Mineralöle in Bio-Weichweizengrieß
Die Verbraucherorganisation foodwatch warnt vor dem Verzehr von Bio-Weichweizengrieß von Rewe. In der hauseigenen Handelsmarke wurden Rückstände von aromatischen Mineralölen nachgewiesen. Solche Stoffe werden von der Lebensmittelbehörde EFSA als potenziell krebserregend eingestuft. Außerdem wird derartigen Mineralölen nachgesagt, dass sie unser Erbgut verändern. Foodwatch empfiehlt dringend, bereits gekaufte Grieß-Packungen nicht zu verzehren und umgehend in ihrer Rewe-Filialen umzutauschen.
Aromatische Mineralöle gelten nach übereinstimmender Einschätzung von Behörden und dem Spitzenverband der deutschen Lebensmittelwirtschaft BLL als „unerwünschte Einträge“. Im Normalfall sollten also nicht einmal kleinste Spuren dieser Stoffe in unseren Lebensmitteln nachzuweisen sein. Der Bio-Weichweizengrieß der Firma Rewe ist somit nicht verkehrsfähig. Die Verbraucherorganisation schlägt vor, das Produkt dringend aus dem Verkauf zu nehmen. Da Grieß besonders häufig von Kinder verzehrt würde, sei es besonders wichtig, solche Produkte schnell zu entfernen, erklärte foodwatch in einer Stellungnahme.
Handelskonzern Rewe stuft Bio-Weichweizengrieß als unbedenklich ein
Wenn der Handelskonzern Rewe nicht umgehend selber reagiere und das Produkt aus dem Verkehr ziehe, müssten die Behörden eingeschaltet werden. Bislang wurde Rewe nicht aktiv und das betroffene Produkt ist immer noch in den Regalen erhältlich. Rewe Bio Weichweizengrieß sei uneingeschränkt verkehrsfähig und gesundheitlich unbedenklich. Die NGO betreibe hier aus Sicht von Rewe gezielte Verbrauchertäuschung, erklärte der Handelskonzern dazu in einem Statement. Foodwatch reagierte darauf und veröffentlichte selber einen Rückruf.
Rewe reagiert nicht und lässt Produkt im Verkauf
Bereits Ende Oktober 2015 hatte foodwatch einen umfassenden Mineralöltest durchgeführt. In dieser Untersuchung wurden 120 Lebensmittel aus Deutschland, Frankreich und den Niederlanden getestet. Anschließend wurden die Ergebnisse der Untersuchungen veröffentlicht. Während der Untersuchungen konnte in einer Charge des Rewe-Bio-Weichweizengrieß‘ mit dem Mindesthaltbarkeitsdatum 30.4.2016 aromatische Mineralöle nachgewiesen werden. Als der Handelskonzern keine Reaktion auf die Befunde zeigte, kontaktierte foodwatch schriftlich Rewe. Die Verbraucherorganisation wies ausdrücklich auf die gefunden Stoffe in der Untersuchung hin. Rewe reagierte wieder nicht. Weder eine Antwort, noch eine dringend angebrachter Rückruf erfolgte. Zum Glück gibt es aber auch Beispiele, wie vorbildlich eine Firma auf solch eine Untersuchung reagieren kann. Der italienische Hersteller Curti hatte vor kurzer Zeit, seinen bei Kaufland vertriebenen Curtiriso Langkorn-Naturreis aus dem Verkauf genommen. In dem Produkt konnten ebenfalls aromatische Mineralöle festgestellt werden. Die Verbraucherorganisation forderte die Firmen auf, einen öffentlichen Produktrückruf zu starten. Kaufland und Curti kamen der Aufforderung schließlich nach. Der Rückruf wurde danach über das Portal Lebensmittelwarnung.de verbreitet, welches vom Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) betriebenen wird.
Verpackungen aus Recyclingpapier enthalten oft Mineralöle und andere Stoffe
Mineralölrückstände geraten oft über ungeeignete Verpackungsmaterialien in unsere Lebensmittel.Eine Verunreinigung kann aber auch durch fehlerhafte Produktionsprozesse entstehen. Somit könne man davon ausgehen, dass nicht nur diese einzelne Charge von dem Problem betroffen ist, erklärte foodwatch. Ein großes Risiko stellen allgemein Verpackungen aus Recyclingpapier da. Solche Arten von Verpackungen enthalten oft Mineralöle. Viele enthalten zusätzlich noch andere giftige Stoffe wie beispielsweise Weichmacher und Lösungsmittel.(as)
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