Durch den richtigen „Schubs“ zu einem gesünderen Essverhalten
Wer abnehmen will, muss sich nicht nur ausreichend bewegen, sondern auch auf eine ausgewogene Ernährung achten. Doch wie lassen sich die Essgewohnheiten hin zu einem gesunden Speiseplan am besten ändern? Forschende aus Frankreich haben darauf eine einfache Antwort.
Egal, ob man überflüssige Pfunde los werden will, sich fitter fühlen möchte oder etwas Gutes für die Gesundheit unternehmen will: Es gibt viele gute Gründe, warum Menschen abnehmen wollen. Doch oft will und will es mit der Gewichtsreduktion einfach nicht klappen. Eine Studie zeigt nun, was der effektivste „Anstoß“ für eine gesunde Ernährung ist.
Fast 100 Studien untersucht
Das Bundeszentrum für Ernährung (BZfE) befasst sich in einem aktuellen Beitrag mit der Frage, welche die richtige Richtung ist, in die Menschen gelenkt werden sollten, damit ihre Strategie zur Gewichtsreduktion wirklich erfolgreich ist?
Weil es zum Thema Übergewicht eine unübersichtliche Vielzahl von Studien gibt und es schwerfällt, einen Überblick über die richtigen Empfehlungen zu behalten, machten sich Forschende aus Frankreich an die Arbeit, um eine „Studie zur Studienlage“ zum Thema Gewichtsabnahme anzufertigen.
Für diese „Meta-Analyse“, wurden 96 frühere Studien untersucht, in denen verschiedene Methoden getestet wurden, die sich auf die Verbesserung der Auswahl von Nahrungsmitteln und der Ernährungsgewohnheiten konzentrierten. Durchgeführt wurde die Studie von Romain Cadario von der IÉSEG School of Management in Paris und Pierre Chandon von der INSEAD-Sorbonne University.
In einer Mitteilung des Institute for Operations Research and the Management Sciences (INFORMS) berichten sie, was der vielversprechendste „Schubs“ in die richtige Richtung ist.
Sieben verschiedene Strategien und Empfehlungen untersucht
Insgesamt wurden sieben verschiedene Strategien und Empfehlungen untersucht, indem die jeweils zugrunde gelegten Studien für diese Empfehlungen ausgewertet wurden. Die verschiedenen Methoden wurden in sieben Kategorien eingeteilt:
- Die beschreibende Nährwertkennzeichnung enthält Kalorienangaben und andere Nährwertangaben auf Lebensmittelverpackungen oder Speisekarten.
- Bei der Nährwertkennzeichnung werden Bilder oder Grafiken verwendet, um den Menschen zu helfen, die besten Entscheidungen zu treffen.
- Gesunde Lebensmittel werden in den Regalen sichtbarer gemacht, so dass sie besser bemerkt werden.
- Hervorhebung „gesunder“ Merkmale auf Verpackungen.
- Aufkleber oder Schilder mit Gesundheitsappellen.
- Verbesserung der Bequemlichkeit, indem Obst und Gemüse vorgeschnitten wird.
- Die Verringerung der Portionsgrößen „ungesunder“ Lebensmittel.
Die erfolgreichste Methode
Laut den Forschenden sind verhaltensorientierte „Anstöße“ am erfolgreichsten, insbesondere scheint die Reduzierung der Portionsgröße von ungesunden Lebensmitteln der beste Weg zu sein, um die Essgewohnheiten zu verbessern.
„Diese verschiedenen Kategorien sprechen Menschen auf unterschiedliche Weise an. Einige appellieren an die Stimme der Vernunft oder die Beurteilung der Menschen, andere spielen mit ihren Emotionen und wieder andere konzentrieren sich direkt auf das Ändern des Verhaltens“, sagte Studienautor Romain Cadario. „Durch die Wahl der besten Strategie können Sie Ergebnisse erzielen, die sechsmal effektiver sind.“ (ad)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Bundeszentrum für Ernährung (BZfE): Strategien zur Gewichtsabnahme, (Abruf: 10.11.2019), Bundeszentrum für Ernährung (BZfE)
- Institute for Operations Research and the Management Sciences (INFORMS): New Comprehensive Review of 96 Previous Healthy Eating Studies Finds Gentle “Nudges” Yield Best Changes in Peoples’ Eating Behaviors, (Abruf: 10.11.2019)
- INFORMS PubsOnLine: Which Healthy Eating Nudges Work Best? A Meta-Analysis of Field Experiments, (Abruf: 10.11.2019), INFORMS PubsOnLine
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.