Musik beeinflusst den Trainingserfolg
Beim Sport die Musik aufdrehen und richtig Dampf ablassen – viele Sporttreibende wissen den unterstützenden Effekt von Musik zu schätzen. Eine aktuelle Studie zeigt nun, dass Musik tatsächlich den Erfolg des Trainings verbessert, insbesondere beim Ausdauertraining. Aber nicht jede Musik wirkt gleich. Eine Musikform verspricht den größten Vorteil.
Ein italienisch-kroatisches Forschungsteam fand heraus, dass schnelle Musik den Nutzen von Fitness-Übungen verbessert und die wahrgenommene Anstrengung verringert. Besonders deutlich zeigten sich die Effekte beim Ausdauertraining. Die Ergebnisse wurden kürzlich in dem Fachjournal „Frontiers in Psychology“ vorgestellt.
Schnelle Musik macht das Training einfacher
Viele Menschen trainieren in Fitness-Studios, um ihren Körper in Form zu bringen und etwas für ihre Gesundheit zu tun. Natürlich soll das Training auch effektiv sein, denn wenn Trainingserfolge ausbleiben, sinkt oft die Motivation. An dieser Stelle kann die richtige Musik weiterhelfen. Denn eine aktuelle Studie zeigt zum ersten Mal, dass das Hören von Musik in einem höheren Tempo die wahrgenommene Anstrengung bei der Übung reduziert und den Trainingserfolg erhöht.
Dieser Effekt wurde bei Ausdauerübungen, wie beispielsweise Joggen oder Fahrradfahren besonders deutlich. Aber auch beim Gewichtheben zeigten sich Verbesserungen. Die Forschenden sind der Meinung, dass die richtige Musik dabei helfen kann, die Bewegungseinheiten zu steigern und zu verbessern.
Welche Musik eignet sich zum Training?
Frühere Studien fanden bereits heraus, dass Trainingsmusik einen steigernden Effekt auf den Trainingserfolg haben kann. Musik ist beispielsweise mit weniger Müdigkeit und weniger wahrgenommenen Beschwerden während des Sports verbunden. Forschende gingen davon aus, dass es von den Vorlieben der einzelnen Person abhängt, welche Musik den größten Effekt hat. Dies scheint aber nur die halbe Wahrheit zu sein, denn vor allem der Rhythmus und die Schnelligkeit der Musik scheinen einen Effekt auszulösen.
Schnelle Beats bringen den Trainingserfolg
Egal ob Pop, Rock oder HipHop – schnelle Beats sollten es sein, um den Trainingseffekt anzukurbeln. Die Forschenden untersuchten bei Teilnehmenden das Potenzial verschiedener Musikrichtungen zur Steigerung des Trainingserfolges. Dabei wurde der Effekt der Musik zum einen beim Laufband-Training und zum anderen bei intensiven Kraftübungen an der Beinpresse analysiert.
Die Freiwilligen absolvierten die Übungen bei Stille und beim Hören von Popmusik in verschiedenen Tempi. Dabei hielten die Forschenden verschiedene Trainingsparameter wie beispielsweise die Herzfrequenz und die empfundene Anstrengung der Teilnehmenden fest.
„Wir fanden heraus, dass das Hören von schneller Musik während des Trainings zur höchsten Herzfrequenz und zur geringsten wahrgenommenen Anstrengung im Vergleich zum Nicht-Musikhören führte”, fasst Professor Luca P. Ardigò aus dem Studienteam zusammen. „Das bedeutet, dass die Übung weniger anstrengend erschien, aber im Hinblick auf die Verbesserung der körperlichen Fitness vorteilhafter war“, so der Professor.
Effekt war bei Ausdauerübungen stärker
Diese Effekte waren bei den Freiwilligen, die die Ausdauerübungen absolvierten, im Vergleich zu denjenigen, die Kraftübungen durchführten, deutlicher zu spüren. Personen, die schnelle Musik bei Ausdaueraktivitäten hören, ziehen somit den größten Nutzen aus dem Hören von schneller Musik.
Ein einfacher Verbesserungseffekt
Diese Ergebnisse sind der Studie zufolge eine einfache Möglichkeit zur Verbesserung des Trainingsniveaus. Die Forschenden weisen aber darauf hin, dass die Anzahl an Teilnehmenden relativ gering war und dass der Effekt noch an einer größeren Gruppe bestätigt werden muss. „In Zukunft möchten wir auch die Auswirkungen anderer Musikmerkmale wie Genre, Melodie oder Text auf die Ausdauer und das Training untersuchen“, berichtet Ardigò.
Auch wenn der Effekt noch nicht an einer großen Versuchsgruppe bestätigt wurde, empfehlen die Forschenden einen Selbstversuch. Es kann also nicht schaden, beim nächsten Training mal besonders schnelle Musik laufen zu lassen und zu schauen, ob sich die Leistung steigert. (vb)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Andrea De Giorgio, Maria Vittoria Patania, Johnny Padulo, u.a.: The psychophysiological effects of different tempo music on endurance versus high-intensity performances; in: Frontiers in Psychology, 2020, frontiersin.org
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.