Husten kann sehr ernstzunehmende Ursachen haben
Gerade jetzt in den kalten Wintermonaten plagt viele Menschen ein unangenehmer Husten. Häufig ist die Ursache dafür eine einfache Erkältung oder eine Grippe. Doch Husten darf nicht unterschätzt werden, er kann auch bedrohliche Ursachen haben.
Im Winter ist Husten fast alltäglich. Doch längst nicht immer muss dahinter eine Erkältung oder Influenza stecken. Denn Husten kann auch andere und sehr ernstzunehmende Ursachen haben, darunter chronische Lungenerkrankungen. Schlimmstenfalls verbirgt sich hinter den Beschwerden sogar ein akuter Notfall.
Bei länger anhaltendem Husten zum Arzt
Husten ist lästig und nicht einfach zu behandeln. Bei einer Erkältung dauert es häufig mehr als zwei Wochen, bis er wieder ganz verschwunden ist. Nicht einmal Medikamente helfen, die Dauer zu verkürzen. Allerdings können die Beschwerden meist mit natürlichen Hausmitteln gelindert werden.
Dennoch sollten Betroffene bei der Selbstbehandlung vorsichtig sein. Darauf weist die Krankenkasse Barmer in einer Mitteilung hin.
„Eine Selbstmedikation bei Husten ist in Ordnung, solange sich die Beschwerden nach ein oder zwei Wochen auch wirklich bessern. Ist das nicht der Fall, sollte man einen Arzt aufsuchen, der der Ursache auf den Grund geht“, erklärt Dr. Ursula Marschall, leitende Medizinerin bei der Barmer.
Dies gelte vor allem bei Kindern mit starkem Husten und Schwangeren. Zum Arzt oder zur Ärztin gehen sollten auch Menschen mit einer Herzerkrankung, vorwiegend nächtlichem Husten, starken Anfällen mit auffälligen Atemgeräuschen oder zusätzlich hohem Fieber, Schmerzen oder ungewolltem Gewichtsverlust.
Manche Medikamente sorgen für Dauerhusten
Bei Beschwerden bis maximal zwei Wochen spreche man von einem akuten Husten. Zwischen zwei und acht Wochen werde er als „subakut“ und bei einer noch längeren Dauer als chronisch bezeichnet.
„Der subakute Husten kann aus einer schweren bakteriellen Infektion oder aus einer Lungenentzündung resultieren. Chronischer Husten kann bei einem Tumor oder allen chronischen Atemwegs- und Lungenkrankheiten auftreten, etwa bei der Lungenerkrankung COPD. Sie führt zur Atemnot und kann lebensbedrohlich werden“, warnt Marschall.
Andauernder Reizhusten kann auch eine Begleiterscheinung von der Einnahme bestimmter Medikamente wie ACE-Hemmer oder auch Betablocker sein.
Wichtig ist es in solchen Fällen, solche Arzneimittel nicht einfach ersatzlos abzusetzen. Sie lassen sich meist auch durch einen anderen Wirkstoff ersetzen, dessen Wirkung vergleichbar ist, allerdings mit dem großen Unterschied, dass in der Regel kein Reizhusten als Nebenwirkung zu erwarten ist. Darauf weist die Deutsche Herzstiftung auf ihrer Webseite hin.
Betroffenen könne aber nur durch eine umfassende ärztliche Diagnostik gezielt geholfen werden.
Umgehend den Rettungswagen alarmieren
Husten könne aber auch ein gefährlicher Notfall sein, bei dem umgehend der Rettungswagen alarmiert werden müsse. Dies gelte unter anderem bei starkem Husten oder auch Reizhusten mit Atemnot, akuten Schmerzen in der Brust, kaltem Schweiß und Kreislaufschwäche.
Eine flache und schnelle Atmung oder blaugefärbte Lippen und Haut seien laut Marschall weitere Anzeichen für solch einen Notfall. Hier sollten Anwesende nicht zögern und unbedingt den Notarzt anrufen. (ad)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Barmer: Husten kann bedrohliche Ursachen haben, (Abruf: 11.01.2020), Barmer
- Deutsche Herzstiftung: Ständig Reizhusten: Ihre Medikamente können schuld sein, (Abruf: 11.01.2020), Deutsche Herzstiftung
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.