Das durch Viren ausgelöste Dengue-Fieber hat sich innerhalb weniger Jahrzehnte zu einer der gefährlichsten Infektionskrankheiten der Welt entwickelt. Nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) gibt es weltweit 50 bis 100 Millionen Dengue-Infektionen pro Jahr, rund 40 Prozent aller Menschen leben mittlerweile in Risikogebieten. Nun hat Mexiko als erstes Land einen Impfstoff gegen die gefährliche Tropenkrankheit zugelassen.
Impfstoff bei mehr als 40.000 Menschen getestet Als erstes Land der Welt hat Mexiko nun einen Impfstoff gegen das Denguefieber zugelassen. Wie die Nachrichtenagentur „dpa“ unter Berufung auf das mexikanische Gesundheitsministerium berichtet, sei das Mittel vom französischen Pharmakonzern Sanofi Pasteur entwickelt und im Vorfeld über zwei Jahre lang getestet worden. Sanofi habe demnach zur Erprobung eine klinische Studie mit über 40.000 Menschen durchgeführt, nun solle der Impfstoff zukünftig mehr als 60 Prozent aller Dengueinfektionen und mehr als 90 Prozent der schweren Dengueinfektionen verhindern.
Plötzlich hohes Fieber und starke Knochenschmerzen Beim Denguefieber handelt es sich um eine Virus-Erkrankung, die durch bestimmte Stechmückenarten der Gattung Aedes übertragen wird, eine Übertragung von Mensch zu Mensch ist hingegen nicht möglich. Unterschieden wird zwischen dem „klasssichen“ Verlauf und dem so genannten „hämorrhagischen Denguefieber“. Im ersten Fall tritt typischerweise kurz nach der Infektion plötzlich hohes Fieber auf, zudem leiden Betroffene an extrem starken Muskel-, Knochen- und Gelenkschmerzen (“breakbone fever”). Teilweise zeigt sich auch fleckiger Hautausschlag, ebenso sind begleitende allgemeine Symptome wie Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen, Verstopfung, Durchfall oder eine Lymphknotenschwellung möglich. Die Symptome klingen normalerweise im Verlauf einer Woche ab, nach etwa zwei Woche heilt die Erkrankung in der Regel fast vollständig aus.
Das hämorrhagische Dengue-Fieber stellt eine schwere Verlaufsform dar, welche vor allem bei Kindern und Jugendlichen auftritt. Dieses beginnt zwar ähnlich wie die klassische Form, allerdings verschlechtert sich der Zustand des Betroffenen nach kurzer Zeit massiv. Es kommt unter anderem zu Blutungen (z.B. im Magen-Darm-Bereich), starkem Flüssigkeitsverlust und schwachem Puls. Wird das hämorrhagische Dengue-Fieber nicht entsprechend behandelt, droht infolge des Flüssigkeits- und Blutverlust ein lebensgefährlicher Schock mit Kreislaufversagen („Dengue-Schock-Syndrom“).
32.000 Menschen infizieren sich in Mexiko Die Krankheit ist vor allem in den Tropen und Subtropen verbreitet, wobei unter anderem Mittel- und Südamerika, Südostasien, Indien, Pakistan sowie bestimmte Gebiete in Afrika und Australien besonders stark betroffen sind. Rund 40 Prozent der Bevölkerung leben in Risikogebieten und die Zahl der weltweiten Neuerkrankungen steigt jährlich an. Mittlerweile geht die WHO von bis zu 100 Millionen Neu-Infektionen im Jahr aus, allein in Mexiko haben sich den Angaben der „dpa“ zufolge im vergangenen Jahr über 32.000 Menschen angesteckt. Für die Behandlung der Patienten seien demnach 3,2 Milliarden Pesos (ca. 174 Millionen Euro) aufgebracht worden – rund 2,5 Prozent des gesamten Gesundheitshaushalts. (nr)
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