Chili-Esser leben länger
Erst kürzlich kam eine italienische Studie zu dem Ergebnis, dass Menschen, die regelmäßig Chilis essen, eine durchschnittlich erhöhte Lebenserwartung haben. Auch eine renommierte amerikanische Klinik betont, dass Capsaicin – die Substanz, die Chili ihre Schärfe verleiht – offenbar das Herz schützt und sogar Todesfälle durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen reduziert.
Dr. DeLisa Fairweather ist eine Forscherin im Fachgebiet Herz-Kreislauf-Erkrankungen an der amerikanischen Mayo-Clinic. Die Herz-Expertin fasst die positiven Effekte des im Chili enthaltenen Stoffes Capsaicin zusammen.
Capsaicin wird schon lange als Wirkstoff verwendet
Capsaicin wird schon seit längerem in topischen Cremes verwendet, um Muskelschmerzen und Arthritisschmerzen zu lindern. Doch auch die Herzgesundheit kann durch die scharfe Substanz gefördert werden, wenn sie als Teil einer gesunden Ernährung aufgenommen wird, erläutert Dr. Fairweather.
Gut fürs Herz: Chilis, Peperoni und Paprika
„Chili, Peperoni oder sogar grüne und rote Paprika sind in der Lage, Herzkrankheiten zu reduzieren und die Zahl der Todesfälle durch Herzkrankheiten zu verringern”, berichtet die Herzforscherin. Denn das enthaltene Capsaicin habe entzündungshemmende Eigenschaften.
Warum ist das wichtig für die Herzgesundheit?
Laut Dr. Fairweather treiben Entzündungen die Plaque-Ablagerungen in den Wänden der Blutgefässe voran. Und da Capsaicin Entzündungen reduziert, könne es helfen, diesen Prozess zu verhindern. Zudem trage Capsaicin auch dazu bei, das Immunsystem zu stärken und so das Risiko weiter zu senken.
Capsaicin stärkt das Immunsystem
„Der Verzehr von scharfen Chilischoten könnte wirklich wichtige Vorteile haben, insbesondere in Bezug auf die Fähigkeit, einige Immunzellreaktionen zu reduzieren, die Atherosklerose und Herzinfarkte auslösen“, resümiert Fairweather.
Der genaue Grund hierfür ist noch nicht bekannt
Sowohl das italienische Forschungsteam als auch die Mayo Clinic kennen noch nicht die genauen feinstofflichen Hintergründe für diesen Effekt. Es sei noch weitere Forschung auf diesem Gebiet notwendig, um mehr über Capsaicin und dessen Verbindung zur Herzgesundheit zu erfahren. Dennoch hält Dr. Fairweather den regelmäßigen Verzehr von Chilis im Rahmen einer gesunden Ernährung für eine gute Idee. (vb)
Lesen Sie auch: Häufiger Chili-Verzehr senkt das Todesrisiko.
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Marialaura Bonaccio, Augusto Di Castelnuovo, Simona Costanzo, u.a.: Chili Pepper Consumption and Mortality in Italian Adults; in: Journal of the American College of Cardiology, (Veröffentlichung: 16.12.2019), onlinejacc.org
- Mayo Clinic: Capsaican connection to heart (Veröffentlichung: 27.01.2020), newsnetwork.mayoclinic.org
- Qiang Li, Yuanting Cui, Rongbing Jin, Hongmei Lang, Hao Yu et al.: Enjoyment of Spicy Flavor Enhances Central Salty-Taste Perception and Reduces Salt Intake and Blood Pressure; in: Hypertension, (Veröffentlichung: 31.10.2017), Hypertension, ahajournals.org
Wichtiger Hinweis:
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