Corona-Tests für Reisende beschlossen
Rückkehrende Urlauberinnen und Urlauber aus Risikogebieten sollen künftig bei ihrer Ankunft an deutschen Flughäfen auf das Coronavirus SARS-CoV-2 getestet werden. Dies kann dazu beitragen, dass sie nicht in Quarantäne müssen. Auch Rückreisende aus Nicht-Risikoländern können sich testen lassen. Die Tests sollen für die Betroffenen kostenlos sein.
Derzeit ist in Europa Reisezeit. Dadurch erhöht sich auch die Gefahr, dass es durch Reisende zu einem Anstieg der Infektionen mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 kommt. Die Gesundheitsministerkonferenz hat nun beschlossen, dass sich Reiserückkehrende in Deutschland kostenlos auf das neuartige Virus testen lassen können.
Quarantänepflicht für Reisende aus Risikogebieten
Wie die Berliner Senatsverwaltung für Gesundheit, Pflege und Gleichstellung in einer Pressemitteilung schreibt, haben die Ministerinnen und Minister, Senatorinnen und Senatoren für Gesundheit der Länder in einer Telefonschaltkonferenz gemeinsam mit Bundesgesundheitsminister Jens Spahn die Ausweitung des Testangebots auf das Coronavirus bei Reiserückkehrenden beschlossen.
Hintergrund ist, dass das Risiko einer Einschleppung des neuen Erregers nach Deutschland durch Reiserückkehrende aus dem Ausland minimiert werden soll. Es wurde vereinbart, dass Rückreisende aus Risikogebieten grundsätzlich getestet werden sollen. Um dies zu gewährleisten, werden an den Flughäfen Teststellen eingerichtet. Den Angaben zufolge werden die Kosten für das Testen übernommen.
Es bleibt bei dem Grundsatz, wer aus sogenannten Risikogebieten einreist, unterliegt einer 14-tägigen Quarantänepflicht, es sei denn, Reisende legen einen negativen Test vor. Informationen zur Ausweisung internationaler Risikogebiete werden laufend vom Robert Koch-Institut (RKI) aktualisiert und auf dessen Webseite veröffentlicht.
Aussteigerkarten für Reisende
Wie es in der Mitteilung weiter heißt, können sich auch Reisende aus Nicht-Risikoländern innerhalb von 72 Stunden nach Einreise in Deutschland testen lassen. Hier werden die Kosten ebenfalls übernommen.
Für Flug-, Schiff-, Bus- und Bahnreisende werden wieder sogenannte Aussteigerkarten eingeführt. Das RKI zeigt auf seiner Webseite, wie ein solches Formular für Flugreisende aussieht. Laut der Berliner Senatsverwaltung für Gesundheit, Pflege und Gleichstellung sollen mit Unterstützung des Bundesinnenministers stichprobenartige Kontrollen erfolgen.
Des Weiteren sollen an grenznahen Einreisepunkten stichprobenartige Kontrollen im Bus-, Bahn- und Straßenverkehr erfolgen und eine Informationskampagne soll Reisende auf Hygiene- und Quarantäneregeln hinweisen sowie über die Testmöglichkeiten unterrichten.
Sorge wegen möglicher Einschleppung des Virus
„Wir erleben ein weltweit dynamischen Infektionsgeschehen und wir sind in der Reisezeit. Wir müssen die Sorge haben, dass das Virus nach Deutschland eingeschleppt wird“, sagte Berlins Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci, Vorsitzende der Gesundheitsministerkonferenz.
„Es ist gut, dass die Gesundheitsministerkonferenz gemeinsam mit Bundesgesundheitsminister Jens Spahn diese Maßnahmen zur Risikominimierung beschlossen hat. Wir setzen einen Fokus auf das Testen und erweitern die Testmöglichkeiten für alle Reisenden.“ (ad)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Berliner Senatsverwaltung für Gesundheit, Pflege und Gleichstellung: Gesundheitsministerkonferenz beschließt Corona-Tests für Rückreisende an Flughäfen, (Abruf: 25.07.2020), Berliner Senatsverwaltung für Gesundheit, Pflege und Gleichstellung
- Robert Koch-Institut (RKI): Informationen zur Ausweisung internationaler Risikogebiete, (Abruf: 25.07.2020)
- Robert Koch-Institut (RKI): Aussteigerkarte Fluggast, (Abruf: 25.07.2020), Robert Koch-Institut (RKI)
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.