Verbesserte Alzheimer-Diagnose – aber keine Heilung in Sicht
Alzheimer ist die meistverbreitete Demenzerkrankung. Derzeit gibt es keine etablierte Behandlung, die die Krankheit heilen, stoppen oder maßgeblich verlangsamen kann. Gleichzeitig werden die Diagnosetechniken zur Erkennung der Erkrankung immer besser. Würden Sie wissen wollen, ob Sie oder ein naher Verwandter an Alzheimer erkranken wird?
Forschende von Alzheimer’s Research UK gingen in dem aktuellen Bericht „Detecting and Diagnosing Alzheimer’s Disease“ der Frage nach, ob und wann Menschen wissen möchten, ob sie an der derzeit unheilbaren Alzheimer-Krankheit leiden werden. Denn neuste Diagnoseverfahren ermöglichen die Erkennung der Krankheit, lange bevor die ersten Symptome entstehen.
Wann ist eine Alzheimer-Diagnose angebracht?
Aufgrund von Fortschritten in der Diagnose der Krankheit stellen sich Forschende und Mediziner nun die Frage, ab wann es angebracht ist, jemanden mitzuteilen, ob und wann er an Alzheimer erkranken wird. Zum Beispiel erkennt ein neuer Bluttest Alzheimer vor den ersten Symptomen.
Bekomme ich Alzheimer?
Dies ist verständlicherweise eine beängstigende Frage. Neue Diagnoseverfahren erkennen immer früher, ob eine Alzheimer-Demenz entstehen wird. Da es derzeit keine Heilung oder Behandlung gibt, wollte Alzheimer’s Research UK in einer Umfrage wissen, ab wann Betroffene erfahren möchten, ob sie eine Alzheimer-Krankheit entwickeln werden.
Drei Viertel der Teilnehmenden wollen es vorher wissen
Aus Interviews mit 2.000 Personen ging hervor, dass fast drei Viertel (74 Prozent) im Voraus wissen wollen, ob sie Alzheimer kriegen werden. 33 Prozent der Teilnehmenden gaben an, es jedoch erst zwei Jahre vor dem Auftreten von Symptomen wissen zu wollen. 38 Prozent würden es bereits schon 15 Jahre vorher wissen wollen.
Die Ergebnisse dieses Berichts zeigen, dass die Öffentlichkeit vorwiegend frühzeitig wissen möchte, ob eine Person an Alzheimer erkranken wird, obwohl es nach der Diagnose womöglich noch Jahrzehnte dauern kann, bis schwerwiegende Symptome auftreten.
Welche Vorteile hat eine frühe Diagnose?
Bei der derzeitigen Diagnose der Alzheimer-Demenz sind bereits Schäden eingetreten, die nach heutigem Kenntnisstand irreversibel sind. Derzeitige Bemühungen konzentrieren sich deshalb auf frühe Stadien der Krankheit. Damit zu einem frühen Zeitpunkt interveniert werden kann, muss natürlich die Krankheit auch früh entdeckt werden.
Forschung zur frühen Behandlung von Alzheimer
Eine großflächige Frühdiagnose wäre Alzheimer’s Research UK zufolge von entscheidender Bedeutung, um laufende Forschungen zu frühen Therapien voranzutreiben. Derzeit befindet sich beispielsweise ein potenzielles Medikament in der Entwicklung, das das Fortschreiten der Alzheimer-Krankheit verlangsamen soll, insofern sich die Erkrankung noch in einem frühen Stadium befindet. Sollte ein solches Medikament zugelassen werden, müsste sich dementsprechend auch die gesamte Diagnose verändern. (vb)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Alzheimer's Research UK: Detecting and diagnosing Alzheimer’s disease (Abruf: 29.12.2019), alzheimersresearchuk.org
- Professor Jonathan Schott: When would you want to know you had Alzheimer’s disease? (Abruf: 29.12.2019), dementiablog.org
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.