Superfood zum Trinken: Pilzkaffee für den Energiekick?
In den USA wird sogenannter „Pilzkaffee“ schon seit längerem als „Superfood“ gefeiert. Auch hierzulande wird das Heißgetränk immer beliebter. Es soll gesundheitliche Vorteile haben und Leistung und Konzentration steigern. Doch was kann das neue Trendgetränk wirklich?
Kaffee zählt zu den beliebtesten Getränken der Deutschen. Zwar galt das Heißgetränk lange als gesundheitsschädigend, doch heute weiß man, dass Kaffee gesünder ist, als oftmals angenommen wird. Besondere gesundheitliche Vorteile soll sogenannter „Pilzkaffee“ haben. Stimmt das aber wirklich?
Extrakte von Vitalpilzen
Wie das Bundeszentrum für Ernährung (BZfE) in einer aktuellen Mitteilung schreibt, ist „Pilzkaffee“ ein Kaffee der besonderen Art.
Laut den Fachleuten enthält das Heißgetränk Extrakte von Vitalpilzen, die zusätzlich zum Koffein für mehr Energie und Konzentration sorgen sollen.
Neu ist die Idee nicht: Schon im Zweiten Weltkrieg wurde unter anderem in Finnland Pilzkaffee zubereitet. Die Menschen nutzten den auch hierzulande beheimateten Schiefen Schillerporling als Kaffeeersatz.
Zudem kommen Pilze schon seit längerem in der Naturheilkunde als Medizin zum Einsatz.
Gesundheitsfördernde Wirkung nicht wissenschaftlich erwiesen
Auch in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) werden „Heilpilze“ oder „Vitalpilze“ schon lange Zeit bei vielen Beschwerden eingesetzt.
Hierzulande können Verbraucherinnen und Verbraucher die Pilze im Internet und auf Gesundheitsmessen kaufen – in Kapsel- oder Pulverform als Nahrungsergänzungsmittel.
Die Präparate sollen unter anderem Leistung und Konzentration steigern, das Immunsystem unterstützen, den Stoffwechsel sowie die Verdauung anregen und beim Abnehmen helfen.
Wie der Bundesverband der Verbraucherzentralen erklärt, ist eine gesundheitsfördernde Wirkung von Vitalpilzen bislang aber wissenschaftlich nicht erwiesen. In Deutschland sind solche Produkte laut dem BZfE nicht als Arzneimittel zugelassen.
Geringerer Koffeingehalt
Den Fachleuten zufolge wird „Pilzkaffee“ mit verschiedenen Vitalpilzen hergestellt. Dazu gehören beispielsweise Schiefer Schillerporling (Chaga), Schmetterlingstramete (Coriolus), Glänzender Lackporling (Reishi), chinesischer Raupenpilz (Cordyceps) und Igel-Stachelbart, auch Löwenmähne genannt. Herkömmliche Speisepilze sind jedoch ungeeignet.
Eine Tasse Pilzkaffee hat einen geringeren Koffeingehalt als normaler Kaffee und ist daher für empfindliche Menschen bekömmlicher und auch weniger bitter.
Verbraucherschützer warnen aber, dass vor allem Produkte aus Asien mit Schimmelpilzgiften verunreinigt sein können.
Eher unauffälliger Geschmack
In den USA wird der „Mushroom Coffee“ bereits seit längerem als „Superfood“ gefeiert. Allerdings werden in den vergangenen Jahren viele alte-neue Ideen auf dem Lebensmittelmarkt sehr schnell als Superfood bezeichnet, denn das verkauft sich besser.
Wer das Getränk ausprobieren möchte, wird vor allem im Internet fündig. „Pilzkaffee“ gibt es portionsweise abgepackt in verschiedenen Variationen und muss lediglich in heißem Wasser aufgelöst werden. Meistens wird Kaffeeinstantpulver zu gleichen Teilen mit Vitalpilzextrakt kombiniert.
Wer Kaffee und sein Aroma liebt, wird vermutlich kein Fan von „Pilzkaffee“ werden. Das Heißgetränk soll allerdings eher unauffällig und nicht nach Pilzen schmecken.
Manche Hersteller verfeinern ihre Produkte mit Gewürzen wie Zimt, Anis und Kurkuma und weiteren Zutaten wie Guarana, Ginseng und Maca. (ad)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Bundeszentrum für Ernährung (BZfE): Pilzkaffee für den Energiekick?, (Abruf: 25.05.2020), Bundeszentrum für Ernährung (BZfE)
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.