Sildenafil-enthaltende Medikamente zur schnellen Behandlung von Herzerkrankungen
Das Medikament Viagra (Sildenafil) ist den meisten Menschen durchaus bekannt. Seit das Arzneimittel im Jahr 1998 von dem US-amerikanischen Unternehmen Pfizer auf den Markt gebracht wurde, stieg seine Beliebtheit rapide an. Es wird bei Männern genutzt, um eine erektile Dysfunktion zu behandeln. Die kleine blaue Pille sorgt somit dafür, dass auch von Impotenz Betroffene ein erfülltes und aufregendes Sexualleben haben können. Kann sich diese „Potenzpille“ aber auch auf andere Erkrankungen positiv auswirken? Amerikanische Forscher stellten nun in ihren Untersuchungen fest, dass Viagra einen unerwarteten Nebeneffekt auslösen kann.
Aktuelle Untersuchungen ergaben, dass Sildenafil-enthaltende Medikamente eine positive Wirkungen auf bestimmte Herzerkrankungen haben. Sowohl Frauen, als auch Männer profitieren von dem in Viagra enthaltenen Arzneistoff. In Zukunft könnte Viagra also helfen, die Gesundheit von Herzinsuffizienz-Patienten zu verbessern.
Viagra als neues Medikament bei Herzinsuffizienz mit pulmonaler Hypertonie?
Amerikanische Forscher führten an verschiedenen Krankenhäusern im Bundesstaat Massachusetts Untersuchungen durch, um festzustellen wie Viagra bei Herzinsuffizienz wirkt, berichtet die österreichische Zeitung „Tips“. Bei dieser Erkrankung ist der Herzmuskel des Betroffenen meist stark geschwächt. Durch diese Schwächung ist der Muskel nicht mehr in der Lage seine Arbeit richtig auszuführen. Es gelingt dem menschlichen Herz dann nicht mehr, die erforderliche Menge Blut in den Körper des Erkrankten zu pumpen. In vielen Fällen tritt eine systolische Herzinsuffizienz in Kombination mit pulmonaler Hypertonie (hoher Lungenarteriendruck) auf. Die Vielzahl aller Patienten, die an einer Herzinsuffizienz leiden sind auch von solch einer Hypertension betroffen. Das Problem ist weitverbreitet, so leiden etwa 75 Prozent der Betroffenen von Herzinsuffizienz auch an der Nebenerkrankung.
Blaue Pille reduziert Lungendruck und verbessert Mobilität
Die Wissenschaftler untersuchten 34 Patienten eines Krankenhauses in Massachusetts. Die Probanden litten unter systolischer Herzinsuffizienz in Verbindung mit Lungenhochdruck. Zur Behandlung der Erkrankten setzten die Mediziner Viagra (Dosierung 25 mg bis 100 mg) ein. Im Laufe der Untersuchung konnten die amerikanischen Forscher feststellen, dass Viagra eine positive Wirkung auf die allgemeine Gesundheit der Testpersonen hatte. Der Lungendruck nahm ab und es konnte eine deutlich verbesserte Leistungsfähigkeit beim Gehen beobachtet werden. Insgesamt sei es möglich, durch die Einnahme von Viagra, die durchschnittliche Aufenthaltsdauer im Krankenhaus um bis zu zwölf Tage zu reduzieren, schreibt die „Tips“.
Viagra wirkt schnell gegen Auswirkungen von Herzerkrankungen
Schon in älteren Studien wurde bemerkt, dass sich Viagra vermutlich positiv auf Herzerkrankungen auswirkt. Die aktuellen Untersuchungen bestätigen jetzt diese Ergebnisse. Die Wissenschaftler konnten feststellen, dass schon eine einzelne Dosis Viagra die Gesundheit der Erkrankten verbessert. Das Arzneimittel scheine schnell gegen einige negative Auswirkungen von Herzerkrankungen zu wirken, erklärten die Mediziner laut der österreichischen Zeitung. Sollten die aktuellen Ergebnisse noch durch Daten weiterer Studien bestätigt werden, sei es durchaus möglich, dass Viagra in Zukunft nicht mehr nur zur Behandlung von erektiler Dysfunktion (Impotenz) genutzt werde. Die blaue „Potenzpille“ könnte dann auch zur Behandlung von Herzerkrankungen eingesetzt werden. Somit könnten Medikamente, die Sildenafil enthalten, die Gesundheit von Millionen Menschen mit Herzinsuffizienz verbessern.(as)
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