Blasenentzündung mit den Mitteln der Natur bekämpfen
Schmerzen im Unterbauch, ständiger Harndrang, Brennen beim Wasserlassen: Eine Blasenentzündung (Zystitis) kann extrem unangenehm sein. Frauen erkranken deutlich häufiger daran als Männer. Bakterielle Infektionen lassen sich zwar meist mit einem Antibiotikum gut behandeln. Doch oft bleibt es nicht bei einer einzigen Infektion und die Beschwerden stellen sich über einen längeren Zeitraum hinweg immer wieder ein.
Um Antibiotikaresistenzen zu vermeiden und dem Körper die möglichen Nebenwirkungen zu ersparen, hat sich die Europäische Vereinigung für Urologie (European Association of Urology, EAU) auf ihrem Jahreskongress mit alternativen Behandlungsmöglichkeiten von akuten, unkomplizierten Harnwegsinfekten beschäftigt.
Welche natürlichen Mittel helfen gegen eine Blasenentzündung?
Auf dem Jahreskongress der Europäischen Vereinigung für Urologie (European Association of Urology, EAU) wurden unter anderem natürliche Behandlungsmethoden gegen eine unkomplizierte Blasenentzündung (Zystitis) vorgestellt. Dabei wurde neben einem Fallbeispiel vor allem eine Studie aus dem Jahr 2018 herangezogen, in der nachgewiesen werden konnte, dass eine bestimmte Kombination aus drei pflanzlichen Wirkstoffen genauso gut gegen Blasenentzündung wirkt wie ein Antibiotikum. Ein phytotherapeutisches Mittel mit den Hauptbestandteilen Liebstöckelwurzel, Tausendgüldenkraut und Rosmarinblätter (BNO 1045) kann bei einer unkomplizierten Blasenentzündung demnach ebenso wirksam sein wie die Einnahme von Antibiotika.
Warum sind Antibiotika-Alternativen wichtig?
Eine wachsende Anzahl von Krankheitserregern entwickelt Resistenzen gegen Antibiotika. Diese verlieren somit ihre Wirkung und können gegen viele bakterielle Infektionen nichts mehr ausrichten. Außerdem kann die Einnahme von Antibiotika unangenehme Nebenwirkungen haben, unter anderem die Zerstörung der natürlichen Darmflora. Der Einsatz von Antibiotika sollte daher nur erfolgen, wenn es keine sinnvollen Alternativen gibt.
Maßnahmen zur Vorbeugung weiterer Blasenentzündungen
Um zu verhindern, dass eine Blasenentzündung erneut auftritt, gibt es laut der Europäischen Vereinigung für Urologie (European Association of Urology, EAU) einige empfehlenswerte Vorbeugemaßnahmen. Dazu zählen vor allem eine erhöhte tägliche Trinkmenge, eine Stärkung des Immunsystems sowie die Wiederherstellung einer gesunden Vaginalflora. Weitere Tipps zur Behandlung und Vorbeugung finden Sie in unserem Artikel “Wirksame Hausmittel gegen Blasentzündung”.
Wichtiger Hinweis
Eine Harnwegsinfektion kann schwerwiegende gesundheitliche Folgen haben. Daher sollte immer zunächst abgeklärt werden, um welche Art der Infektion es sich handelt und ob diese kompliziert oder unkompliziert ist. Die für den individuellen Fall beste Behandlungsmethode sollte grundsätzlich mit dem behandelnden Arzt oder der behandelnden Ärztin besprochen werden. Auch begleitende Maßnahmen sollten sorgfältig abgestimmt werden. Wenn Sie sich eine natürliche Behandlung wünschen, sprechen Sie Ihren Arzt oder Ihre Ärztin am besten aktiv darauf an, ob dies in Ihrem Fall sinnvoll und möglich ist. (kh)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Naber, Kurt G., Tandogdu, Zafer, Köves, Bela et al.: UTI − quo vadis? New alternatives to treat uncomplicated urinary tract infections; in: Clinical Phytoscience - International Journal of Phytomedicine and Phytotherapy, Vol. 5, 40, 2019, Springer Open
- Wagenlehner, Florian M. et al.: Non-Antibiotic Herbal Therapy (BNO 1045) versus Antibiotic Therapy (Fosfomycin Trometamol) for the Treatment of Acute Lower Uncomplicated Urinary Tract Infections in Women: A Double-Blind, Parallel-Group, Randomized, Multicentre, Non-Inferiority Phase III Trial; in: Urologia internationalis, Vol. 101, Issue 3, Seite 327-336, 2018, Karger
- World Health Organization (WHO): Antibiotic resistance (Abruf: 02.12.2019), www.who.int
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.