Leindotter-Öl stärkt die kardiovaskuläre Gesundheit
Leindotter-Öl reduziert die Bildung von Fettsäurederivaten, welche der kardiovaskulären Gesundheit schaden können. Zusätzlich scheint das Öl vor oxidativem Stress zu schützen.
Bei einer Untersuchung, welche in Zusammenarbeit der University of Eastern Finland und dem Karolinska Institutet in Schweden durchgeführt wurde, wurden die Vorteile durch die Einnahme von Leindotter-Öl und den Konsum von fettem Fisch analysiert. Die Ergebnisse der Studie wurden in der englischsprachigen Fachzeitschrift „Prostaglandins, Leukotrienes and Essential Fatty Acids“ veröffentlicht.
Die Forschenden untersuchten bei ihrer Studie an 79 Männern und Frauen im Alter von 43 bis 72 Jahren die Auswirkungen von fettem und fettarmem Fisch und Camelina sativa-Öl (Leindotter-Öl) auf den Fettstoffwechsel und leichte Entzündungen. Die Studie dauerte zwölf Wochen und umfasste ausschließlich Teilnehmende mit beeinträchtigtem Nüchternblutzucker.
Vier Gruppen von Teilnehmenden
Die Teilnehmenden wurden für die Untersuchung in vier Gruppen aufgeteilt. Eine Gruppe ersetzte Fette in ihrer täglichen Ernährung durch Camelina sativa-Öl (18 Teilnehmende) und reduzierte den Verzehr von Fisch auf eine Portion pro Woche. Zwei der Gruppen aßen viermal pro Woche Fisch, entweder fetten Fisch (beispielsweise Lachs; 20 Teilnehmende) oder fettarmen Fisch (beispielsweise Hecht; 21 Teilnehmende). Die vierte Gruppe stellte lediglich eine Kontrollgruppe dar (20 Teilnehmende).
Was bewirken Leindotter-Öl und fetter Fisch?
Leindotter-Öl (Camelina sativa) und fetter Fisch sind beide reich an mehrfach ungesättigten Omega-3-Fettsäuren, denen unter anderem eine positive Wirkung auf das Herz-Kreislauf-System zugeschrieben wird. Trotzdem scheint ihr gesundheitlicher Nutzen unterschiedlich zu sein.
Worauf basierten die unterschiedlichen Schutzwirkungen?
Eine hohe Aufnahme von Omega-3-Fettsäuren aus Leindotter-Öl reduzierte den Anteil der Arachidonsäure im Kreislauf, einer langkettigen Omega-6-Fettsäure. Wenn die Teilnehmenden Leindotter-Öl zu sich nahmen, wiesen sie geringere Konzentrationen von Mediatoren auf, die aus Arachidonsäure gewonnen werden und der kardiovaskulären Gesundheit schaden können, berichten die Forschenden. Der Verzehr von fettem Fisch habe indes die zirkulierende Konzentration von Fettsäurederivaten erhöhte, welche Entzündungen lindern. Fettarmer Fisch hatte in der Untersuchung keine positiven Effekte.
Leindotter-Öl kann oxidativen Stress reduzieren
Zusätzlich wurde festgestellt, dass Leindotter-Öl auch die Konzentration von Markern im Blutkreislauf reduziert, die auf oxidativen Stress hinweisen.
Nahrungsfette können Stoffwechselwege beeinflussen
Leindotter-Öl und fetter Fisch hatten beide einen großen Einfluss auf den sogenannten Lipidstoffwechsel. Und die Ergebnisse der Studie zeigen, dass Nahrungsfette zur Beeinflussung von Stoffwechselwegen eingesetzt werden können, die mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Typ-2-Diabetes in Zusammenhang stehen, betonen die Forschenden.
Weitere Forschung ist nötig
Die neuen Ergebnisse sind durchaus vielversprechend und unterstützen frühere Erkenntnisse über den gesundheitlichen Nutzen von fettem Fisch. Nun sind weitere Untersuchungen zur Wirkung des fetthaltigen Fischs und des Camelina sativa-Öls erforderlich, resümiert die Forschungsgruppe. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Topi Meuronen, Maria A. Lankinen, Alexander Fauland , Bun-ichi Shimizu, Vanessa D. de Melloa et al.: Intake of Camelina Sativa Oil and Fatty Fish Alter the Plasma Lipid Mediator Profile in Subjects with Impaired Glucose Metabolism – A Randomized Controlled Trial, in Prostaglandins, Leukotrienes and Essential Fatty Acids (Veröffentlicht 25.05.2020), Prostaglandins, Leukotrienes and Essential Fatty Acids
Wichtiger Hinweis:
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