den mehr als 57.000 Kindern, deren Informationen wir untersucht haben, hatten mehr als 20 Prozent derjenigen, die eine familiäre Vorgeschichte mit Krebs hatten, eine Asthma-Diagnose“, so Nagarajan. Diese Ergebnisse spiegeln aufgrund der großen Anzahl der Befragten die gesamte US-Bevölkerung wider und seien daher für ganz Amerika signifikant.
Zählen die Ergebnisse auch für Deutschland?
Ob der gleiche Zusammenhang in Deutschland vorliegt, wurde nicht untersucht. Wenn es sich tatsächlich um eine genetische Verbindung zwischen den beiden Erkrankungen handelt, dann ist der gleiche Sachverhalt allerdings auch in Deutschland wahrscheinlich.
Kinderarzt informieren
„Wenn ein Elternteil weiß, dass es eine familiäre Vorgeschichte von Krebs vorliegt, sollte dies dem Kinderarzt oder dem Allergologen mitgeteilt werden“, berichtet Nagarajan. So könne ein besonderes Augenmerk auf ein Asthmascreening gelegt werden. (vb)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- American College of Allergy, Asthma and Immunology (ACAAI): Family history of cancer associated with asthma diagnosis in children (Abruf: 08.11.2019), acaai.org
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.