Strategien zur Prävention von Herzkrankheiten
Herzkrankheiten sind weltweit die häufigste Todesursache. Ein Großteil der Erkrankungen ließe sich jedoch mit den richtigen Präventionsmaßnahmen verhindern. Herzfachleute stellen die sieben effektivsten Methoden vor, mit denen man Herz-Kreislauferkrankungen vorbeugen kann.
Die Mayo Clinic zählt zu den renommiertesten Krankenhäusern in den USA. In einem aktuellen Beitrag nennen die Herzexpertinnen und -experten der Klinik sieben Maßnahmen, die das Risiko senken, eine Herzkrankheit zu entwickeln.
Herzkrankheiten frühzeitig verhindern
Herzkrankheiten sind nicht unvermeidlich. Es gibt zwar einige Risikofaktoren, die man nicht beeinflussen kann, wie familiäre Häufigkeit, das Geschlecht und das Alter, aber die meisten Faktoren steuern wir selbst, wie das Gesundheitspersonal der Mayo Clinic betont. Die folgenden sieben Präventionsmaßnahmen senken dem aktuellen Wissensstand zufolge das Risiko am deutlichsten.
1. Nicht Rauchen
„Eines der besten Dinge, die Sie für Ihr Herz tun können, ist, mit dem Rauchen aufzuhören“, betonen die Expertinnen und Experten. Als Nichtraucher sollte man zudem häufiges Passivrauchen vermeiden. Denn die im Tabak enthaltenen Chemikalien schädigen das Herz und die Blutgefäße. Der Zigarettenrauch reduziere zudem den Sauerstoffgehalt im Blut, wodurch der Blutdruck sowie die Herzfrequenz erhöht wird. So müsse das Herz ständig härter arbeiten, um den Körper mit Sauerstoff zu versorgen.
Bereits nach einem Tag des Nichtrauchens beginne das Risiko für kardiovaskuläre Vorfälle zu sinken. Nach einem Jahr des Nichtrauchens sei das Risiko für Herzerkrankungen nur noch halb so groß, wie bei aktiven Rauchern. Unabhängig davon, wie lange oder wie viel geraucht wurde, profitiere jede Person umgehend vom Aufhören. Tipps zum Aufhören finden Sie in dem Artikel: Das Rauchen aufgeben.
2. Regelmäßige Bewegung
„Streben Sie täglich 30 bis 60 Minuten körperliche Aktivität an“, empfiehlt das Mayo-Personal. Regelmäßige körperliche Aktivität senke das Risiko für Herzerkrankungen. Darüber hinaus helfe Bewegung beim Abnehmen beziehungsweise dabei, das Körpergewicht zu halten. So können auch mit dem Gewicht verbundene Krankheiten wie Bluthochdruck, hoher Cholesterinspiegel und Typ-2-Diabetes verhindert werden, die allesamt das Herz belasten.
Empfohlen werden 150 Minuten moderate aerobe Bewegung pro Woche wie beispielsweise zügiges Gehen sowie 75 Minuten kräftige aerobe Tätigkeiten wie zum Beispiel Joggen oder Schwimmen. Das aerobe Training sollte zudem durch zwei oder mehr Krafttrainingseinheit ergänzt werden. Wer diese Idealvorgaben nicht erfüllen kann, sollte nicht gleich aufgeben, denn die ersten Erfolge stellen sich bereits ab wenigen Minuten Bewegung ein. Dazu zählen auch Aktivitäten wie Treppensteigen, Gartenarbeit und Hausarbeit.
3. Herzgesunde Ernährung
Eine gesunde Ernährung kann zum Schutz des Herzens beitragen, den Blutdruck senken und den Cholesterinspiegel verbessern. Zwei Beispiele für herzgesunde Ernährungspläne seien die DASH- und die Mittelmeer-Diät. Eine herzgesunde Ernährung zeichnet sich vor allem durch folgende Lebensmittel aus:
- Gemüse,
- Früchte,
- Hülsenfrüchte,
- Fisch,
- Vollkornprodukte,
- Nüsse,
- Samen,
- gesunde Fette, insbesondere aus Olivenöl.
Begrenzt werden sollte der Konsum von
4. Gesundes Gewicht halten
Übergewicht, welches sich vorwiegend in der Bauchregion ablagert, gilt als Risikofaktor für Herzerkrankungen. Als erster Anhaltspunkt kann hier der Body-Mass-Index (BMI) dienen. Ein BMI über 25 sei im Allgemeinen mit einem höheren Cholesterinspiegel, höherem Blutdruck und einem erhöhten Risiko für Herzerkrankungen und Schlaganfall verbunden.
Als zweiter Anhaltspunkt könne der Taillenumfang herangezogen werden. Wenn dieser bei Männern größer als 101 Zentimeter ist und bei Frauen größer als 89 Zentimeter, sei die Wahrscheinlichkeit groß, dass auch das Risiko für Herzkrankheiten erhöht ist.
5. Auf gute Schlafqualität achten
Schlafmangel kann der Gesundheit schaden. Menschen, die nicht genug schlafen, haben ein höheres Risiko für Fettleibigkeit, Bluthochdruck, Herzinfarkt, Diabetes und Depression. Die meisten Erwachsenen brauchen der Mayo Clinic zufolge mindestens sieben Stunden Schlaf pro Nacht. Bei vielen Personen habe ausreichender Schlaf jedoch nicht die Priorität, die er haben sollte. „Legen Sie einen Schlafrhythmus fest und halten Sie sich daran, indem Sie jeden Tag zur gleichen Zeit zu Bett gehen und aufwachen“, raten die Gesundheitsfachleute. Zudem sollte das Schlafzimmer dunkel und ruhig gehalten werden.
Wer trotz ausreichender Schlafdauer ständig unausgeruht und müde ist, sollte eine Ärztin beziehungsweise einen Arzt dazu befragen. Es könnte beispielsweise eine Schlafapnoe dahinterstecken, die ebenfalls als Risikofaktor für Herzerkrankungen gilt.
6. Stress bewältigen
Stress gehört zu unserem Alltag. Viele Menschen haben jedoch eine ungesunde Art und Weise, diesen zu bewältigen. Übermäßiges Trinken von Alkohol, viel Rauchen und das Essen von Süßigkeiten und Fastfood sind einige Beispiele für ungesunden Stressumgang. Die Umstellung auf ein gesünderes Stressmanagement könne das Risiko für Herzerkrankungen senken. Hier seien beispielsweise Methoden wie Entspannungsübungen, Meditation und autogenes Training geeignet. Weitere Informationen finden Sie hierzu im Artikel „Stressabbau: Stress abbauen leicht gemacht“.
7. Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen wahrnehmen
Hoher Blutdruck und hohe Cholesterinwerte belasten das Herz und die Blutgefäße dauerhaft. Ohne die entsprechenden Untersuchungen bleiben solche Vorboten von Herzkrankheiten oft unbemerkt. Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen können dabei helfen, die richtigen Gegenmaßnahmen zur Verhinderung von Herzkrankheiten einzuleiten. (vb)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Mayo Clinic: Strategies to prevent heart disease (veröffentlicht: Oktober 2019), mayoclinic.org
- Mayo Clinic: Consumer Health: 7 strategies to prevent heart disease (veröffentlicht: 18.09.2020), newsnetwork.mayoclinic.org
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.