Abnehmen: Mehr Bewegung in den Alltag integrieren
Zwar nehmen sich viele Menschen immer wieder vor, ihr Gewicht zu reduzieren, indem sie mehr Sport treiben. Doch häufig wird dieses Ziel nicht konsequent verfolgt. Ein Experte hat einige Tipps, wie man zu mehr Bewegung im Alltag kommt.
Regelmäßige Bewegung hilft beim Abnehmen und fördert die Gesundheit. Doch oft fällt es schwer, sich zum Training aufzuraffen. Ein Experte der Medizinischen Hochschule (MHH) erklärt, wie jede und jeder zu mehr Sport im Alltag kommen kann.
Wie die Gewichtsreduktion durch Sport gelingen kann
Sei es, weil man unzufrieden mit dem Körpergewicht ist, oder etwas für die Fitness und die Gesundheit tun will: Mehr Sport zu treiben steht bei vielen Menschen ganz oben auf der Liste der „Guten Vorsätze“.
Doch warum schaffen es die meisten nicht, dieses Ziel konsequent zu verfolgen? Warum bleiben die Sportklamotten nach einigen Tagen oder Wochen im Schrank und der Mensch auf dem Sofa? Und wie kann die Gewichtsreduktion durch Sport doch gelingen?
Das erklärt Professor Dr. Uwe Tegtbur, Direktor des Instituts für Sportmedizin an der Medizinischen Hochschule (MHH) in einer aktuellen Mitteilung.
Fahrrad statt Auto
„Die größte Chance auf mehr Bewegung ist der Alltag“, meint Professor Dr. Uwe Tegtbur. Zu Beginn solle man sich überlegen, was man persönlich erreichen möchte, ob es gesundheitliche Risiken gibt und welche körperlichen und zeitlichen Ressourcen zur Verfügung stehen.
„Fangen wir mit dem Weg zur Arbeit an. Wer kann, sollte statt des Autos lieber das Pedelec oder das Fahrrad nehmen“, so der Sportmediziner.
„Und den Gang in die Kantine kann man auch mit einem kurzen Spaziergang verbinden oder vor dem Mittagessen einfach ein paar Treppen steigen.“
Eine halbe Stunde moderate Bewegung pro Tag
Wer sich jeden Tag eine halbe Stunde moderat bewege und dazu einmal pro Woche alle großen Gelenke trainiere, tue bereits sehr viel für sich. Laut dem Mediziner gehe es darum, seinen Alltag so zu organisieren, dass ein bisschen Bewegung einfach dazugehört.
Wer daran Freude gefunden hat, kann sich dann langsam steigern. Je intensiver die Belastung ist, desto höher ist auch der Energieverbrauch. Langfristig werden die Trainierenden bei gleicher persönlicher Anstrengung stetig fitter und verlieren immer mehr Fett.
„Anfangs verbrennen wir 60 Prozent Kohlenhydrate und 40 Prozent Fett.“ Dem Experten zufolge kehrt sich dieses Verhältnis bei ausdauerndem Training um und dann verbrennen wir 60 Prozent Fett. „Man kann die Fettverbrennung also regelrecht üben“, erläutert Professor Tegtbur.
Sportliche Betätigung sollte Spaß machen
Die sportliche Betätigung sollte nicht nur kompatibel mit dem Alltag sein, sondern sollte auch Spaß machen. Ganz wichtig: „Die Ziele nicht zu hoch stecken“, empfiehlt Professor Tegtbur. „Wenn sich völlig Untrainierte vornehmen, ab sofort jeden Abend ins Fitness-Studio zu gehen, werden sie scheitern.“
Sinnvoller sei es, die Schwellen niedrig zu halten, dafür dann aber auch konsequent zu bleiben. Eine kürzere Bewegungseinheit ist immer besser als gar keine. Ein Beispiel: Wenn Regen den geplanten Spaziergang zu verhindern droht, einfach auf eine Wolkenlücke warten und statt 30 Minuten nur zehn Minuten gehen.
„Hauptsache, man tut es“, so Professor Tegtbur. Hilfreich beim regelmäßigen Training sind feste Zeiten, die für nichts anderes als für Bewegung vorgesehen sind. Zudem ist es laut dem Fachmann für Anfängerinnen und Anfänger wichtig, bei einer neuen Sportart nicht gleich Vollgas zu geben, sondern sich langsam daran zu gewöhnen.
Inneren Schweinehund überwinden
Und wie kann man den inneren Schweinehund besiegen? „Der größte innere Schweinehund ist ja oft die Erschöpfung nach einem langen Arbeitstag“, sagt der Sportmediziner.
Sein Mittel dagegen: dem Körper während des Tages zwischendurch immer wieder neue Energie geben – mit Kohlenhydraten, Eiweiß und wenig Fett.
Wer Sport treiben und dadurch abnehmen will, sollte sich auf jeden Fall bewusst ernähren und ausreichend trinken, damit der Körper auch abends noch Reserven hat. Dann fällt das Aufraffen auch nicht so schwer.
Wer sich nicht sicher ist, wie viele Kalorien benötigt werden, kann den Kalorienbedarfsrechner der Techniker Krankenkasse (TK) nutzen.
Und wer zusätzlich noch einen Motivator braucht, dem rät der Experte zu Bewegung in der Gruppe. „Sich zu verabreden und gemeinsam Sport zu machen, spornt an und macht vielen Menschen einfach mehr Spaß“, so Professor Tegtbur. (ad)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Medizinische Hochschule (MHH): Abnehmen Teil 2: Tipps für mehr Sport im Alltag, (Abruf: 29.02.2020), Medizinische Hochschule (MHH)
- Techniker Krankenkasse (TK): Kalorienbedarfsrechner, (Abruf: 29.02.2020), Techniker Krankenkasse (TK)
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.