Darmflora nach Antibiotika-Einnahme aufbauen
Zwar helfen Antibiotika bei zahlreichen durch Bakterien verursachte Erkrankungen, doch die Einnahme geht auch mit Nebenwirkungen einher. So wird etwa die Darmflora häufig aus dem Gleichgewicht gebracht. Doch dagegen kann etwas unternommen werden. Fachleute erklären, was bei der Darmsanierung wichtig ist.
Nach einer Einnahme von Antibiotika sind häufig nicht nur die krankmachenden Keime vertrieben, sondern auch die gesunde Mikrobiota gestört, erklärt der VerbraucherService Bayern im KDFB e.V. (VSB) auf seiner Webseite. Regelmäßig führt dies zu weiteren Beschwerden wie Blähungen, Durchfall, Unverträglichkeiten oder Schmerzen. Durch die richtige Ernährung können Betroffene die Darmflora und damit die Darmgesundheit nachhaltig unterstützen.
Probiotische Lebensmittel
Eine medizinisch notwendige Antibiotika-Einnahme sollte genau nach den Vorgaben der Ärztin oder des Arztes über den gesamten Zeitraum erfolgen. Um die negativen Konsequenzen für den Darm abzumildern, empfiehlt der VerbraucherService Bayern im KDFB e.V. (VSB) bereits während, aber auch nach der Einnahme täglich probiotische Lebensmittel, wie Naturjoghurt oder Kefir in den Speiseplan einzubauen.
„Jede Antibiotikaeinnahme hinterlässt ihre Spuren und dezimiert die Artenvielfalt. Unser Darm lässt sich aber sehr schnell wieder mit einer gesunden Flora re-besiedeln. Um den guten Darmbakterien das Wachstum zu erleichtern, brauchen diese günstige Bedingungen“, erläutert Gisela Horlemann, Ökotrophologin beim VSB, in einer aktuellen Mitteilung.
„Ballaststoffe sind die wichtigste Lebensgrundlage für eine gesunde Mikrobiota, insbesondere sogenannte Präbiotika, wie sie zum Beispiel in Haferflocken, Vollkornprodukten und Gemüse vorkommen“, erklärt die Expertin.
Laut den Fachleuten ist es nach einer Antibiotika-Einnahme ratsam, mindestens vier Wochen lang bewusst darmgesund zu essen.
Von Nahrungsergänzungsmitteln wird abgeraten
Die Palette der Nahrungsergänzungsmittel ist riesig und kaum überschaubar. Weil sie unter das Lebensmittel- und nicht unter das Arzneimittelgesetz fallen, ist keine gesundheitliche Wirkung vorgeschrieben. Auch für die Dosierung gibt es keine Vorgaben.
Die Darmflora sollte durch eine gesunde Ernährung aufgebaut und erhalten werden. Nahrungsergänzungsmittel können auch Probleme machen, zum Beispiel aufgrund zu großer Mengen an probiotischen Bakterien. „Von der Nahrungsergänzungsmitteleinnahme auf eigene Faust ist gänzlich abzuraten“, sagt Horlemann.
Falls Darmbeschwerden nach einer Antibiotika-Einnahme nicht durch eine ausgewogene Ernährung in den Griff zu bekommen sind, ist ärztlicher Rat notwendig. (ad)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- VerbraucherService Bayern: Ernährung nach Antibiotika – so sanieren Sie den Darm, (Abruf: 07.11.2020), VerbraucherService Bayern
- VerbraucherService Bayern: Das ist für eine Darmsanierung wichtig, (Abruf: 07.11.2020), VerbraucherService Bayern
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.