Gesundheitliche Vorteile von Honig
Schon vor Jahrtausenden nutzte der Mensch Honig als Nahrungsmittel. Das beliebte Süßungsmittel hat zwar nicht wesentlich weniger Kalorien als Zucker, jedoch eine stärkere Süßkraft. Und das Naturprodukt punktet mit zahlreichen gesundheitlichen Vorteilen.
Honig wird von vielen Menschen vor allem als natürliches Süßungsmittel genutzt. Doch das Naturprodukt kann auch Vorteile für Ihren Körper haben, erklärt die registrierte Ernährungsberaterin Mira Ilic in einem Beitrag der renommierten Cleveland Clinic (USA).
Wie Honig gemacht wird
Honig ist ein flüssiger Süßstoff, den Bienen herstellen. Nachdem sie Nektar von Blumen gesammelt haben, bringen sie ihn zurück in den Bienenstock und würgen ihn wieder hoch und übergeben ihn den anderen Arbeitsbienen, ihn dann ebenfalls wieder weitergeben. Dabei reichert sich der Nektar mit Enzymen, Eiweißen, Säuren und anderen Stoffen an. Die Bienen lagern den Honig in Waben, die mit Wachs verschlossen werden, das die Tiere im Körper produzieren. Die Süße kommt durch die chemische Zusammensetzung: Honig besteht hauptsächlich aus den Zuckerarten Fruktose (Fruchtzucker) und Glukose (Traubenzucker).
Hunderte verschiedene Sorten
Es gibt hunderte verschiedene Honigsorten. Erhältlich sind unter anderem roher Honig: Dieser kommt direkt aus dem Bienenstock. „Roher Honig wird am wenigsten verarbeitet und hat wohl die meisten Antioxidantien“, sagt Ilic. Trotzdem er roh ist, gilt er als sicher zu essen. Doch es gibt eine Ausnahme: Kinder unter einem Jahr sollten jeglichen Honig meiden. Pasteurisierter Honig hingegen wurde verarbeitet, um Bakterien abzutöten und die Haltbarkeit zu verbessern. „Nicht jeder Honig, der in den Läden verkauft wird, ist gleich, obwohl alles natürlich im Bienenstock beginnt.“
Helle oder dunkle Farbe
Ob Honig hell oder dunkel gefärbt ist, hängt davon ab, von welcher Art von Pflanzen die Bienen, die ihn hergestellt haben, den Nektar gewonnen haben. „Zum Beispiel liefert dunkler Buchweizen dunklen Honig“, erläutert Ilic. „Ernährungsphysiologisch gibt es Hinweise darauf, dass dunklerer Honig weniger Wasser und mehr Antioxidantien enthält als heller Honig.“ Honig hat so viele verschiedene Geschmäcker, sagt die Ernährungsberaterin: „Er kann je nach Blütenquelle süßer oder bitterer sein.“
Heller Honig hat eher einen milden Geschmack, beispielsweise Akazienhonig. Diese Sorte ist sehr flüssig und klar und hat ein blumiges, sehr mildes und leichtes Aroma. Laut Ilic eignet er sich unter anderem, um Tee oder Müslis zu versüßen. Des Weiteren weist sie auf Kleehonig hin, der in den USA weit verbreitet ist. „Er hat einen blumigen, süßen Geschmack und einen etwas sauren Nachgeschmack“, so Ilic. „Er ist gut zum Backen, für Saucen und Dressings.“
Dunkle Honige sind bekannt für ihre stärkeren Aromen, zum Beispiel Buchweizenhonig. „Dieser vollmundige Honig kann für Marinaden verwendet werden“, sagt die Ernährungsberaterin. Manuka-Honig gilt bei vielen als der gesundheitlich wertvollste Honig der Welt. „Studien haben gezeigt, dass er Antioxidantien sowie antibakterielle und antimykotische Eigenschaften hat. Er ist auch teuer“, fügt Ilic hinzu. Die heilenden Eigenschaften des Manuka-Honigs reichen von der Linderung bei Verbrennungen, Wunden, Akne, Herpes und Neurodermitis bis hin zu Unterstützung gegen Erkältungen und Magen-Darmbeschwerden.
Ist kristallisierter Honig schlecht?
Honig sollte an einem kühlen Ort ohne Sonnenlicht gelagert werden. Doch trotz idealer Lagerung kann Honig manchmal kristallisieren und sich verfestigen. „Honig mit einem höheren Verhältnis von Glukose zu Fruktose kristallisiert früher“, erklärt Ilic. „Glukose kann sich auch an die kleinen Waben- und Pollenpartikel in rohem Honig anlagern und kristallisiert dadurch eher.“ Aber auch kristallisierten Honig kann man problemlos essen: Ilic empfiehlt, ihn als Aufstrich zu verwenden. Sie können ihn auch wieder verflüssigen, indem Sie den Behälter in ein warmes Wasserbad stellen.
Die gesundheitlichen Vorteile von Honig
Honig enthält Antioxidantien, Mineralien und Enzyme, die viele potenzielle gesundheitliche Vorteile haben. Es gibt Belege dafür, dass Honig Husten lindern kann. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und die American Academy of Pediatrics haben bestätigt, dass Honig als natürliches Hustenmittel dienen kann. Zudem eignet er sich zur Behandlung von Wunden und Verbrennungen: Manuka-Honig-Verbände in pharmazeutischer Qualität wurden in klinischen Umgebungen zur Behandlung von Verbrennungen und Geschwüren eingesetzt. „Es wurden viele weitere Behauptungen über die gesundheitlichen Vorteile von Honig aufgestellt – einige basieren auf sehr kleinen Studien, andere sind überbewertet und basieren auf gemischten Studienergebnissen“, sagt Ilic. „Zusätzliche Studien sind erforderlich.“ (ad)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Cleveland Clinic: The Benefits of Honey + How to Incorporate It Into Your Diet, (Abruf: 14.10.2020), Cleveland Clinic
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.