Wie können COVID-19-Schutzmasken gereinigt werden?
Ozon oder auch aktivierter Sauerstoff scheint zur effektiven Sterilisation und Reinigung von Masken zum Schutz vor COVID-19 geeignet zu sein. Bei der Wiederverwendung von Schutzmasken ist es besonders wichtig, dass diese sterilisiert werden, um einen optimalen Schutz zu gewähren.
Ein jetzt vom University of Toledo College of Medicine veröffentlichtes Editorial zur Reinigung von Schutzmasken erläutert, welche Maßnahmen zur Sterilisation zum größten Erfolg führen. Das Editorial wurde im englischsprachigen Fachjournal „The Open Dermatology Journal“ publiziert.
Maskenmangel in Krankenhäusern
Die COVID-19-Pandemie stellt auf der ganzen Welt eine riesige Herausforderung für die Gesundheitssysteme – inklusive Krankenhäusern, Arztpraxen, medizinischem Personal und Versorgung mit medizinischen Gütern – dar. Ein sehr anschauliches Beispiel ist der Mangel an Ausrüstung und Präventivsets, einschließlich sogenannter N95-Masken. Der Mangel an N95-Masken in den Krankenhäusern habe viele örtliche Krankenhäuser dazu gezwungen, auch normalen Masken zu verwenden.
Teilweise müssen Masken wiederverwendet werden
Ein größeres Problem für Menschen in Gesundheitsberufen und in Krankenhäusern ist die Frage, wie die Masken für den Gebrauch am besten sterilisiert (gereinigt) werden können, so dass sie, falls nötig, zur Wiederverwendung bereit sind. In einem Editorial wurde jetzt beschrieben, wie eine solche effektive Sterilisation erreicht werden kann.
Chemische Mittel zur Sterilisation sind besonders gut geeignet
Dr. Craig G. Burkhart von der medizinischen Fakultät des University of Toledo College of Medicine definiert in seinem Editorial eine geeignete Methode zur Sterilisation von Schutzmasken. Seiner Meinung nach ist die beste Reinigungslösung für Schutzmasken die Behandlung mit chemischen Mitteln zur Sterilisation.
Ozonsterilisation ist sehr wirksam
Solche Mittel funktionieren zum Beispiel indem durch oxidative Prozesse alle Bakterien, Pilze und Viren abgetötet werden. Die sogenannte Ozonsterilisation ist hier eine sehr wirksame Methode zur Sterilisation von Masken, berichtet der Experte.
Wie funktioniert die Reinigung mit Ozon?
Ozon oder auch aktivierter Sauerstoff (O3) ist ein Sterilisationsmittel, welches sich bei der Abtötung von Bakterien, Pilzen, Viren und Protozoen in der Vergangenheit bereits als erfolgreich erwiesen hat. Bei der Bekämpfung von Viren diffundiert Ozon in deren Proteinhülle bis hin zur Nukleinsäure und schädigt und tötet so die Viren ab. Der aktivierte Sauerstoff zerstört dabei die ungesättigte Lipidhülle des Virus, indem er die bestehende Mehrfachbindungskonfiguration aufbricht, erläutert der Autor des Editorials.
Virus kann ohne Lipidhülle nicht überleben
Da der Kerninhalt des Virus ohne eine intakte Lipidhülle nicht überleben kann, wird das Virus abgetötet. Das COVID-19-Virus ist ein solches Virus, das nicht in der Lage ist, ohne seine Lipidhülle zu überleben, und es besitzt eine ungesättigte Lipidhülle, welche den Kerninhalt umschließt.
Welche Viren sprechen auf das Verfahren an?
Zu den anderen Viren, welche dem aktivierten Sauerstoff nicht standhalten können, gehören beispielsweise die Polioviren 1 und 2, das humane Rotavirus, das Norwalk-Virus, Parvoviren und verschiedene Hepatitis-Viren, erklärt Dr. Craig G. Burkhart.
Die bisher gewonnen Erkenntnisse zur Sterilisation der Masken werden hoffentlich dazu beitragen, dass auch in der Praxis der Schutz vor COVID-19 verbessert werden kann, betont der Experte. Denn gerade der Schutz von Personen im Gesundheitswesen und in Krankenhäusern sei besonders wichtig, da diese Menschen jeden Tag bei ihrer Arbeit einem erhöhten Risiko für eine Infektion ausgesetzt sind. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Craig G Burkhart: Ozone Disinfectants Like SoClean CPAP Sanitizer can be used to Sterilize Cloth and n95 Masks in the Protection against COVID-19, in The Open Dermatology Journal (Veröffentlicht 27.04.2020, Volume 14, Page 14), The Open Dermatology Journal
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.