Steigern Sie nur langsam die Intensität von sportlicher Aktivität
Für die meisten Menschen überwiegen die Vorteile von aeroben Übungen bei weitem die Risiken, jedoch kann extreme Ausdauerbelastung auch das Risiko eines plötzlichen Herzstillstands, Vorhofflimmerns oder eines Herzinfarkts erhöhen, wenn Menschen nicht an hochintensive Übungen gewöhnt sind.
Bei der aktuellen Analyse der American Heart Association wurde festgestellt, dass aerobe Übungen zu gesundheitlichen Vorteilen führen, aber wenn Menschen nicht an solche Übungen gewöhnt sind, sollten sie langsam an sie heran geführt werden, um das Risiko für verschiedene Herzkrankheiten zu reduzieren. Die Ergebnisse der Studie wurden in der englischsprachigen Fachzeitschrift „Circulation“ veröffentlicht.
Beispiele für aerobe Aktivitäten
Aerobe Übungen sind Aktivitäten, bei denen die Muskeln im Körper über einen längeren Zeitraum gefordert werden. Solche Übungen können entweder mit niedriger oder hoher Intensität durchgeführt werden und sie umfassen Gehen, zügiges Gehen, Laufen, Radfahren, Schwimmen und viele andere. Sie können entweder mit niedriger oder hoher Intensität durchgeführt werden und umfassen beispielsweise normales Gehen, zügiges Gehen, Laufen, Radfahren, Schwimmen und viele andere Aktivitäten.
Überdosierte Aktivität kann nachteilig sein
Bewegung ist gesund, und es steht außer Frage, dass mäßige bis kräftige körperliche Aktivität der allgemeinen kardiovaskulären Gesundheit zuträglich ist. Es ist jedoch möglich, dass bei Bewegung eine Unter- oder Überdosierung vorliegt. Dies bedeutet, dass mehr Bewegung nicht immer besser ist und sogar zu kardialen Ereignissen führen kann, insbesondere, wenn sie von inaktiven Personen mit bekannten oder undiagnostizierten Herzkrankheiten durchgeführt wird.
Ausdauertraining wird immer beliebter
Immer mehr Menschen in der heutigen Zeit machen Ausdauertraining, nehmen an Triathlons und Marathonläufen teil und machen sogenanntes hochintensives Intervalltraining (HIIT). Die aktuelle Untersuchung sollte Vorteile und Risiken solcher Trainingsprogramme aufzeigen.
Überwiegen die Vorteile von Bewegung mögliche Risiken?
Nach der Überprüfung von mehr als 300 wissenschaftlichen Studien kamen die Forschenden zu dem Schluss, dass für die große Mehrheit der Menschen die Vorteile von Bewegung und Verbesserung der körperlichen Fitness die Risiken überwiegen. Körperlich aktive Menschen, wie beispielsweise Personen, die regelmäßig Spaziergänge durchführen, haben ein bis zu 50 Prozent geringeres Risiko für Herzinfarkte und einen plötzlichen Herztod.
Risiken stiegen mit der Zeit weiter an
Es wurden jedoch auch potenzielle Risiken bei intensivem Bewegungstraining identifiziert. Eine von den Forschenden überprüfte kleine Untersuchung kam zu dem Schluss, dass das Risiko eines plötzlichen Herztods oder Herzinfarkts bei Menschen, die an hochintensiven sportlichen Übungen wie Marathon und Triathlon teilnehmen, gering ist. Im Laufe der Zeit ist das Risiko eines Herzinfarkts oder plötzlichen Herztods bei männlichen Marathonteilnehmern jedoch angestiegen.
Männer waren häufiger von negativen Folgen betroffen
Dabei handelt es sich um Menschen, die möglicherweise eine zugrunde liegende oder nicht diagnostizierte Herz-Kreislauf-Erkrankung haben wie beispielsweise Herzrhythmusstörungen oder einen früheren Herzinfarkt. Bei Frauen, die nur 15 Prozent der Studienpopulation ausmachten, war das Auftreten des plötzlichen Herztods 3,5-mal geringer als bei Männern, berichten die Forschenden in einer Pressemitteilung.
