Untersuchungen an kolumbianischer Großfamilie mit 5000 Mitgliedern
Einem Forscherteam der „John Curtin School of Medical Research“ ist es gelungen, ein Netzwerk aus neun Genen zu identifizieren, welche eine wichtige Rolle bei der Entstehung der Alzheimer Krankheit spielen. Die neu gewonnenen Erkenntnisse können Wissenschaftlern helfen neue Therapien zu entwickeln, um dadurch den Ausbruch der Krankheit zu verzögern. Die Ergebnisse der Studie wurden im medizinischen Fachjournal „Journal Molecular Psychiatry“ veröffentlicht.
Zum Zweck der Studie wurde ein Familie mit etwa 5.000 Mitgliedern untersucht. Die große, sehr eng verbundene Familie, lebt in einer Region in den westlichen Bergen von Kolumbien. Viele der Mitglieder leiden unter einer Art von erblicher Alzheimer Erkrankung.
Die Forscher konnten feststellen, dass einige Gene in der Lage sind den Ausbruch der Krankheit zu verzögern, andere Gene beschleunigen den Vorgang der Erkrankung. Durch die neue Untersuchung sei es nun möglich, die Funktion dieser Gene genau zu identifizieren und zu messen, wie stark die Auswirkungen auf den Ausbruch der Krankheit genau sind. Wenn es uns möglich wäre festzustellen, wie wir gezielt die Krankheit verlangsamen können, wäre das ein “großer Erfolg und hätte tiefgreifende Auswirkungen für zukünftige Alzheimer Therapien”, erklärte der Haupt-Autor der Studie Professor Arcos Burgos von der „Australian National University“.
Es sei sinnvoller und erfolgversprechender daran zu arbeiten den Ausbruch der Krankheit zu verlangsamen, als zu versuchen die Krankheit komplett zu verhindern. Wenn es beispielsweise gelänge, die Krankheit im Durchschnitt nur um ein Jahr zu verlangsamen, würden im Jahr 2050 neun Millionen Menschen weniger an Alzheimer erkrankt sein, fügte Professor Brugos in einem Statement hinzu.
Bestimmte Gene können Alzheimer-Ausbruch um 17 Jahre verzögern
Das Team aus Forschern untersuchte das variable Alter, in dem Demenzerkrankungen in der Familie begannen. Es gelang mit Hilfe der Familienmitglieder, einige Umweltfaktoren mit einzuberechnen und ihre genetische Prädisposition für eine Alzheimer Erkrankung zurückzuverfolgen, bis zu einer Gründermutation. Diese trug eine Person in sich, die vor etwa 500 Jahren in die bergige Gegend von Kolumbien kam.
Das Forscherteam sei dann in der Lage gewesen, die neun Gene zu isolieren, welche an der Entstehung von Alzheimer beteiligt sind. Einige der Gene seien in der Lage, den Ausbruch der Krankheit um bis zu 17 Jahre zu verzögern, erläuterten die Forscher der Studie. Die Wissenschaftler fanden aber auch Gene, die Demenzerkrankungen beschleunigen können.(as)
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