Erhöhtes Risiko für Herzerkrankungen durch unser Abendessen?
Wenn Frauen am Abend einen höheren Anteil ihrer täglichen Kalorien zu sich nehmen, scheint sich dadurch das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu erhöhen.
Bei einer aktuellen Untersuchung wurde festgestellt, dass Frauen, welche erst am Abend einen höheren Anteil ihrer täglichen Kalorien aufnehmen, eine erhöhte Wahrscheinlichkeit für Herz-Kreislauf-Erkrankungen haben, verglichen mit Frauen, welche diese Kalorien verteilt über den Tag zu sich nehmen. Die Ergebnisse der Studie wurden jetzt bei den diesjährigen Scientific Sessions der American Heart Association in Philadelphia vorgestellt.
Für die Studie wurden 112 Frauen untersucht
Bei ihrer Untersuchung bewerteten die Forschenden die kardiovaskuläre Gesundheit von 112 Frauen, welche ein Durchschnittsalter von 33 Jahren hatten. Dabei wurden besonders Risikofaktoren berücksichtigt, welche durch Lebensstiländerungen verbessert werden können. Zu diesen Risikofaktoren gehörten beispielsweise Nichtrauchen, körperliche Aktivität, gesunde Ernährung und ein gesundes Körpergewicht sowie die Messung von Cholesterin, Blutdruck und Blutzuckerspiegel.
Für alle Frauen wurde ein Herzgesundheitswert errechnet
Die Forschenden berechneten einen Herzgesundheitswert für die teilnehmenden Frauen, der auf oben genannten Faktoren basierte. Die Teilnehmenden führten elektronische Ernährungstagebücher per Computer oder Handy, um zu berichten, was, wie viel und wann sie eine Woche lang gegessen haben – einmal zu Beginn der Studie und einmal zwölf Monate später. Diese Daten wurden dann verwendet, um den Zusammenhang zwischen der Herzgesundheit und dem Zeitpunkt des Essens zu bestimmen.
Viele Kalorien zum Abendessen wirkten sich negativ auf die Herzgesundheit aus
Die meisten Frauen nahmen nach 18 Uhr nur geringe Mengen an Nahrung zu sich. Teilnehmerinnen, welche nach 18 Uhr einen höheren Anteil ihrer täglichen Kalorien zu sich nahmen, wiesen eine schlechtere Herzgesundheit auf.
Auswirkungen der späten Kalorienaufnahme
Mit jeder Zunahme der aufgenommenen Kalorien nach 18 Uhr um ein Prozent, verschlechterte sich auch die Herzgesundheit. Wenn Frauen nach 18 Uhr einen großen Anteil ihrer täglich zu sich genommenen Kalorien konsumierten, erhöhte sich die Wahrscheinlichkeit für einen höheren Blutdruck, einen erhöhten BMI und eine schlechtere langfristige Kontrolle des Blutzuckers. Ähnliche Ergebnisse waren auch bei jedem Anstieg des Kalorienverbrauchs um ein Prozent nach 20.00 Uhr zu beobachten.
Es macht einen Unterschied, zu welcher Zeit Kalorien aufgenommen werden
„Bisher haben sich Lifestyle-Ansätze zur Vorbeugung von Herzerkrankungen darauf konzentriert, was wir essen und wie viel wir essen“, berichtet Studienautor Dr. Nour Makarem vom Vagelos College of Physicians and Surgeons der Columbia University in New York in einer Pressemitteilung der American Heart Association. In Zukunft sollten wir eventuelle auch berücksichtigen, wann wir essen.
Weitere Forschung ist nötig
Die Ergebnisse der Studie deuten darauf hin, dass der Konsum von Nahrung, mit einer Berücksichtigung des Zeitpunkts und dem Anteil der zu sich genommenen Kalorien beim Abendessen, ein einfaches, veränderbares Verhalten zur Reduzierung des Risikos für Herzerkrankungen darstellt. Die Ergebnisse sollten in Zukunft in weiteren Untersuchungen mit größeren Stichproben und anderen Populationen überprüft werden. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Evening eating linked to poorer heart health for women, American Heart Association (Abfrage: 11.11.2019), American Heart Association
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.