Gesundheit verbessert sich durch Intervallfasten
Intermittierendes Fasten oder auch Intervallfasten kann tatsächlich beim Abnehmen helfen. Studien zeigen zudem, dass sich die Lebenserwartung durch diese besondere Diätform steigern lässt.
In einer aktuellen Studie der Johns Hopkins University wurde festgestellt, dass intermittierendes Fasten die allgemeine Gesundheit verbessern kann und zusätzlich die Lebenserwartung erhöht. Die Ergebnisse der Studie wurden in der englischsprachigen Fachzeitschrift „New England Journal of Medicine“ publiziert.
Schutz vor Diabetes durch Fasten
Etwa 85 Prozent der Menschen, welche diese Symptome aufweisen, leiden auch unter Typ-2-Diabetes. Wer an beiden Krankheiten erkrankt ist, hat ein weitaus größeres Risiko, eine Herzkrankheit oder auch einen Schlaganfall zu entwickeln. Das intermittierende Fasten könnte das Risiko für Diabetes reduzieren. Fasten kann auch die Stressresistenz erhöhen und Entzündungen unterdrücken.
Schützt Fasten auch die Gehirngesundheit?
Vorläufige Studien weisen außerdem darauf hin, dass das intermittierende Fasten auch der Gehirngesundheit zugute kommen könnte, berichten die Forschenden. Bei einer Studie der University of Toronto mit 220 gesunden, nicht fettleibigen Erwachsenen wurde festgestellt, dass durch eine zwei Jahre lange kalorienreduzierte Ernährung bei kognitiven Tests Anzeichen für ein verbessertes Gedächtnis beobachtet werden konnten.
Wie funktioniert Intervallfasten?
Intervallfasten oder intermittierendes Fasten funktioniert so: im Grunde ernährt man sich ganz normal, außer, dass in einem bestimmten Zeitraum gefastet wird. Die gängigsten Modelle sind das 5:2-Intervallfasten und das 16:8-Intervallfasten.
Zeitplan-Fasten
Beim 5:2-Intervallfasten beispielsweise isst man an fünf Tagen der Woche normal und fastet danach 2 Tage. Den intensivsten Effekt hat man dabei, wenn die beiden Tage aufeinander folgen. Allerdings ist diese Methode auch deutlich schwerer durchzuhalten und bedarf einiger Gewöhnung. Man kann also auch zwei Tage einzeln fasten.
Bei der 16:8-Methode erstreckt sich die Fastenphase auf einen bestimmten Tagesabschnitt. Man verzichtet 16 Stunden lang auf Nahrung, in der restlichen Zeit isst man ganz normal. Theoretisch lässt sich dabei für die 16-stündige Fastenzeit auch die Schlafphase mit anrechnen. Wer also etwa acht Stunden schläft, müsste dann nur noch insgesamt acht Stunden lang fasten.
Essen Sie morgens wenig und abends viel? Dann hängen Sie die Fastenzeit an die Schlafphase an. Entgegen der landläufigen Meinung macht abends essen nicht dick. Wichtig ist allein die Dauer der Fettverbrennungsphase. Sind Sie aber ein „Frühstückstyp“, dann essen Sie acht Stunden vor dem Zubettgehen nichts mehr.
Trinken Sie an den Fastentagen und in der Fastenphase ruhig Wasser, Tee und ungesüßten Kaffee. Manche Quellen sagen sogar, man dürfe an den Fastentagen durchaus Mahlzeiten zu sich nehmen, solange diese insgesamt 500 bis 600 Kalorien nicht übersteigen. Zudem sollte man sich am besten auch außerhalb der Fastenphasen gesund und ausgewogen ernähren. Eine Ernährungsumstellung ist aber nicht zwingend nötig.
Was bringt Intervallfasten?
Ziel des Intervallfastens ist es, den Stoffwechsel anzuregen, die Fettverbrennung zu fördern und den Körper auf Dauer an kleinere Essensportionen zu gewöhnen. Der Magen verkleinert sich nach einer gewissen Zeit des Fastens und man benötigt anschließend nicht mehr so große Mahlzeiten, um satt zu werden. Dadurch kommt es zu einer verringerten Kalorienaufnahme und zum Gewichtsverlust.
Dem Phasenfasten werden außerdem folgende positive Einflüsse auf die Gesundheit zugeschrieben:
- günstiger Einfluss auf einen bestehenden Diabetis Mellitus,
- günstiger Einfluss auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen,
- bessere Cholesterinwerte.
- günstiger Einfluss auf entzündliche Prozesse.
Sinnvoll oder nicht?
Intervallfasten kann Ihnen bei der Gewichtsabnahme helfen, das ist erwiesen. Allerdings kann wohl nicht jede/r damit sein Gewicht auf Dauer positiv beeinflussen. Die Voraussetzung für eine erfolgreiche Gesichtsabnahme mit dieser Technik ist, dass man die in den Fastenphasen eingesparten Kalorien danach nicht wieder zu sich nimmt.
Man muss also insgesamt weniger Kalorien aufnehmen, als verbrauchen – nur so bleibt die Kalorienbilanz am Ende negativ. Wer diese Art der Ernährung also nur für ein paar Wochen betreibt und danach in alte Essgewohnheiten zurückfällt, riskiert einen Jo-Jo-Effekt.
Für adipöse Menschen eignet sich die Variante, bei der man an jedem zweiten Tag nur sehr wenig Nahrung aufnimmt, vermutlich nicht besser zum Abnehmen als eine “normale” Diät. Zwar verbesserten sich die Blutwerte aller Teilnehmer, doch im Vergleich zur normalen Diät, bei der täglich auf eine geringere Kalorienaufnahme geachtet wird, fiel das Intervallfasten vielen der Probanten schwerer, sodass es häufiger abgebrochen wurde.
Tipp: Wenn Sie das Intervallfasten ausprobieren möchten, um abzunehmen, sollten Sie sich bestenfalls auch damit auseinandersetzen, wie Sie sich im Anschluss gesünder und ausgewogener ernähren können.
Wer sollte auf Intervallfasten verzichten?
Folgende Personengruppen sollten auf Intervallfasten verzichten:
- Schwangere und stillende Frauen,
- Typ-1-Diabetiker,
- Kinder.
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Rafael de Cabo, Mark P. Mattson: Effects of Intermittent Fasting on Health, Aging, and Disease, in: New England Journal of Medicine; Volume 381, Seite 2541-2551, Dezember 2019, New England Journal of Medicine
- Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE): "Blitzdiäten bleiben ohne dauerhaften Erfolg" (Abruf: 04.01.2020), DGE
- Roger Collier: Intermittent fasting: the science of going without; in: CMAJ, Volume 185(9), 11.06.2013, Canadian Medical Association Journal
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.