Welche Diät ist am gesündesten?
Diäten gibt es wie Sand am Meer. Viele sind jedoch ungesund. Zu den gesündesten Diäten zählen die Mittelmeer- und die Paläo-Diät sowie das intermittierende Fasten. In einer Studie wurden nun diese drei Diäten miteinander verglichen. Welche Vorteile stellen sich ein, wenn man eine dieser Ernährungsweisen über ein Jahr hinweg befolgt.
Forschende der University of Otago in Neuseeland verglichen drei Gruppen miteinander, die jeweils über ein Jahr hinweg eine bestimmte Diät befolgten. Verglichen wurden die Mittelmeerdiät, die Paläo-Diät und das intermittierende Fasten an insgesamt 250 Teilnehmenden. Die Ergebnisse wurden kürzlich in dem „American Journal of Clinical Nutrition“ vorgestellt.
Diät-Test unter realen Bedingungen
Ziel der Studie war es, zu untersuchen, wie wirksam die drei Diäten in der „realen Welt“ sind. Die Teilnehmenden wählten selbst, welche Diät sie einhalten wollten und erhielten keine zusätzliche Unterstützung durch einen Ernährungsberater. Die meisten der 250 Teilnehmenden (54 Prozent) wählten die Fastendiät, während 27 Prozent die Mittelmeerdiät und 18 Prozent die Paläo-Diät wählten.
Was ist eine mediterrane Diät?
Die mediterrane Diät förderte den Verzehr von Obst, Gemüse, Vollkornbrot und Getreide, Hülsenfrüchten, Nüssen, Samen und Olivenöl sowie mäßige Mengen an Fisch, Huhn und Eiern. Rotes Fleisch sollte nicht mehr als einmal pro Woche verzehrt werden.
Was macht eine Paläo-Diät aus?
Die Paläo-Diät besteht zumeist aus weniger verarbeiteten Lebensmitteln mit Schwerpunkt auf dem Verzehr von Obst und Gemüse, tierischen Proteinen, Nüssen, Kokosnussprodukten und nativem Olivenöl extra. Während die „ursprüngliche“ Paläo-Diät alle Hülsenfrüchte, Milchprodukte und Getreide strikt ausschließt, wurde in dieser Studie eine modifizierte Version verwendet, die einige Milchprodukte sowie bis zu einer Portion Hülsenfrüchte und Lebensmittel auf Getreidebasis täglich erlaubt.
Wie wurde das intermittierende Fasten durchgeführt?
Die Teilnehmenden sollten hierfür ihre Energiezufuhr an zwei selbst gewählten Tagen in der Woche auf etwa 25 Prozent ihrer üblichen Ernährung beschränken. Frauen durften so durchschnittlich nur 500 kcal und Männer 600 kcal zu sich nehmen.
Alle Diäten führten zu Gewichtsverlust
Es zeigte sich, dass alle übergewichtigen Teilnehmenden in allen Gruppen an Gewicht verloren. Auch brachten alle Diäten Gesundheitsvorteile mit sich. Dennoch unterschieden sich die Ergebnisse leicht voneinander. So scheint jede Diät ihre besondere Stärke zu haben.
Welche Gesundheitsvorteile stellten sich ein?
Am meisten nahmen die Teilnehmenden ab, die das intermittierende Fasten durchführten. Die mediterrane Diät verbesserte hingegen den Blutzuckerspiegel am effektivsten. Beide Diäten führten zu einer klinisch relevanten Verbesserungen des Blutdrucks. Insgesamt seien aber alle Diäten für eine gesunde Ernährung geeignet.
Probleme beim Einhalten
Es zeigte sich jedoch auch, dass sich viele Probandinnen und Probanden im Laufe des Jahres zunehmend weniger an die Diätvorgaben hielten. Das spiegelte sich in den Ergebnissen wider. Nach einem Jahr hatte die Fastengruppe durchschnittlich vier Kilogramm, die Mittelmeer-Gruppe 2,8 Kilogramm und die Paläo-Gruppe 1,8 Kilogramm abgenommen.
Es gibt nicht die einzige richtige Ernährung
„Diese Arbeit unterstützt die Idee, dass es nicht nur eine einzige richtige Ernährung gibt – es gibt eine Reihe von Optionen, die für verschiedene Menschen geeignet und wirksam sein können“, betont Dr. Melyssa Roy aus dem Forschungsteam. Es schaffte jedoch nur rund die Hälfte der Teilnehmenden, das gewählte Ernährungskonzept über ein Jahr aufrechtzuhalten.
Die Ernährung sollte zur Person passen
„Wie die mediterrane Diät können auch das intermittierende Fasten und die Paläo-Diät valide Ansätze für eine gesunde Ernährung darstellen – die beste Ernährung ist die, die gesunde Lebensmittel enthält und zum Individuum passt“, resümiert die Ernährungsexpertin.
Mediterrane Diät wurde am längsten befolgt
Dr. Michelle Jospe fügt hinzu, dass die Teilnehmenden die mediterrane Diät am einfachsten einhalten konnten. „Unsere Teilnehmer konnten die Richtlinien der Diät genauer befolgen als die Fasten- oder Paläo-Diät“, so Jospe. Zudem bevolgten in dieser Gruppe die meisten Teilnehmenden auch nach Ablauf der Studie das Ernährungskonzept weiter. (vb)
Lesen Sie auch: Metabotypisierung: Effektiver Abnehmen durch personalisierte Ernährung.
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- University of Otago: Weight loss and health improvements with Mediterranean, fasting and paleo diets (Veröffentlicht: 24.01.2020), otago.ac.nz
- Michelle R. Jospe, Melyssa Roy, Rachel C. Brown: Intermittent fasting, Paleolithic, or Mediterranean diets in the real world: exploratory secondary analyses of a weight-loss trial that included choice of diet and exercise; in: American Journal of Clinical Nutrition, 2019, American Journal of Clinical Nutrition
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.