Reduzierte Karies-Gefahr durch zuckerfreies Kaugummi
Durch das Kauen von zuckerfreiem Kaugummi scheint die Entwicklung von Karies an den Zähnen von Erwachsenen und Kindern reduziert zu werden, wie eine aktuelle Studie zeigt.
Bei der aktuellen Untersuchung des King’s College London wurde festgestellt, dass zuckerfreies Kaugummi uns dabei unterstützen kann, die Gesundheit unserer Zähne zu erhalten. Die Ergebnisse der Studie wurden in der englischsprachigen Fachzeitschrift „Journal of Dental Research: Clinical & Translational Research“ veröffentlicht.
Zuckerfreies Kaugummi reduziert den Fortschritt von Karies
Bei der Untersuchung wurden Beweise dafür gefunden, dass das Kauen von zuckerfreiem Kaugummi den Fortschritt von Karies reduziert. Diese Erkenntnis könnte in Zukunft möglicherweise als ein praktikables Präventivmittel gegen den Verfall von Zähnen verwendet werden.
Daten von zwölf Studien über zuckerfreies Kaugummi wurden ausgewertet
Für die aktuelle Studie wurden die Ergebnisse von verschiedenen Untersuchungen analysiert, welche in den letzten 50 Jahren veröffentlicht wurden. So konnten zwölf Studien identifiziert werden, die sich mit den Auswirkungen von zuckerfreien Kaugummis auf die Mundgesundheit beschäftigten. Insbesondere Zahnkaries bei Erwachsenen und Kindern stand im Fokus der Studien.
Kaugummi hat einen präventiven Faktor für Karies von 28 Prozent
Die Forschenden konnten feststellen, dass zuckerfreies Kaugummi den Anstieg von Karies reduziert. Außerdem hatten Personen, die regelmäßig zuckerfreies Kaugummi kauen 28 Prozent weniger Karies. Das Team empfiehlt öfter zuckerfreies Kaugummi zu kauen, um so unsere Zähne vor Karies zu schützen.
Gab es Einschränkungen bei der Studie?
Leider waren viele der ausgewerteten Untersuchungen im Allgemeinen lediglich von mäßiger Qualität. Die Forschenden waren trotzdem der Meinung, dass es dringend nötig ist, vorhandenes Wissen über zuckerfreies Kaugummi und seine Auswirkungen auf Karies und die Mundgesundheit zu aktualisieren.
Weitere Studien zu dem Thema sind geplant
„Wir planen weitere Untersuchungen, um die Akzeptanz und Machbarkeit der Anwendung dieser Methode im Gesundheitswesen zu ermitteln“, berichtetet Professor Avijit Banerjee vom King’s College London in einer Pressemitteilung. In den letzten Jahren hat sich zuckerfreies Kaugummi als mögliche Ergänzung zu bestehenden Präventionsstrategien zur Verhinderung von Karies herausgestellt. Die Akzeptanz und Machbarkeit der Anwendung dieser Methode im Gesundheitswesen sollte jetzt ermittelt werden.
Warum schützt uns zuckerfreies Kaugummi vor Karies?
Die Stimulation des menschlichen Speichels könnte vor Karies schützen, weil der im Mund vorhandene Speichel als natürliche Barriere zum Schutz der Zähne dienen kann. Andererseits wird durch das Kauen von Kaugummis eine Art mechanische Plaquekontrolle ausgelöst, was wiederum zur Vorbeugung von Karies beiträgt. Es ist auch möglich, dass zuckerfreies Kaugummi antibakterielle Inhaltsstoffe wie beispielsweise Xylitol und Sorbitol enthält, welche die Gesundheit unserer Zähne schützen können.
Beweise deuten auf Schutzwirkung hin
Vor der Auswertung der verschiedenen Studien gab es keine schlüssigen Beweise, welche den Zusammenhang zwischen der Verlangsamung der Entwicklung von Karies und dem Kauen von zuckerfreiem Kaugummi aufzeigten. Die aktuelle Untersuchung lieferte allerdings solche Beweise und zeigt, dass zuckerfreie Kaugummis tatsächlich vor der Entstehung von Karies schützen können. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Chewing sugar-free gum could help reduce tooth decay, King's College London (Abfrage: 21.11.2019), King's College London
- J.T. Newton, O. Awojobi, M. Nasseripour, F. Warburton, S. Di Giorgio et al.: A Systematic Review and Meta-Analysis of the Role of Sugar-Free Chewing Gum in Dental Caries, in Journal of Dental Research: Clinical & Translational Research (Abfrage: 21.11.2019), Journal of Dental Research: Clinical & Translational Research
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.