Coronavirus: Mehr Menschen zum Tragen von Schutzkleidung bereit
Die Unsicherheiten in Bezug auf Infektionen mit dem neuen Coronavirus SARS-CoV-2 sind weiterhin groß und es zeigt sich eine wachsende Besorgnis in der Bevölkerung. Auch eher unbegründete Ängste wie beispielsweise vor Infektionen durch Lebensmittel kommen dabei verstärkt zum Tragen. Gleichzeitig steigt die Bereitschaft, selbst Schutzmaßnahme zu ergreifen.
Die Ängste und Sorgen im Zusammenhang mit der Corona-Krise werden vom Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) in wöchentlichen Abständen erfasst. Im Vergleich zu der letzten Umfrage zeigt sich dabei aktuell eine erhöhte Bereitschaft, persönliche Schutzmaßnahmen zu ergreifen, um Übertragungen des neuen Coronavirus zu verhindern. Doch immer noch gab mehr als jede/r fünfte Befragte in dem „Corona-Monitor“ an, keinerlei Schutzmaßnahmen umzusetzen.
Risiko wird sehr genau gesehen
Gegenüber der Vorwoche ist der Anteil der Menschen, die keine Schutzmaßnahmen gegen Infektionen mit dem neuen Coronavirus ergreifen, zwar um zehn Prozentpunkte gesunken, doch immer noch sind 22 Prozent der Befragten nicht bereit, persönliche Maßnahmen umzusetzen. Anderseits geben sich „78 Prozent der Umfrageteilnehmer besondere Mühe, um sich nicht mit dem Virus anzustecken“, betont der BfR-Präsident Professor Dr. Dr. Andreas Hensel. Dies zeige, „dass das Risiko durch Coronaviren sehr genau gesehen wird.“
Höhere Bereitschaft zum Tragen von Schutzmasken
Von denjenigen, die Schutzmaßnahmen umsetzen, wird weiterhin das Meiden der Öffentlichkeit am häufigsten genannten. Doch auch das Tragen von Schutzkleidung wie Masken oder Handschuhen hat gegenüber der Vorwoche an Bedeutung gewonnen. „. Während in der letzten Woche nur rund sechs Prozent der Befragten Schutzkleidung als Maßnahme gegen eine Ansteckung nannten, lag der Anteil in dieser Woche bereits bei 16 Prozent“, so die Mitteilung des BfR. Ebenso sei die Nutzung von Desinfektionsmitteln gestiegen.
Wachsende Angst vor Infektionen durch Lebensmittel
Bei den Umfrageergebnissen zu möglichen Infektionsquellen liegen weiterhin die Türklinken und der Kontakt mit anderen Menschen weit vorne, doch es zeigt sich auch ein deutlicher Anstieg bei der Befürchtung, sich über Lebensmittel zu infizieren. „Während in der vorigen Woche nur zwölf Prozent der Befragten hierin ein hohes Übertragungsrisiko sahen, lag der Wert diese Woche bei 18 Prozent“, berichtet das BfR. Das Bundesinstitut weist daher ausdrücklich darauf hin, dass „ein solcher Infektionsweg nach heutigem Wissensstand unwahrscheinlich und durch Hygiene zu vermeiden“ ist.
Akzeptanz der Ausgangssperre schwindet
Weiterhin wird in der aktuellen Ausgabe des „Corona-Monitors“ deutlich, dass in der Bevölkerung zwar die meisten getroffenen Sicherheitsvorkehrungen mitgetragen werden. Doch die Akzeptanz schwindet insbesondere bei der verhängten Ausgangssperre. So wird diese aktuell noch von 67 Prozent der Befragten befürwortet, während sie in der vergangenen Woche 74 Prozent der Befragten für angemessen befanden. Das Absagen von Veranstaltungen, das Einschränken von Reisen sowie Quarantänemaßnahmen werden weiterhin von mehr als 90 Prozent der Befragten unterstützt. (fp)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR): Mehr Menschen schützen sich vor Coronaviren (veröffentlichen 04.04.2020), bfr.bund.de
- Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR): BfR-Corona-Monitor - Stand 31. März 2020 , bfr.bund.de
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.