Neue Strategien sollen die Kartoffel klimaresistenter machen
Die Folgen der Klimaveränderungen gehen nicht an einer der wichtigsten Kulturpflanzen Europas vorbei – der Kartoffel. Die Pflanze ist empfindlich gegenüber Starkniederschlägen und Hitzewellen. Zudem sind die Ernteerträge von einem steigenden Schädlingsbefall bedroht. Ein deutsches Forschungsteam zeigt nun, wie die Kartoffel besser vor Klimaschäden geschützt werden kann.
Forschende der Hochschule Rhein-Waal stellen neue Methoden vor, mit denen die Knolle vor zunehmenden Wetterextreme wie Trockenheit, Hitze oder Starkregenereignisse geschützt werden kann. Weitere Strategien zielen darauf ab, dem steigenden Schädlingsbefall entgegenzuwirken.
Kartoffeln haben es zunehmend schwer
Die Hochschule Rhein-Waal berichtet, dass das sich stetig erwärmende Klima, die zunehmenden Wetterextreme wie Trockenheit oder Starkregenereignisse sowie der steigende Schädlingsbefall der Kartoffel immer stärker zusetzen. Um die Knolle widerstandsfähiger zu machen, müsse ihre Fruchtfolge gestärkt werden.
Eine starke Fruchtfolge stärkt die Kartoffel
Um eine optimale Pflanzenentwicklung zu erzielen, muss den Forschenden zufolge für eine ausreichende Nährstoffversorgung, gute Bodenbedingungen sowie für widerstandsfähige Wurzeln gesorgt werden. Dies kann durch die Anpflanzung einer Zwischenfrucht erzielt werden, die im Herbst gepflanzt wird und für günstigere Bodenbedingungen sorgen soll. Zudem wird durch die Zwischenfrucht das Vorkommen pflanzenschädlicher Nematoden im Boden reduziert.
Pilze stärken Zwischenfrucht und Kartoffel
Es ist zwar schon lange bekannt, dass Zwischenfrüchte und Fruchtfolgen die Bodenbedingungen verbessern, nun soll dieses Verfahren gezielt durch Nutzpilze ergänzt werden. So sollen bestimmte Pilze der Kartoffel helfen, sich vor Insekten und ungünstigen Umweltfaktoren zu schützen, während gemeinsam mit der Zwischenfrucht spezielle Pilze angepflanzt werden, die die Population von Fadenwürmern im Boden reduzieren. Auf diese Weise soll sowohl die Zwischenfrucht als auch die Kartoffel durch die Pilze geschützt werden.
Können Kulturpflanzen so vor Klimaveränderungen geschützt werden?
Das Verfahren soll nun in verschiedenen Stufen getestet werden. „Aufgabenschwerpunkt an der Hochschule Rhein-Waal sind die Wirksamkeitstests der entwickelten Produkte im System Pflanze-Boden in Gefäßversuchen im Klimahaus und mittels Laboranalysen. Darüber hinaus wird die Wirksamkeit der Verfahren, auch im Feld, in Kooperation mit landwirtschaftlichen Betrieben getestet“, fasst Forschungsleiter Professor Dr. Florian Wichern zusammen. Für die Zukunft erhofft sich das Forschungsteam, dass sich diese Methode auch auf anderes Saatgut anwenden lässt, um noch mehr Pflanzen gegen widrige Umweltbedingungen zu rüsten. (vb)
Autoren- und Quelleninformationen
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- Hochschule Rhein-Waal: Die Kartoffel stärken (veröffentlicht: 05.02.2020), idw-online.de
Wichtiger Hinweis:
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