Solidarität zeigen, aktiv werden!
Aufgrund der Corona-Pandemie haben viele Menschen gerade mehr Zeit als sonst, weil sie etwa in Kurzarbeit sind und/oder viele gewohnte Freizeitaktivitäten momentan nicht ausüben können. In anderen Bereichen fällt dagegen deutlich mehr Arbeit an und Unterstützung wird dringend benötigt. Wem in diesen Tagen also langweilig wird oder zu Hause die Decke auf den Kopf zu fallen droht, dem stellen wir hier einige Möglichkeiten vor, für die Gemeinschaft aktiv zu werden.
Freiwillige Hilfe im Krankenhaus
Bei vielen Krankenhäusern kann man sich als Freiwillige oder Freiwilliger melden. Dort werden vorrangig Menschen mit Fachkenntnissen und Erfahrungen im Bereich Medizin und Pflege gesucht. Doch auch Fachfremde sind zum Teil willkommen, die zum Beispiel Aufgaben im Transport oder bei der Versorgung übernehmen könnten.
Da es bislang keine übergeordnete Koordination für den Einsatz gibt, müssen Sie bei Interesse selbst aktiv werden und bei den einzelnen Krankenhäusern in Ihrer Nähe online oder telefonisch in Erfahrung bringen, ob dort Freiwillige gesucht werden.
Essensausgabe der Tafeln
In Deutschland gibt es über 900 gemeinnützige Tafeln. Diese Organisationen sammeln einwandfreie überschüssige Lebensmittel aus Handel und Herstellung. Anschließend werden diese an mehr als 1,6 Millionen bedürftige Menschen verteilt. Um diese notwendige Hilfe zu leisten, werden täglich viele Freiwillige benötigt. Dies sind oft ältere Menschen, die jedoch zur Risikogruppe für eine Infektion mit dem neuartigen Corona-Virus mit einem schweren Verlauf zählen.
Jochen Brühl, Vorsitzender „Tafel Deutschland e.V.“, beschreibt die Situation in einer Pressemitteilung der Tafel so:
„Die Tafel-Arbeit wird von älteren Menschen getragen. Jeden Tag leisten sie freiwillig körperlich und psychisch anspruchsvolle Hilfe und einen wertvollen Dienst an der Gesellschaft. Männer und Frauen im Rentenalter schleppen, säubern und sortieren nicht nur die Lebensmittel, sondern wenden sich unseren Kundinnen und Kunden zu. Diese sind oftmals einsam und ausgegrenzt. Jetzt brauchen die helfenden Lebensalten unseren Schutz, unsere Solidarität und Unterstützung. Ich möchte jüngere Menschen motivieren, die kurzfristig auftretende Lücke der Hilfe zu füllen und sich zu engagieren“.
Die Tafeln benötigen momentan etwa Hilfe, um Lieferdienste einzurichten oder auszuweiten, Lebensmittel in Tüten oder Pakete zu packen sowie für die Ausgabe von Lebensmitteln unter freiem Himmel.
Über diese Suche können Sie eine Tafel in Ihrer Nähe finden und dort Ihre Unterstützung anbieten, sofern Sie nicht zur Risikogruppe gehören.
Schutzmasken nähen
Der gemeinnützige Verein „Johanniter-Unfall-Hilfe e.V.“ hat die „Aktion Näh❤stenliebe – Hilf mit: Behelf-Mund-Nasen-Schutz nähen!” ins Leben gerufen. Dabei kann man entweder Masken aus eigenem Material selbst nähen und spenden oder ein Starter-Set mit Stoff und Nähanleitung bestellen. Das Set enthält Material für mehrere Masken sowie einen frankierten Rückumschlag.
Auf der Internetseite zur „Aktion Nähstenliebe” finden Sie alle wichtigen Informationen.
Nachbarschaftshilfe
Viele Menschen benötigen momentan Hilfe, da sie zur Risikogruppe gehören oder weil sie bereits erkrankt und in Quarantäne sind. Sie sind auf andere angewiesen, um Lebensmittel oder Medikamente zu erhalten oder brauchen vielleicht jemanden, der mit dem Hund Gassi geht.
Wenn Sie Ihre Hilfe anbieten möchten, können Sie sich zum Beispiel bei Facebook einer entsprechenden Gruppe anschließen. In Mehrfamilienhäusern kann ein Aushang im Treppenhaus angebracht werden. Dies ist gerade für ältere Hilfesuchende oft praktikabler, weil sie oftmals keinen Zugang zum Internet haben.
Achten Sie in jedem Fall auf entsprechende Schutzmaßnahmen für sich und andere und beschränken Sie Ihre Hilfe möglichst auf eine Person beziehungsweise einen Haushalt, um die Ansteckungsgefahr für sich selbst und andere gering zu halten.
Blut oder Plasma spenden
Wie Sie durch eine Blut- oder Plasmaspende helfen können, erfahren Sie in unserem Artikel „Corona-Pandemie: Ihre Blutspende kann Leben retten“. (kh)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- NDR: Coronavirus: Kliniken suchen freiwillige Helfer; (veröffentlicht am 20.03.2020), NDR
- Tafel Deutschland: Wegen Corona: Tafeln rufen zu Solidarität und Unterstützung auf; (veröffentlicht am 13.03.2020), Tafel
- Johanniter: Aktion Näh❤stenliebe - Hilf mit: Behelf-Mund-Nasen-Schutz nähen!; (abgerufen am 09.04.2020), Johanniter
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.