Durchbruch in der Melanom-Diagnose
Ein australisches Forschungsteam stellte kürzlich eine neue Diagnose-Methode vor, mit der im Blut zirkulierende Melanomzellen erkannt werden können. Der Bluttest hat das Potenzial, die Erkennung von gefährlichen Hautkrebserkrankungen sowie deren Behandlung deutlich zu verbessern.
Forschende der Edith Cowan University in Australien haben in Zusammenarbeit mit der Harvard Medical School eine neue Technik zur Erkennung von im Blut zirkulierenden Tumorzellen entwickelt. Diese Methode soll neue Wege für die Krebsdiagnose und -therapie eröffnen. Die Studie wurde kürzlich in dem renommierten „British Journal of Cancer“ präsentiert.
Schwarzen Hautkrebs früh erkennen
Die neue Diagnose bietet die weltweit erste Methode, anhand eines Bluttest ein Melanom im Frühstadium zu erkennen. Sogenannte maligne Melanome, besser bekannt unter dem Namen schwarzer Hautkrebs, sind hochgradig bösartige Tumoren der Pigmentzellen. Melanome haben schon früh das Potenzial Metastasen über die Lymph- und Blutbahnen zu streuen. Der schwarze Hautkrebs ist die gefährlichste Hautkrebserkrankung und verläuft nicht selten tödlich.
Wieso kann Hautkrebs über das Blut entdeckt werden?
„Der Krebs breitet sich im Körper aus, wenn zirkulierende Krebszellen vom Primärtumor abgelöst werden und durch das Blut wandern, um Sekundärtumore (Metastasen) in anderen Organen zu bilden“, erklärt Professorin Elin Gray, die leitende Forscherin. Der neue Test biete einen Weg, diese Zellen zu erkennen, wodurch sich auch die Chance ergibt, die wandernden Krebszellen aufzuhalten.
Zirkulierende Melanomzellen sind schwer zu entdecken
„Diese vorläufigen Ergebnisse sind ein erster Schritt zu einem neuen Weg, um die Ausbreitung des Melanoms im Körper zu stoppen”, so Gray. Denn bislang glich die Suche nach solchen zirkulierenden Zellen eher der Suche nach der Nadel im Heuhaufen. Zirkulierende Melanomzellen seien unglaublich schwer zu fassen.
Ein schweres Unterfangen
„Es gibt eine große Vielfalt in der Form und der Bioaktivität dieser zirkulierenden Melanomzellen“, erläutert Gray weiter. Deshalb würden die Krebszellen bei jedem Menschen unterschiedlich aussehen und auch anders auf Testverfahren reagieren. Zusätzlich seien die Krebszellen zwischen Tausenden von anderen Zellen im Blut versteckt. In einem Milliliter Blut seien oft weniger als zehn Krebszellen enthalten. Gleichzeitig befinden sich in der gleichen Menge eine Milliarde rote und eine Millionen weiße Blutkörperchen.
Test muss noch optimiert werden
„Durch die Kombination von drei Tests zusammen haben wir die Entdeckungsraten auf 72 Prozent erhöht, was ein deutlich und durchweg höheres Ergebnis als bei einem Test war“, resümiert Dr. Gray. Das Team ist nun zuversichtlich, dass dieser Ansatz ein Schritt in Richtung einer zuverlässigen Erkennung von zirkulierenden Hautkrebszellen ist. Nun arbeitet das Forschungsteam daran, die Genauigkeit des Tests zu verbessern, um eine möglichst breite Palette von zirkulierenden Krebszellen zu erfassen. (vb)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Edith Cowan University: Research uncovers new path for melanoma detection and treatment (veröffentlicht: 09.02.2020), eurekalert.org
- Carlos Alberto Aya-Bonilla, Michael Morici, Xin Hong, u.a.: Detection and prognostic role of heterogeneous populations of melanoma circulating tumour cells; in: British Journal of Cancer, 2020, nature.com
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.