COVID-19 mit Vitamin C vorbeugen?
Es kann nicht oft genug betont werden: Um sich vor einer Infektion mit dem neuartigen Coronavirus zu schützen, ist es wichtig, von anderen Menschen Abstand zu halten und sich regelmäßig die Hände zu waschen. Auch Vitamin C soll vor der durch das Virus ausgelösten Krankheit COVID-19 helfen. Stimmt das aber wirklich?
Die durch das neuartige Coronavirus ausgelöste Krankheit COVID-19 lässt sich mit Vitamin C vorbeugen – das wird zumindest immer wieder im Internet behauptet. Aber stimmt das tatsächlich?
Therapie von schweren entzündlichen Prozessen unterstützen
Vitamine sind gesund, so viel ist klar. Aber helfen sie auch gegen das Coronavirus? Eine steile These dazu macht in den sozialen Netzwerken die Runde. Es wird behauptet, Vitamin C sei viruzid, töte also das neuartige Coronavirus Sars-CoV-2 „höchst effektiv“ ab.
Doch nach Aussagen von Fachleuten gibt es keinerlei Beleg für eine solche Wirkung von Vitamin C. Das Vitamin wird jedoch von einigen Forschenden als Mittel angesehen, um die Therapie von schweren entzündlichen Prozessen zu unterstützen.
Keine Belege
Eine Sprecherin des Bundesinstitutes für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) konnte die angeblich viruzide Wirkung von Vitamin C auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur nicht bestätigen. Ihr sei eine solche Wirkung nicht bekannt.
Auch der Virologe Stephan Günther vom Bernhard-Nocht-Institut zeigt sich skeptisch: Ihm lägen keinerlei Belege vor, dass Vitamin C das Coronavirus abtöten könne.
Äußerst hoch dosiertes Vitamin C bei Lungenentzündungen
Allerdings könnte Vitamin C in sehr hohen Dosen zumindest einigen Studien zufolge helfen, den Zustand von Intensivpatienten zu verbessern, etwa bei einer Blutvergiftung.
Solche Patientinnen und Patienten haben zum Teil einen sehr hohen Vitamin-C-Bedarf. In anderen Studien konnten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler diese Wirkung jedoch nicht belegen.
In der chinesischen Stadt Wuhan, die besonders stark von COVID-19 betroffen war, wird derzeit eine klinische Studie zum Einsatz von äußerst hoch dosiertem Vitamin C bei Lungenentzündungen durchgeführt.
Dabei wird den schwer kranken Patientinnen und Patienten zweimal am Tag je 12 Gramm Vitamin C injiziert – also in einer Dosierung, die etwa dem 240-fachen der empfohlenen Tagesmenge entspricht. Bis die Ergebnisse vorliegen, wird es jedoch noch eine Weile dauern. (ad; Quelle: dpa)
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