Knopfbatterien können zur Lebensgefahr für Kinder werden
Vom Kuscheltier bis zum ferngesteuerten Roboter: Viele Spielzeuge haben elektrische Funktionen, die nicht selten über Knopfbatterien betrieben werden. Mehrere Gesundheitsinstitutionen warnen davor, dass diese Batterien zur Lebensgefahr werden können, wenn sie von Kindern verschluckt werden. Erfahren Sie hier, welche gängigen Gesundheitsgefahren unterm Christbaum lauern.
Knopfbatterien sind fast in jedem Haushalt zu finden. Besonders zur Weihnachtszeit werden die Smarties-ähnlichen Batterien für viele Spielzeuge gebraucht. Aufgrund der Größe können sie leicht von Kindern verschluckt werden. Die Magensäure reagiert dann mit den Chemikalien in den Batterien und bildet Säuren, die lebensgefährliche innere Verätzungen auslösen können. Davor warnen unter anderem die Royal Society for the Prevention of Accidents (RoSPA) und die Stiftung Kindergesundheit.
Mehr als jedes Vierte Kind verschluckt Fremdkörper
In einer Umfrage der RoSPA unter 2.000 Eltern aus Großbritannien stellte sich heraus, dass mehr als ein Viertel ihrer Kinder (29 Prozent) schon mal etwas Herumliegendes verschluckt hat, was eigentlich nicht in Kinderhände gehört. Im Falle einer Knopfbatterie kann dies eine erhebliche Gesundheitsgefahr darstellen.
Keine sofortigen Anzeichen
Das gefährliche an Knopfbatterien ist, dass sie klein genug sind, um sie ohne Erstickungssymptome verschlucken zu können. Außerdem ähneln sie von der Größe und Form Smarties, die bei vielen Kindern sehr beliebt sind. Kinder unter fünf Jahre sind aufgrund ihrer Neugier besonders stark gefährdet, berichtet die RoSPA. Es ist daher wichtig für Eltern, solche Knopfbatterien unzugänglich für Kinder aufzubewahren und alte Batterien ordnungsgemäß zu entsorgen.
Weitere Gefahren unterm Christbaum
Auch die Weihnachtsdeko stellt laut der Stiftung Kindergesundheit eine Gesundheitsgefahr für Kinder dar. Neben verschluckten Haushaltsprodukten und Medikamenten stehen Pflanzenteile auf Platz drei der Substanzen, die zu den meisten Anfragen von Eltern in den Giftinformationszentren führen. Bunte Früchte an Adventskränzen werden demnach besonders gerne verschluckt.
„Zum Glück kommt es nur selten zu einer ernsthaften Schädigung, dennoch sollten Eltern und Großeltern die Neugier und den Unternehmungsgeist kleiner Kinder nicht unterschätzen und auch ihre Fähigkeit berücksichtigen, durch Klettern an scheinbar Unerreichbares zu gelangen“, warnt die Stiftung Kindergesundheit.
Für Weihnachtsdeko werden viele Giftpflanzen verwendet
Ironischerweise werden insbesondere in der Weihnachtszeit besonders viele giftige Pflanzen für die Dekoration verwendet. Wenn die Kinder Symptome wie Bauchschmerzen, Erbrechen, Durchfall, Krämpfe, Schwindel, Leibschmerzen oder Bewusstlosigkeit zeigen, kann dies auf eine Vergiftung hindeuten. Hier einige Beispiele für giftige Pflanzen in der Deko:
Im Zweifelsfall sofort den Giftnotruf anrufen!
Die Stiftung Kindergesundheit empfiehlt: „Selbst beim leisesten Verdacht, das Kind könnte gefährliche Mengen einer giftigen Substanz eingenommen haben, sollte man auf keinen Fall erst auf eventuelle Anzeichen einer Vergiftung warten, sondern sofort handeln.“ Auskunft können hier die neun Giftinformationszentren in Deutschland sowie jeweils eins in Österreich und der Schweiz geben. Diese Zentren sind unter folgenden Telefonnummern zu erreichen:
- Berlin 030/19240;
- Bonn 0228/19240;
- Erfurt 0361/730730;
- Freiburg 0761/19240;
- Göttingen 0551/19240;
- Homburg/Saar 06841/19240;
- Mainz 06131/19240;
- München 089/19240;
- Nürnberg 0911/3982451 oder 0911/3982665;
- Wien +43-1-406 43 43;
- Zürich +41-44-251 51 51.
Kinder nicht allein mit Kerzen lassen
Feuer übt auf Kinder oft eine besondere Faszination aus. Die Kleinen sollten deshalb nie mit einer brennenden Kerze allein in einem Raum gelassen werden. Gerade in der Weihnachtszeit gibt es viele Gegenstände, wie trockene Gestecke, die leicht Feuer fangen können, dass sich schnell auf Gardinen, Tapeten oder Möbel ausweiten kann. (vb)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Society for the Prevention of Accidents (RoSPA): Potentially-deadly button batteries (Abruf: 24.12.2019), rospa.com
- Stiftung Kindergesundheit: Gefahren unterm Christbaum (Abruf: 24.12.2019), idw-online.de
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.