Studie: Mehr Schritte pro Tag senken das Risiko für Diabetes und Bluthochdruck
Dass regelmäßige Bewegung der Gesundheit dient, ist lange bekannt. In einer neuen Studie hat sich nun gezeigt, dass zusätzliches Gehen mit einer signifikanten Senkung des Risikos für Diabetes und Bluthochdruck verbunden ist.
Laut einer Mitteilung der American Heart Association hatten Menschen mittleren Alters, die über einen Zeitraum von durchschnittlich neun Jahren die meisten Schritte pro Tag gingen, nach vorläufigen Untersuchungen ein um 43 Prozent geringeres Diabetes-Risiko und ein um 31 Prozent geringeres Risiko für Bluthochdruck als diejenigen mit den wenigsten Schritten.
Geringeres Risiko für Fettleibigkeit
Darüber hinaus führte jedes Intervall von 1.000 Schritten bei den Frauen in der Studie zu einem um 13 Prozent geringeren Risiko für Adipositas (Fettleibigkeit).
Und von denjenigen mit der höchsten Schrittzahl waren 61 Prozent weniger fettleibig als Frauen, die am wenigsten gingen.
Bei Männern wurde jedoch kein Zusammenhang zwischen einem geringeren Risiko für Fettleibigkeit und der Anzahl der täglichen Schritte festgestellt.
Schritte zählen kann zur Bewegung motivieren
„Gehen ist eine allgemein zugängliche Form der körperlichen Aktivität“, sagte Studienautorin Amanda E. Paluch von der University of Massachusetts.
Sie wies darauf hin, dass es dank tragbarer Technologien und Smartphones einfach ist, die Schritte pro Tag zu messen und diese Messung auch motivieren kann.
Die Studienergebnisse basierten auf Daten von 1.923 Teilnehmenden der nationalen CARDIA-Studie (Coronary Artery Risk Development in Young Adults), in der Männer und Frauen in den Jahren 2005-2006 mindestens vier Tage lang für mindestens zehn Stunden oder länger pro Tag ein Gerät trugen, mit dem das Gehen gemessen werden konnte.
Das Durchschnittsalter der Teilnehmenden betrug 45 Jahre; 58 Prozent der Gruppe waren Frauen. Die durchschnittliche Nachbeobachtungszeit betrug neun Jahre.
Regelmäßige körperliche Aktivität für die Herzgesundheit
„Die Ergebnisse unserer Studie tragen zu den wachsenden Erkenntnissen über die Bedeutung regelmäßiger körperlicher Aktivität für die Verbesserung der Herzgesundheit bei und zeigen, dass Präventionsmaßnahmen auch noch bei Erwachsenen im mittleren Alter wirksam sein können“, so die Forschenden.
Basierend auf den aktuellen Erkenntnissen sagte Paluch, dass sie und ihr Team ihre Forschung erweitern und untersuchen möchten, wie sich die Gehgeschwindigkeit auf die Risiken für die Herzgesundheit auswirken kann.
Diabetes und Bluthochdruck lassen sich vermeiden
„Diabetes und Bluthochdruck sind nicht unvermeidlich. Gesunde Lebensstilveränderungen wie das Erreichen und Aufrechterhalten eines gesunden Körpergewichts, die Verbesserung der Ernährung und die Steigerung der körperlichen Aktivität können zur Verringerung des Diabetesrisikos beitragen“, erläuterte der ehemalige Präsident der American Heart Association, Robert H. Eckel.
„Diese Studie zeigt, dass Gehen eine wirksame Therapie zur Risikominderung ist“, sagte der Professor für Medizin von der University of Colorado.
„Für Menschen, die die Idee einer täglichen, längeren Trainingsperiode und eines Programms für körperliche Aktivität als entmutigend empfinden, kann eine Verlagerung des Fokus auf das Sammeln von Schritten im Laufe des Tages dazu beitragen, aktiver zu werden“, so Paluch. „Je mehr Schritte, desto besser.“ (ad)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- American Heart Association: More steps-per-day linked to significant reductions in diabetes and high blood pressure, (Abruf: 09.03.2020), American Heart Association
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.