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Bluthochdruck: Kurze Finger ein Hinweis für vererbte Hypertonie

Volker Blasek
Verfasst von Diplom-Redakteur (FH) Volker Blasek, Medizinischer Fachredakteur
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14. Juni 2020
in News
Eine Hand mit kurzen Fingern vor einem weißen Hintergrund.
Kurze Finger und extrem hoher Blutdruck sind Anzeichen für das sogenannte Bilginturan-Syndrom, eine erblich bedingte Form von Bluthochdruck. (Bild: Frog 974/stock.adobe.com)
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Bilginturan-Syndrom – Vererbbare Hypertonie

Bluthochdruck ist die weit verbreitetste Volkskrankheit der Welt. Rund jeder vierte Mensch entwickelt im Laufe des Lebens eine Hypertonie. Bekannte Risikofaktoren sind unter anderem Übergewicht, Bewegungsmangel, hoher Salz- und Alkoholkonsum, Rauchen, Stress und Schlafstörungen. Ein deutsches Forschungsteam liefert nun erstmals den Beweis, dass es auch eine erblich bedingte Form von Bluthochdruck gibt.

Forschende des Max-Delbrück-Centrums für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft fanden ein verändertes Gen, welches den Bauplan für ein Enzym namens PDE3A enthält. Dieses Enzym verursacht der Studie zufolge eine erbliche Form von Hypertonie. Die Forschungsergebnisse sind in zwei Studien in den renommierten Fachjournalen „Nature Genetics“ und „Circulation“ erschienen.

Vermutung stammt bereits aus den 70er Jahren

Der türkische Arzt Nihat Bilginturan vermutete bereits Anfang der 1970er Jahre, dass es eine vererbbare Form von Bluthochdruck gibt. Er betreute eine Großfamilie, in der es stets zwei auffällige Merkmale gab: kurze Finger und extrem hohe Blutdruckwerte. Viele Mitglieder dieser Familie starben bereits vor dem 50. Geburtstag an einem Schlaganfall. Doch die Vermutung über vererbbare Hypertonie konnte bislang nicht bewiesen werden.

Enzym sorgt für hohen Blutdruck und kurze Finger

Erst im Jahre 2015 – über 40 Jahre später – entschlüsselte eine Forschungsgruppe um Professor Friedrich Luft und Dr. Sylvia Bähring das mysteriöse Phänomen. Ein vererbbares verändertes Gen enthält die Baupläne für das Enzym Phosphodiesterase 3A, kurz PDE3A. Dieses Enzym beeinflusst sowohl den Blutdruck, als auch indirekt das Knochenwachstum, wodurch die Finger unterdurchschnittlich kurz ausfallen. Die erblich bedingte Hypertonie wurde nach dem türkischen Arzt benannt, der diesen Zusammenhang entdeckte: Bilginturan-Syndrom.

Überaktives Enzym verursacht Bluthochdruck

In einer aktuellen Folgestudie wurde nun entschlüsselt, wie das zugrundeliegende Gen mutiert und wie das Enzym sich auf den Blutdruck auswirkt. Ein Team der Studie arbeitete mit genmodifizierten Mäusen, die das besagte Gen in sich trugen. Die Forschenden stellten fest, dass das Enzym PDE3A in den Wänden von Blutgefäßen überaktiv war. „Diese Tiere wiesen im Vergleich zu Kontrolltieren einen extrem hohen Blutdruck auf“, berichtet Dr. Lajos Markó, der zusammen mit Maria Ercu Erstautor der Studie ist.

Winzige Veränderung mit großen Auswirkungen

Ein anderes Team der Studie arbeitete mit Ratten, bei denen die Genmutation mithilfe der Genschere herbeigeführt wurde. Sie veränderten neun Basenpaare auf dem PDE3A-Gen. Das daraus hervorgehende Enzym unterschied sich nur in drei Aminosäuren von der ursprünglichen Variante. „Und wie beim Menschen erhöhte diese winzige Veränderung die Aktivität des Enzyms“, betont Ercu.

Die veränderten Ratten glichen in der Symptomatik den Menschen mit Bilginturan-Syndrom. „Sie litten nicht nur an hohem Blutdruck, auch die Zehen ihrer Vorderläufe waren deutlich verkürzt – ähnlich wie die Finger bei Menschen mit dem Syndrom“, fügt Letztautor Dr. Enno Klußmann hinzu. „Unser Rattenmodell liefert meines Erachtens den endgültigen Beweis dafür, dass das Syndrom durch die Mutation auf dem PDE3A-Gen verursacht wird“, resümiert der Wissenschaftler.

Bereits erste mögliche Therapie entdeckt

Durch die Entschlüsselung des zugrundeliegenden Mechanismus eröffnete sich bereits die erste Therapie-Option bei Bilginturan-Syndrom. „Es gibt eine Substanz namens Riociguat, die eigentlich für die Therapie des Lungenhochdrucks zugelassen ist“, so Klußmann. Diese sei dafür bekannt, dass sie ein Enzym aktiviert, das einen Botenstoff herstellt, der eine überaktive PDE3A-Reaktion bremsen kann.

Bei den veränderten Ratten zeigte das Medikament bereits Wirkung. „Bei Ratten, denen wir ein Derivat von Riociguat verabreicht hatten, sank der Blutdruck auf Normalniveau“, erläutert Klußmann. Es gäbe zwar auch andere PDE3A-Hemmer auf dem Markt, doch diese seien wegen starken Nebenwirkungen für eine Langzeittherapie eher ungeeignet.

Neue Therapie-Optionen für gewöhnlichen Bluthochdruck

Aus der Studie lassen sich den Forschenden zufolge auch Erkenntnisse für den nicht erblich bedingten Bluthochdruck ableiten. „Indem wir die Effekte der Interaktionen von PDE3A mit anderen Proteinen besser kennenlernen und verstehen, wie sie an der Regulation des Blutdrucks beteiligt sind, werden wir hoffentlich auch neue und effektivere Therapiemöglichkeiten für die Volkskrankheit Bluthochdruck finden“, folgert Klußmann abschließend. (vb)

Grundlegende Informationen über Hypertonie finden Sie in dem Artikel: Bluthochdruck: Ursachen und Behandlung.

Autoren- und Quelleninformationen

Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.

Autor:
Diplom-Redakteur (FH) Volker Blasek
Quellen:
  • Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin: Overactive enzyme causes hereditary hypertension (veröffentlicht: 11.06.2020), mdc-berlin.de
  • Philipp G Maass, Atakan Aydin, Sylvia Bähring, u.a.: PDE3A mutations cause autosomal dominant hypertension with brachydactyly; in: Nature Genetics; 2015, nature.com

Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.

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