Was bei Rückenbeschwerden hilft
Nur mal eben die Getränkekisten in den Kofferraum gewuchtet, lange Zeit ungünstig gesessen oder ein kleines Stückchen im Garten umgegraben. Und plötzlich und blitzartig fährt der Schmerz ins Kreuz: der sogenannte Hexenschuss. Fachleute erklären, wie sich Betroffene dann verhalten sollten.
Der Bertelsmann-Studie „Faktencheck Rücken“ zufolge sind Rückenbeschwerden für rund 38 Millionen Arztbesuche in Deutschland verantwortlich. Egal ob Hexenschuss, Bandscheibenvorfall oder Nackenschmerzen – viele Betroffene sind im Krankheitsfall unsicher, wie sie sich bei Beschwerden verhalten sollen. Die Aktion Gesunder Rücken e. V. erklärt in einer Mitteilung, was bei den unterschiedlichen Schmerzen am besten hilft.
Hexenschuss
Bei einem Hexenschuss sind die Schmerzen zwar mitunter heftig, und jede Bewegung fällt zunächst schwer. Gefährlich ist das, was Fachleute akuten, nicht-spezifischen Kreuzschmerz oder Lumbalgie beziehungsweise Lumbago nennen, aber meistens nicht.
Betroffene sollten sich in die sogenannte Stufenlagerung begeben. Dafür legt man Kopf und Rücken flach auf eine weiche Unterlage und die Knie und Unterschenkel werden angewinkelt (90° Grad) auf einem Stuhl abgelegt. Auf diese Weise wird die verspannte Muskulatur gelockert.
Zudem raten die Fachleute, den üblichen Tätigkeiten im Alltag so gut es geht nachzugehen und in Bewegung zu bleiben. Ein weiterer Tipp: Auflagen oder Wärmepflaster mit konstant therapeutischer Wärme nutzen. Diese entspannen die verkrampfte Muskulatur.
Bandscheibenvorfall
Bei der Diagnose Bandscheibenvorfall befürchten zwar viele Menschen eine Operation, doch ein solcher Eingriff ist in über 90 Prozent der Fälle gar nicht nötig. Die Beschwerden bessern sich laut der Aktion Gesunder Rücken meist durch eine konservative Therapie bestehend aus Schmerzmedikation, lokaler Infiltrationsbehandlung (Spritzen), leichter Bewegung sowie Physiotherapie. Entspannungsübungen und Wärmeanwendungen können die Schmerzen ebenfalls lindern.
Nackenschmerzen
Wie es in der Mitteilung weiter heißt, rückt man Muskelverspannungen und -verhärtungen im Nacken am besten mit leichten Dehnübungen zu Leibe. Denn: Verspannte Muskeln sind verkürzt. Durch die sanfte Bewegung wird die Muskulatur aktiviert und die Durchblutung angeregt.
Weil häufig Fehlhaltungen die Verspannungen begünstigen, ist es auch sinnvoll, die Haltung im Alltag regelmäßig zu überprüfen und etwa auf ein ergonomisches Umfeld zu achten. Zudem sollten Stress und Zugluft vermieden werden.
Gegebenenfalls in ärztliche Behandlung
Die Aktion Gesunder Rücken weist abschließend darauf hin, dass starke und immer wiederkehrende Beschwerden auf ernsthafte, unter Umständen dringend behandlungsbedürftige Krankheiten hinweisen können. In solchen Fällen und bei Unsicherheit sollte unbedingt eine Ärztin oder ein Arzt aufgesucht werden. (ad)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Aktion Gesunder Rücken e. V.: Stopp den Schmerz: Rückenbeschwerden effektiv lindern, (Abruf: 16.08.2020), Aktion Gesunder Rücken e. V.
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.