Unzureichendes Training vor Wettkämpfen kann schlimme Folgen haben
Bei den Teilnehmenden eines Triathlons traten fast 40 Prozent der kardialen Ereignisse bei den erstmals teilnehmenden Personen auf. Dies deutet darauf hin, dass ein unzureichendes Training oder zugrunde liegende Herzprobleme vorliegen könnten. Die Hälfte der kardialen Ereignisse treten auf der letzten Meile eines Marathons oder Halbmarathons auf, so dass es ratsam zu sein scheint, ein gleichmäßiges Tempo beizubehalten, anstatt zu sprinten
So lassen sich verschiedene Risiken reduzieren
Das Risiko von negativen Ereignissen am Herzen verstärkt sich mit großer Höhe, kann aber reduziert werden, wenn man sich vor einer anstrengenden Aktivität mindestens einen Tag lang an die Höhe gewöhnt. Das Risiko für Vorhofflimmern, welches die Wahrscheinlichkeit für einen Schlaganfall erhöht, wird bei mäßigem Trainingsumfang reduziert. Bei sesshaften Personen ist dieses Risiko am höchsten.
Wie beginne ich richtig mit sportlicher Aktivität?
Wenn Menschen körperlich aktiver werden wollen, sollten sie zunächst mit einem leichten Trainingsprogramm beginnen und langsam zu einem moderaten bis intensiven Trainingsprogramm übergehen. Wenn bei dem leichten Training körperliche Symptome wie Brustschmerzen, Brustdruck oder starke Atemnot auftreten, sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden, bevor die Trainingsintensität erhöht wird.
Menschen mit Vorerkrankungen sollten sich vom Arzt beraten lassen
Darüber hinaus sollten Menschen mit bekannten Herzerkrankungen (wie beispielsweise einem früheren Herzinfarkt, einer Bypass-Operation oder einer Angioplastie) vor Beginn eines Trainingsprogramms die Zustimmung ihres Arztes einholen.
Wie lässt sich ein Programm für gesunde körperliche Aktivität implementieren?
Es ist sehr wichtig sich vor jeden Training aufzuwärmen, indem Sie geplante Aktivitäten, wie beispielsweise Gehen, zunächst in einem langsameren Tempo durchführen, um so Ihre Herzfrequenz allmählich zu steigern.
So bauen Sie Ihr Training langsam aus
Gehen Sie beispielsweise zunächst sechs bis acht Wochen, dann können Sie langsam mit dem Joggen beginnen oder an anstrengenderen Aktivitäten teilnehmen, solange keine Symptome wie Kurzatmigkeit, Schwindel, Brustschmerzen auftreten. Erhöhen Sie die Zeit, die für die Übungen aufgewendet wird, schrittweise von fünf auf zehn Minuten zu Beginn und bauen Sie das Training langsam auf die gewünschte Zeit aus.
Auf diese Punkte sollten Sie unbedingt achten
Wenn die Umgebungsbedingungen eine größere Belastung für das Herz darstellen, wie beispielsweise hohe Luftfeuchtigkeit oder ungewohnte Höhe, sollten Sie die Intensität der Übung reduzieren. Kühlen Sie sich nach dem Training zunächst durch langsames Gehen ab, damit sich Ihre Herzfrequenz wieder normalisiert. Stellen Sie Ihre sportliche Aktivität unbedingt ein und suchen Sie umgehend einen Arzt auf, wenn Sie irgendwelche Symptome wie Schwindel, Atemnot, Brustschmerzen oder Druck verspüren. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Barry A. Franklin, Paul D. Thompson, Salah S. Al-Zaiti, Christine M. Albert, Marie-France Hivert et al.: Exercise-Related Acute Cardiovascular Events and Potential Deleterious Adaptations Following Long-Term Exercise Training: Placing the Risks Into Perspective–An Update: A Scientific Statement From the American Heart Association, in Circulation (Veröffentlicht 26.02.2020), Circulation
- Slow, steady increase in exercise intensity is best for heart health — much more is not always much better, American Heart Association (Veröffentlicht 26.02.2020), American Heart Association
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.