Vorsorge und Behandlung – Was gegen den wunden Babypo hilft
Bei Babys kommt es immer mal wieder vor, dass der Po rot und wund ist. Manche Eltern greifen dann zu oft empfohlenen Hausmitteln wie Olivenöl oder Honig. Doch Fachleute raten davon ab. Sie empfehlen stattdessen spezielle Salben.
Öl, Salben, Puder, Hausmittel oder doch lieber nur warmes Wasser? Viele Eltern sind unsicher, wenn es um die Pflege ihres Babys geht, etwa bei der Versorgung eines wunden Windel-Pos. Fachleute erklären, was dem Nachwuchs am besten helfen kann.
Die nachweisbar beste heilende Wirkung bei einem wunden Po
Ein roter und/oder wunder Babypo kommt immer mal wieder vor. Häufig haben das Internet und der Bekanntenkreis dann viele vermeintlich gute Ratschläge für Hausmittel – vom Olivenöl über Muttermilch bis zu Honig.
Doch die Wirkung solcher Pflegemittel ist oft nicht erwiesen oder, im Fall der Muttermilch etwa, viel zu gering bei einer ernsthaften Windeldermatitis. Darauf weist der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) hin.
Stattdessen sollten sich Eltern bei der Ärztin beziehungsweise beim Arzt oder in der Apotheke beraten lassen. Den Angaben zufolge haben antiseptische Barrierecremes, zum Beispiel mit Zinkoxid, die nachweisbar beste heilende Wirkung bei einem wunden Po.
Volle Babywindel zügig wechseln
Die beste Vorsorge gegen einen roten Po ist ein regelmäßiger Windelwechsel, vor allem nachts: Laut einer Studie haben Babys in Deutschland ihre Windel nachts im Schnitt etwa achteinhalb Stunden lang an.
In anderen Ländern, in denen auch nachts bereits nach sechs Stunden gewechselt wird, ist die Zahl und Schwere der Windeldermatitis-Fälle messbar geringer.
Der BVKJ hat auf der Webseite „kinderaerzte-im-netz.de” einige Tipps zusammengefasst, die dabei helfen sollen, dass ein wunder Po gar nicht erst entsteht:
- Die Windeln so häufig wie möglich wechseln (bei Neugeborenen etwa alle zwei Stunden, später alle drei bis vier Stunden).
- Die Windeln immer sofort nach der Stuhlentleerung entfernen.
- Nach jedem Windelwechseln den Po mit warmem Wasser reinigen und schonend abtrocknen (beispielsweise mit Baumwolltüchern oder Watte); auf feuchte Tücher sollte besser verzichtet werden, denn sie begünstigt laut Untersuchungen eine Windeldermatitis.
- Das Baby so oft wie möglich nackt strampeln oder krabbeln lassen, damit ausreichend Luft und Licht an den Po kommen.
- Stillen bietet offenbar einen gewissen Schutz. Der Stuhl von gestillten Babys hat unter anderem einen niedrigeren pH-Wert.
Die Fachleute weisen darauf hin, dass Eltern mit ihrem Kind frühzeitig zum Kinder- und Jugendarzt gehen sollten, wenn der Po wund wird, da so eine weitere Ausbreitung verhindert werden kann. In seltenen Fällen kann auch eine andere Krankheit die Ursache für den wunden Po sein. (ad, Quelle: dpa/tmn)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ): Windeldermatitis/Windelsoor, (Abruf: 20.01.2020), kinderaerzte-im-netz.de
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.