Schadstoff-Grenzwerte bei diesen Eiern überschritten
Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit warnt vor sich im Umlauf befindenden Eiern, die mit Schadstoffen jenseits der Grenzwerte belastet sind. Die Eier sollten nicht mehr verzehrt werden – eine Gesundheitsgefahr ist nicht auszuschließen. Ein Rückruf wurde eingeleitet.
Die Heinrich Goertz GmbH & Co. KG mit Sitz in Niederkrüchten ruft Eier mit der Produktbezeichnung „Eier M-L Freilandhaltung für mehr Tierschutz“ zurück. Die Produkte wurden sowohl in sechser als auch in zehner Packungen angeboten. Es sind nur Artikel mit den Printnummern 1-DE-0355091 und 1-DE-0363561 betroffen.
Wann und wo wurden die Eier verkauft?
Laut dem Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit wurden die betroffenen Eier bei den Supermarktketten real und HIT im Zeitraum bis zum 01. August 2020 verkauft. Die Waren wurden in den Bundesländern Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Sachsen angeboten.
Wo können die Eier umgetauscht werden?
Wie die Heinrich Goertz GmbH & Co. KG in einer Verbraucherinformation mitteilt, können die Eier an der jeweiligen Verkaufsstelle zurückgegeben werden. Der Kaufpreis werde dort auch ohne Vorlage des Kassenbons zurückerstattet.
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Gesundheitsgefahr nicht einschätzbar
Leider teilt der Hersteller nicht mit, um welche Schadstoffe es sich handelt. Die Rede ist lediglich von „Umweltkontaminanten über dem gesetzlichen Grenzwert“. Vom Verzehr der Eier ist daher dringend abzuraten. Auch wurden keine Produktabbildungen zur Verfügung gestellt. Für Rückfragen steht jedoch der Kundenservice des Herstellers unter der Hotline 02163-33870 von montags bis freitags zwischen 07:00 und 17:00 Uhr zur Verfügung.
Was ist Dioxin?
Unter der Bezeichnung Dioxin wird umgangssprachlich eine Gruppe chemisch ähnlich aufgebauter chlorhaltiger Dioxine und Furane zusammengefasst. Insgesamt fallen laut Umweltbundesamt 75 polychlorierte Dibenzo-para-Dioxine (PCDD) und 135 polychlorierte Dibenzofurane (PCDF) unter diesen Begriff. Sie sind unerwünschte Nebenprodukte, die bei bestimmten Verbrennungsprozessen von Chlor und organischen Kohlenstoff entstehen. Dioxin bildet sich bei über 300 Grad Celsius und wird bei 900 Grad Celsius und höher zerstört. Bei Waldbränden oder Vulkanausbrüchen können Dioxine auf natürliche Weise entstehen.
In der Lebensmittelproduktion können Verunreinigungen durch Dioxin entstehen, wenn chemische Produktionsverfahren verwendetet werden oder in der Tierhaltung Böden oder Futtermittel mit Dioxin belastet sind. In der Vergangenheit gab es öfter Vorkommnisse mit belasteten Eiern, da die Hühner auf Dioxin verseuchten Böden gehalten wurden. Beim Menschen können Dioxine im Körperfett gespeichert werden und sich dort anreichern. Bei hohen Mengen kann es zu Vergiftungserscheinungen kommen. Hautschädigungen (Chlorakne), Störungen des Immunsystems, des Nervensystems, des Hormonhaushalts, der Reproduktionsfunktionen und der Enzymsysteme können Folgen einer akuten Dioxinvergiftung sein. Langfristig erhöhen viele Dioxine zudem das Krebsrisiko. (vb)
Autoren- und Quelleninformationen
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- Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit: Eier-Rückruf Heinrich Goertz (veröffentlicht: 04.08.2020), lebensmittelwarnung.de
Wichtiger Hinweis:
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