Die Vorweihnachtliche Zeit hat begonnen. Die ersten Glühweinstände sind eröffnet. „Wenn schon Glühwein, dann soll es auch ein guter sein“, schreibt Ökotest in seiner aktuellen Ausgabe und berichtet von einem Glühwein-Test. „Wir können allerdings nur knapp die Hälfte der getesteten 20 Produkte empfehlen. Drei konventionelle und ein Bio-Glühwein fallen mit mangelhaften und ungenügenden Noten durch.“
Nun ist es soweit. Die Temperaturen sinken und die Stände auf den Weihnachtsmärkten locken mit Lebkuchen, Christstollen und Zimtsternen. Dazu fehlt nur noch eins: Glühwein. Der heiße Wein wird mit Zimt, Nelken und vielerlei Gewürzen zubereitet. Doch wer sich ein oder zwei Gläschen gönnt, sollte auf Qualität achten. Denn bei vielen Produkten ist diese nicht gegeben.
Die Verbraucherschützer von „Öko-Test“ haben 20 verschiedene Sorten untersucht. „10 Flaschen fielen durch“, so das niederschmetternde Ergebnis. Hier nun die Resultate in der Übersicht. Nur zwei Glühweine bekamen die Bewertung „sehr gut“, vier Produkte waren „mangelhaft“ oder sogar „ungenügend“.
Der Glühwein wurde auf Geruch, Geschmack und Inhaltsstoffe analysiert. Getestet wurden Sorten von Real, Netto, Ikea und deutschen Winzern. Auffällig war, dass ein Bioprodukt besonders schlecht abschnitt.
Diese Glühweine sind laut Ökotest„mangelhaft“ oder „ungenügend“:
Voelkel Spanischer Glühwein, Voelkel (6,47 Euro)
Hüttenglut Glühwein, Real (0,99 Euro)
Weihnachtsglühwein, Netto (0,99 Euro)
OWK Deutscher Glühwein, Ortenauer Weinkellerei (3,99 Euro)
Diese Weine sind „gut“ oder „sehr gut“:
Heil Glühwein, Kelterei Heil (1,83 Euro)
Rapp’s Glühwein, Rapp’s Kelterei (1,99 Euro)
Ikea Glögg Vinglögg, Ikea (3,33 Euro)
Bauer Glühwein, Bauer Fruchtsaft (2,29 Euro)
Sehr enttäuschend ist der Bio-Glühwein von Voekel, berichtet Ökotest in seiner Dezember-2015-Ausgabe. Es werden sogar die gesetzlichen Grenzwerte für Kupfer überschritten. Das bedeutet, eigentlich dürfte der Wein überhaupt nicht verkauft werden. „Enttäuschend auf der ganzen Linie“, so das vernichtende Urteil von Ökotest.
Auch die Winterware war nicht immer besser, als die Massenprodukte. Beispielsweise wurde der Glühwein von dem schwedischen Möbelhersteller Ikea mit „gut“ bewertet, während die Ortenauer Weinkellerei nur ein „mangelhaft“bekam. Ausschlaggebend war ein künstlicher Geschmack, der durch den Aromastoff Gamma-Decalacton zustande kam.
Der Supermarkt-Glühwein von Netto fiel ebenfalls beim Test durch. Der Grund: Der Wein enthielt Schwefelböckser. Dieser typische Weinfehler ist besonders unangenehm. Denn dann stinkt dieser nach „faulen Eiern“, erklären die Verbraucherschützer. „Böckser entsteht bei der Gärung“. Bestünde eine gute Belüftung oder werde Kupfersulfat hinzugetan, könne ein solche Eiergeruch nicht entstehen.
Weinrecht legt Standards fest
Die EU hat in ihrem Weinrecht festgehalten, welchen Qualitätsstandards Glühwein entsprechen muss. So dürfe der Alkoholgehalt zwischen mindestens sieben und höchstens 14,5 Prozent liegen. Das Heißgetränk darf aus Rot- oder Weißwein hergestellt werden und Gewürze wie Zimt und Nelken enthalten. Grundsätzlich verboten ist, Glühwein mit Wasser zu strecken oder ihn auf über 78 Grad zu erhitzen. Werden die jeweiligen Kriterien nicht eingehalten, dürfen die Getränke nur als „aromatisierte alkoholische Getränke“ verkauft werden, sonst drohen Strafen bis zu 1.000 Euro. (sb)
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