Gastronomieverband reicht Klage gegen neue Kennzeichnungspflicht ein
Seit dem 1. Dezember sind große Restaurant-Ketten in New York dazu verpflichtet, Gerichte mit viel Salz auf der Speisekarte zu kennzeichnen. Doch der nationale Gastronomenverband hat nun bereits Einspruch erhoben, denn die geplante Maßnahme sei inkonsequent, da nur einige Restaurants betroffen seien. Zudem sei die Warnung vor zu viel Salz wissenschaftlich nicht eindeutig geklärt.
Kennzeichnungspflicht für alle Gerichte mit mehr als 2,3 mg Salz
Die Ostküstenmetropole New York setzt sich weiterhin für die Gesundheit ihrer Bürger ein. Nach dem Verbot von Transfetten im Jahr 2006 und der Einführung einer Kalorien-Kennzeichnungspflicht in 2008, ist nun das Salz dran. Seit Anfang der Woche müssen alle Restaurant-Ketten in der Stadt, die mehr als 15 Filialen in den USA betreiben, stark gesalzene Speisen mit einem schwarz-weißen Salzstreuer auf der Speisekarte kenntlich machen. Die Regelung betrifft alle Gerichte, die mehr als einen Teelöffel (ca. 2,3 g) des Mineralstoffs enthalten, denn dieser Wert stellt in den USA die derzeit empfohlene Tageshöchstmenge für einen Erwachsenen dar.
Nach Schätzungen der Behörden sei demnach etwa jedes zehnte Gericht von Restaurantketten mit einem Salzsteuer-Symbol zu versehen.
Zu viel Salz erhöht das Risiko für Bluthochdruck und Herzkrankheiten
Der Grund für die strenge Maßnahme sind die vermuteten gesundheitlichen Gefahren. Denn wer dauerhaft zu viel Salz aufnimmt, riskiert z.B. Bluthochdruck und Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie einen Herzinfarkt oder Schlaganfall. Zudem berichteten Berliner Forscher erst vor wenigen Wochen, dass ein zu hoher Salzkonsum dem Immunsystem schaden kann. Ab welcher Menge der Konsum „zu hoch“ ist, ist jedoch unter Experten nicht eindeutig geklärt. So rät beispielsweise die Weltgesundheitsorganisation (WHO) zu maximal fünf Gramm am Tag, andere Studien hingegen weisen darauf hin, dass eine Menge von bis zu sechs Gramm täglich im verträglichen Rahmen liegt.
Wenige Tage nach der Einführung der Kennzeichnungspflicht, melden sich jedoch schon die Kritiker zu Wort. Die Restaurantbetreiber gehen auf die Barrikaden und wie die „National Restaurant Association“ (NRA) mitteilt, sei bereits eine Klage eingereicht worden. Demnach sei die geplante Maßnahme nicht konsequent, da sie vorerst nur in New York gilt und zudem nur einen Teil der Restaurants treffe. Denn große Ketten mit mehr als 15 Filialen USA-weit würden laut den Behörden nur rund ein Drittel der Gastronomie in New York ausmachen.
Salzstreuer-Symbol könnte für zusätzliche Verwirrung sorgen
„Die Verbraucher sollten den gleichen Zugang zu Nährwertinformationen haben, von Portland in Maine bis Portland in Oregon”, so die NRA. „Restaurant-Besitzer im ganzen Land arbeiten bereits fleißig, um den landesweit bestehenden Regularien zur Nährwertkennzeichnung in den Speisekarten zu entsprechen, indem sie umfassende und einheitliche Nährwertinformationen für die Verbraucher bereit stellen“, fügte der Gastronomenverband hinzu.
Auch die umstrittene Meinung über die empfohlene Tageshöchstmenge für Salz sei laut dem Gastronomieverband ein Grund, weshalb die Vorgabe wieder gekippt werden müsse. Zudem würde diese bei den Kunden für Verwirrung sorgen, wodurch am Ende unter Umständen noch ungesünderes Essen ausgewählt würde. „Das ist es, warum wir rechtliche Schritte gegen diesen jüngsten Angriff unternehmen. Es geht zu weit, zu schnell für die New Yorker Restaurant-Community“, so die Mitteilung der NRA. (nr)
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