So halten Sie ihre Leber gesund
Die Leber ist unser zentrales Stoffwechselorgan. Lebererkrankungen wie die Fettleber haben in den letzten Jahrzehnten stark zugenommen – sogar bei Kindern. Anlässlich des Deutschen Lebertages am 20. November 2019 geben Expertinnen und Experten Ratschläge für eine gesündere Leber.
Die Deutsche Leberstiftung weißt mit dem Motto „Jeder Tag ist Leber-Tag“ auf die Wichtigkeit einer gesunden Leber hin. Der diesjährige Aktionstag soll die täglich Bedeutung der Leber hervorheben und darüber aufklären, wie man die Lebergesundheit fördern und verbessern kann.
Fünf Millionen Leberkranke in Deutschland
Lebererkrankungen zählen weltweit zu den größten Gesundheitsproblemen sowie zu den häufigsten Todesursachen. Nach Angaben der Deutschen Leberstiftung leiden allein in Deutschland mindestens fünf Millionen Menschen an Leberkrankheiten. Die Leber erfüllt viele lebenswichtige Funktionen im Körper. Insbesondere der Lebensstil entscheidet über den Zustand des Organs.
Fettleber auf dem Vormarsch
Die Anzahl an Menschen, die an einer nicht-alkoholischen Fettlebererkrankung leiden, nimmt ständig zu. Rund jede zweite erwachsene Person mit starkem Übergewicht (Adipositas) hat laut der Deutschen Leberstiftung eine Fettleber. In Kombination mit Typ 2-Diabetes liege die Prävalenz sogar bei 70 Prozent. Auch bei Kindern mit Übergewicht werde zunehmend eine geschädigte Leber aufgrund von Fetteinlagerungen festgestellt.
Risikofaktoren für Lebererkrankungen
„Lebererkrankungen sind in vielen Fällen vermeidbar“, betont Professor Dr. Michael P. Manns, der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Leberstiftung. Zu den größten Risikofaktoren für Lebererkrankungen gehören laut Manns:
- Übergewicht,
- Bewegungsmangel,
- ungesunde Ernährung,
- Diabetes mellitus,
- Rauchen,
- übermäßiger Alkoholkonsum,
- Virusinfektionen.
Fehlendes Bewusstsein über Lebererkrankungen
„Ernährungs- und Bewegungsgewohnheiten können geändert werden“, so der Professor. Doch leider seien sich zu wenig Menschen über die Risiken bewusst. Vielen Menschen sei nicht mal bekannt, dass ein erhöhter Alkoholkonsum zu Lebererkrankungen führen kann.
Die Leber empfindet keine Schmerzen
Ein gefährliches Unwissen, denn im Gegensatz zu vielen anderen Organen sei die Leber nahezu schmerzunempfindlich. „Die meisten Lebererkrankungen verlaufen daher über einen langen Zeitraum symptomarm“, warnt der Leberexperte.
Aus einer Fettleber entwickeln sich schwere Krankheiten
„Die Entwicklungen sind wirklich alarmierend, denn wir wissen heute, dass sich sowohl eine Leberzirrhose als auch ein Hepatozelluläres Karzinom (HCC, Leberkrebs) direkt aus dem Stadium einer Fettleber entwickeln können“, erklärt Manns.
Keine medikamentöse Therapie gegen Fettleber
„Bislang gibt es keine medikamentöse Therapie für die nicht alkoholische Fettleber“, so der Professor. Doch es gibt auch eine gute Nachricht: Eine Fettleber kann sich zurückbilden – vorausgesetzt die Betroffenen ändern konsequent ihren Lebensstil.
So bildet sich eine Fettleber zurück
„Zur täglichen Routine sollten eine kontrollierte Gewichtsreduktion, eine Ernährungsumstellung, mehr Bewegung und ein Alkohol-Verzicht gehören“, empfiehlt Professor Manns. Dies sei bislang die beste Therapie, um einer Fettleber entgegenzuwirken oder sich vor der Lebererkrankungen zu schützen. (vb)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Deutsche Leberstiftung:„Jeder Tag ist Leber-Tag“ – Deutsche Leberstiftung gibt Tipps für ein lebergesundes Leben (Abruf: 13.11.2019), deutsche-leberstiftung.de
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.