12-Stunden-Diät ohne Verzicht
Eine aktuelle Studie des Salk-Instituts in Kalifornien warnt vor konventionellen Diäten. Stattdessen sei es besser, die Nahrungsaufnahme auf einen Zeitraum von acht bis zwölf Stunden zu beschränken. Diese 12-Stunden-Diät-Regel, ähnlich dem intermittierenden Fasten, orientiert sich am natürlichen Essverhalten, dass noch vor einem Jahrhundert fast überall praktiziert wurde. Zudem könne eine Reduzierung des Kalorienverbrauchs auf hohe Cholesterinwerte, Diabetes und Fettleibigkeit verhindern. Auch der Stoffwechsel könne effektiver auf die Nahrungsaufnahme reagieren.
Neues Diät-Konzept
Ein relativ neues Konzept zum Abnehmen ist die 12-Stunden-Regel. Bei dieser Diät-Form geht es nicht so sehr darum was, sondern um welche Uhrzeit gegessen wird. Ein Forscherteam um Dr. Satchidananda Panda vom Salk Insitute in Kalifornien untersuchte die Effektivität 12-Stunden-Diät. Obwohl die Studie noch nicht an Menschen getestet wurde, gilt sie bereits jetzt als effektive Methode zum Abnehmen.
Abnehm-Studie mit Mäusen
Das Forscherteam um Dr. Satchidananda Panda fand heraus, dass der Körper besonders viel Fett und Kalorien verbrennt, wenn die Nahrungsaufnahme nur innerhalb eines bestimmten Zeitraumes stattfindet. Die Wissenschaftler setzten für die Studie 400 Mäuse auf unterschiedliche Ernährungspläne.
Einige der Tiere bekamen eine fetthaltige oder eine zucker- und fettreiche Ernährung. Anderen wurde eine zuckerreiche Ernährung verabreicht und wieder andere erhielten eine ausgewogene Ernährung oder sie wurden in unterschiedlichen Zeitfenstern gefüttert.
12-Stunden-Regel zeigt Wirkung
Es zeigte sich, dass diejenigen Nager, die ihr Futter nur in einem Zeitfenster von neun bis zwölf Stunden aufnehmen durften, insgesamt schlanker blieben, als die Mäuse, die die gleiche Nahrungsmenge über 24 Stunden hinweg konsumieren durften.
“Es ist eine interessante Beobachtung, dass die Mäuse bei normaler Ernährung zwar nicht abgenommen haben, aber ihre Körperzusammensetzung geändert haben”, sagte Studienleiter Satchidananda Panda. „Das wirft die Frage auf – was ist passiert? Erhalten Mäuse ihre Muskelmasse aufrecht, die durch freies Füttern verloren gegangen sein könnte, oder gewinnen sie an Muskelmasse?”
Nachhallender Diät-Effekt beobachtet
Selbst die Tiere, die am Wochenende zwar 24 Stunden lang essen durften, während der Woche jedoch zur maximal 12-Stunden-Regel zurückkehrten, setzen weniger an, als jene, denen immer Essen zur Verfügung stand. Nach diesem Prinzip nahmen übergewichtige Tiere sogar ab. “Die Tatsache, dass es unabhängig von der Ernährung und an Wochenenden und Wochentagen funktionierte, war große Überraschung”, berichtet die Erstautorin der Studie, Amandine Chaix.
Nicht jede Tageszeit zum Essen geeignet
Neu ist die Idee nur innerhalb eines bestimmten Zeitraumes zu essen, nicht. Zum Beispiel gibt es Diät-Ansätze, die vorschlagen, nur bis zu einer bestimmten Uhrzeit zu essen. Zudem betonen Ernährungsberater immer wieder, dass nicht jede Tageszeit zum Essen geeignet ist. Wenn etwa noch spät nachts gespeist wird, liegt die Nahrung schwer im Magen, weil dieser bereits auf den Ruhemodus umgeschaltet hat.
Allerdings sind solche Diäten mit Vorsicht zu genießen. Selbst wenn dadurch die Kalorienzufuhr gesenkt werden kann, bleibt es wichtig, was in den verbleibenden zwölf Stunden konsumiert wird. Durch Pizza, Pommes und Pasta könnten die Abnehmewilligen schnell in einen ungesunden Teufelskreis rutschen.
Mehr zum Thema: Ernährung: Intermittierendes Fasten schützt vor Diabetes und metabolischem Syndrom.
Weitere Forschungen geplant
Das heißt, dass dennoch unter anderem auf eine ausgeglichene Vitaminzufuhr geachtet werden muss. Zudem kann langes Fasten zu schwer kontrollierbaren Hungerattacken führen. Des Weiteren wird darauf hingewiesen, dass sich die Studienergebnisse an Mäusen nicht direkt auf den Menschen übertragen lassen. Weitere Forschungen, sollen deshalb zeigen, was die 12-Stunden-Regel wirklich für eine Gewichtsreduktion beim Menschen bedeuten kann. (sb)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Time-Restricted Feeding Is a Preventative and Therapeutic Intervention against Diverse Nutritional Challenges (Abruf 15.12.2019), Cell Metabolism
Wichtiger Hinweis:
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