Krebsrisiko durch richtige Ernährung senken
Wie die Deutsche Krebshilfe auf ihrer Webseite erklärt, erkranken Jahr für Jahr etwa 510.000 Menschen in Deutschland neu an Krebs – Tendenz steigend. Fachleute schätzen, dass rund 40 Prozent aller Krebserkrankungen durch eine gesunde Lebensweise vermieden werden können. Wichtig ist hier vor allem die richtige Ernährung und viel Bewegung.
Die Ernährung hat einen wesentlichen Einfluss auf das Risiko, an Krebs zu erkranken. In unserer Nahrung sind unzählige verschiedene Stoffe enthalten. Der Deutschen Krebshilfe zufolge fördern einige das Wachstum von Krebszellen, sehr viele bremsen es. Wissenschaftlich gut belegt ist beispielsweise, dass ballaststoffreiche Lebensmittel das Darmkrebsrisiko senken, während rotes und verarbeitetes Fleisch das Gegenteil bewirken: Wer oft und viel Fleisch isst, hat ein höheres Risiko, an Darmkrebs zu erkranken.
Vollwertige pflanzenbetonte Ernährung
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) berichtet in einer aktuellen Mitteilung, dass eine vollwertige pflanzenbetonte Ernährung das Risiko einer Krebserkrankung senken kann. Zu diesem Ergebnis kommt demnach der dritte Expertenbericht des WCRF (World Cancer Research Fund) und des American Institute for Cancer Research, aus der aktuelle Ernährungsempfehlungen zur Krebsprävention abgeleitet wurden.
Passend zum diesjährigen Motto der Krebspräventionswoche („Prävention ist machbar, Herr Nachbar – Aktiv gegen Krebs“) bestätigt die Analyse den großen Einfluss der Ernährung für die Krebsprävention. Schätzungsweise 30 bis 50 Prozent aller Krebsfälle könnten durch das Einhalten eines normalen Körpergewichts, ausreichend körperliche Aktivität, eine gesundheitsfördernde Ernährung sowie durch die Vermeidung von berufsbedingten Karzinogenen, Umweltschadstoffen und bestimmten langfristigen Infektionen reduziert werden.
Die aktuellen WCRF-Empfehlungen zur Krebsprävention stimmen dabei überwiegend mit den Ernährungsempfehlungen der DGE überein.
Normales Körpergewicht erreichen
Weltweit erkranken immer mehr Menschen an Krebs, gleichzeitig steigt dazu auch die Zahl der Übergewichtigen und Fettleibigen. Da eine hohe Körperfettmasse das Risiko für eine Krebserkrankung erhöhen kann – zum Beispiel durch eine gesteigerte Produktion entzündlicher Botenstoffe oder eine verstärkte Bildung schädlicher Substanzen – ist ein wichtiges Ziel in der Krebsprävention, ein normales Körpergewicht zu erreichen oder zu erhalten.
Möglichst günstiges „Ernährungsmuster“
Laut der DGE zeigt die aktuelle Datenanalyse, dass für die Krebsentstehung weder einzelne Lebensmittel oder Nährstoffe noch Nahrungsergänzungsmittel von Bedeutung sind. Vielmehr entscheidet das Zusammenspiel aus Ernährung – ein möglichst günstiges „Ernährungsmuster“ – sowie körperlicher Aktivität darüber, ob sich eine mehr oder weniger krebsfördernde Stoffwechselsituation bildet.
Körperliche Aktivität
Dem WCRF zufolge sollten Vollkornprodukte, Gemüse, Obst und Hülsenfrüchte wie Bohnen die Basis einer krebspräventiven Ernährung bilden. Vollkornprodukte können zum Schutz vor Dickdarmkrebs beitragen und Ballaststoffe helfen, das Risiko für eine Gewichtszunahme, Übergewicht und Adipositas zu senken.
Die DGE und auch andere Fachleute empfehlen, jeden Tag mindestens fünf Portionen Gemüse und Obst zu verzehren, da sie dem Körper wichtige Nährstoffe bei gleichzeitig niedrigem Energiegehalt liefern. Hülsenfrüchte lassen den Blutzuckerspiegel nur langsam steigen und liefern hochwertiges pflanzliches Protein, B-Vitamine und wichtige Mineralstoffe.
Die WCRF-Daten zeigen auch, dass körperliche Aktivität zum Schutz vor mehreren Krebsarten beiträgt: Demnach kann schon Spazierengehen vor Gewichtszunahme, Übergewicht und Adipositas schützen. Längere Bildschirmzeiten sowie ein sitzender Lebensstil sind hingegen kontraproduktiv.
Mütter können ihr Brustkrebsrisiko senken, indem sie ihren Nachwuchs stillen. Das Stillen hilft laut den Fachleuten auch, Kinder später vor einer übermäßigen Gewichtszunahme, Übergewicht und Adipositas zu schützen.
Diese Lebensmittel besser meiden
Des Weiteren bestätigt die Datenauswertung des WCRF, dass Fastfood, das meist viel Energie, Fett und/oder Zucker enthält, die Gewichtszunahme, Übergewicht und Adipositas fördern und damit das Krebsrisiko erhöhen kann.
Der Verzehr von rotem und verarbeitetem Fleisch wie Wurst und Fleischwaren kann das Risiko für Darmkrebs erhöhen, möglicherweise bereits in geringen Mengen. Der WCRF empfiehlt, den Verzehr von rotem Fleisch auf maximal 350 bis 500 Gramm pro Woche zu beschränken und – wenn überhaupt – nur sehr kleine Mengen an Fleischwaren zu verzehren. Das deckt sich weitgehend mit der Empfehlung der DGE, wöchentlich nicht mehr als 300–600 Gramm Fleisch und Wurst zu essen.
Sowohl bei Kindern als auch Erwachsenen können häufig und in großen Mengen konsumierte zuckergesüßte Getränke eine Ursache für Gewichtszunahme, Übergewicht und Adipositas sein. Alkoholkonsum ist an der Entstehung mehrerer Krebsarten beteiligt. Schon geringe Mengen können das Risiko für Krebs erhöhen. Die Art des Alkohols spielt dabei keine wesentliche Rolle. (ad)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE): Pflanzenbetonte Ernährung und viel Bewegung sind beste Krebsprävention, (Abruf: 15.09.2020), Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE)
- Deutsche Krebshilfe: Krebspräventionswoche 2020: Prävention ist machbar, Herr Nachbar!, (Abruf: 15.09.2020), Deutsche Krebshilfe
- Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE): Empfehlungen der DGE stimmen mit den WCRF-Empfehlungen zur Krebsprävention überein (Abruf: 15.06.2023), Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE)
- Deutsche Krebshilfe: Ernährung und Krebs - gesunden Appetit, (Abruf: 15.09.2020), Deutsche Krebshilfe
- WCRF (World Cancer Research Fund): Der dritte Expertenbericht des WCRF (World Cancer Research Fund) und des American Institute for Cancer Research, (Abruf: 15.09.2020), WCRF (World Cancer Research Fund)
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.