Unzureichende Aufnahme von Nähstoffen führt zu gesundheitlichen Problemen
Eine unzureichende Vitamin-D- und Kalziumaufnahme wirkt sich negativ auf die Gesundheit der Knochen aus und erhöht das Osteoporose-Risiko.
Wie sich die unzureichende Aufnahme von Nährstoffen, insbesondere Kalzium und Vitamin-D, auf die Gesundheit der Knochen auswirkt, haben Forschende von Pharmavite LLC anhand einer Querschnittsanalyse der US-Bevölkerung untersucht.Die Ergebnisse wurden in dem englischsprachigen Fachblatt „PLoS ONE“ publiziert.
Wie verbreitet ist Osteoporose in Deutschland?
In Deutschland leiden etwa 15 Prozent der Frauen ab einem Alter von 50 Jahren und sechs Prozent der Männer dieser Altersgruppe an diagnostizierter Osteoporose. Mit zunehmendem Alter steigt bei Frauen die Zahl der an Osteoporose erkrankten Personen noch weiter an. Bei Männern ist nach Angaben des Robert Koch-Instituts eine solche Zunahme abhängig vom Alter nicht zu beobachten.
Einkommensschwache Menschen sind besonders gefährdet
Wenn Menschen über ihre Ernährung nicht ausreichend Kalzium aufnehmen und ein Vitamin-D-Defizit aufweisen, scheint sich dies negativ auf die Knochengesundheit auswirken, insbesondere auf das Risiko für Osteoporose. Personen unterhalb der Armutsgrenze sind dabei laut der aktuellen Studie verstärkt gefährdet. Armut kann ein Hindernis für die angemessenen Nährversorgung sein, insbesondere für Kalzium und Vitamin-D, was Osteoporose begünstigt, berichten die Forschenden.
Eine angemessene Nährstoffversorgung ist wichtig zur Unterstützung der allgemeinen Gesundheit, des Wohlbefindens und speziell auch des Immunsystems. Dies ist angesichts der Bedrohung durch COVID-19 aktuell besonders wichtig, betonen die Forschenden.
Mangelnde Aufnahme von Kalzium und Vitamin in den USA
Da es sich um eine Querschnittsanalyse aus den USA handelte, sind die Erkenntnisse nicht eins-zu-eins auf andere Staaten übertragbar. In den USA leben etwa 25 Prozent der älteren Menschen unterhalb der Armutsgrenze. Es stellte sich heraus, dass innerhalb dieser Personengruppe 68 Prozent eine unzureichende Aufnahme von Kalzium und 46 Prozent eine unzureichende Vitamin-D-Zufuhr aufweisen. Auch geschlechtsspezifische, ethnische und sozioökonomische Unterschiede scheinen sich auf das Gesamtrisiko einer unzureichenden Kalzium- und Vitamin D-Zufuhr und das daraus resultierende Osteoporose-Risiko auszuwirken.
Frauen ab 50 Jahren besonders gefährdet
Des Weiteren wiesen in der Studie die untersuchten Frauen im Alter über 50 Jahren unabhängig von ihrem wirtschaftlichen Status stets eine unzureichende Kalziumaufnahme auf, berichten die Forschenden. Eine unzureichende Kalzium- und Vitamin D-Aufnahme habe in Armut lebende Männer jedoch stärker betroffen als Frauen. Bei afroamerikanischen Männern mit niedrigem Einkommen habe sich das Risiko für Osteoporose sogar verdoppelt.
Ärmere Menschen müssen besser unterstützt werden
Die Ergebnisse der Forschungsarbeit zeigen, dass Menschen mit einem besseren Zugang zu Nahrungsmitteln seltener Nährstoffmängel aufweisen. Die Verbesserung der Aufnahme nährstoffreicher und angereicherter Lebensmittel bei in Armut lebenden Personen könnte laut dem Forschungsteam von Pharmavite LLC dazu beitragen, deren Risiko für Osteoporose zu reduzieren. Hier seien auch Nahrungsergänzungsmittel eine Option, den unterversorgten Bevölkerungsgruppen zu helfen. Dieses Fazit darf allerdings durchaus kritisch hinterfragt werden, da Pharmavite LLC auch Hersteller von Vitaminen, Mineralien und Nahrungsergänzungsmitteln ist. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Keri Marshall, Lynn Teo, Christopher Shanahan, LeeCole Legette, Susan Hazels Mitmesser: Inadequate calcium and vitamin D intake and osteoporosis risk in older Americans living in poverty with food insecurities, in PLOS ONE (veröffentlicht 08.07.2020), PLOS ONE
- Osteoporose, Robert Koch Institut (abgefragt 29.07.2020), RKI
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.