Einfluss der Ernährung auf Risiko rheumatoider Arthritis
Eine mediterrane Ernährung schützt Menschen vor der Entstehung verschiedener Krankheiten. Bei einer aktuellen Studie sollte jetzt geklärt werden, ob dies auch für die Entstehung von rheumatoider Arthritis gilt.
Bei der Untersuchung unter Beteiligung von Forschenden der Université Paris‐Saclay wurde deutlich, dass eine mediterrane Ernährung tatsächlich eine Schutzwirkung gegenüber rheumatoider Arthritis hat, allerdings scheint dies nur bestimmte Frauen zuzutreffen. Die Ergebnisse wurden in der englischsprachigen Fachzeitschrift „Arthritis & Rheumatologie“ veröffentlicht.
Schützt mediterrane Ernährung vor rheumatoide Arthritis?
In der Vergangenheit wurde bereits mehrfach darüber berichtet, dass eine mediterrane Ernährung mit einer signifikanten Reduzierung des Risikos von nichtübertragbaren Krankheiten verbunden ist. Gibt es solch einen Zusammenhang auch mit dem Risiko für rheumatoide Arthritis, insbesondere bei Menschen mit einem hohen Risiko für die Erkrankung?
Ernährungsgewohnheiten der Frauen wurden ermittelt
Die sogenannte E3N-Studie (Etude Epidémiologique auprès des femmes de la Mutuelle générale de l’Education Nationale) ist eine französische prospektive Kohorten-Studie, die im Jahr 1990 begann und 98.995 Frauen umfasst. Daten über die aufgenommene Ernährung wurden bei 62.629 Frauen im Jahr 1993 mittels eines validierten Fragebogens zur Häufigkeit des Konsums von Nahrungsmitteln ermittelt.
Ernährung der Teilnehmerinnen wurde bewertet
Die Forschenden bewerteten die Einhaltung einer mediterranen Ernährung beispielsweise anhand des Verzehrs von Gemüse, Hülsenfrüchten, Getreideprodukten, Fisch, Fleisch, Milchprodukten, Olivenöl und Alkohol. Zusätzlich wurden das Alter und die wichtigsten potenziellen Störfaktoren einschließlich Rauchen berücksichtigt.
Keine Beweise für Schutzwirkung?
Unter den 62.629 Frauen, welche Angaben zu ihrer Ernährung gemacht hatten, identifizierten die Forschenden bei ihrer Untersuchung insgesamt 480 Fälle von rheumatoider Arthritis. Auf die gesamten Teilnehmerinnen bezogen, stand die mediterrane Ernährung dabei nicht mit dem Risiko rheumatoider Arthritis in Verbindung, erläutert das Team.
Schutzwirkung bei rauchenden Frauen festgestellt
Allerdings stellte sich heraus, dass bei rauchenden Frauen eine mediterrane Ernährung mit einem reduzierten Risiko für rheumatoide Arthritis verbunden war, berichtet die Forschungsgruppe weiter. Die Einhaltung einer mediterranen Ernährung könne damit dem erhöhten Risiko für rheumatoide Arthritis bei rauchenden Frauen entgegenwirken. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Yann Nguyen, Carine Salliot, Amandine Gelot, Juliette Gambaretti, Xavier Mariette et al.: Mediterranean diet and risk of rheumatoid arthritis: findings from the French E3N‐EPIC cohort study, in Arthritis & Rheumatologie (veröffentlicht 09.09.2020), Arthritis & Rheumatologie
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.