Krankheiten an der Farbe des Nasenschleims erkennen?
Die Farbe des Nasenschleims kann eine Menge darüber verraten, was eigentlich in Ihren Nasengängen vor sich geht. Wässrig klar, milchig trüb, gelb, grün, rötlich oder gar schwarz – ein Experte erläutert, welche Ursachen hinter der verschiedenen Farben des Nasenschleims stecken können.
Obwohl Nasenschleim von Ärztinnen und Ärzten nur selten zur primären Krankheitsdiagnose verwendet wird, kann er Aufschluss über verschiedene vorliegende Erkrankungen und gesundheitliche Probleme geben, berichtet der HNO-Spezialist von der Cleveland Clinic Dr. Raj Sindwani in einer Pressemitteilung.
Klarer Nasenschleim
Sollte Ihr Nasensekret klar und ungetrübt aussehen, deutet dies auf keine gesundheitlichen Probleme hin. Klarer Nasenschleim besteht hauptsächlich aus Wasser, mit Proteinen, Antikörpern und gelösten Salzen. Ihr Nasengewebe produziert ihn rund um die Uhr. Das meiste davon fließt hinten im Rachen hinunter, um im Magen aufgelöst zu werden.
Weißliches Nasensekret durch verstopfte Nase
Eine weißliche Farbe des Nasenschleims deutet auf eine verstopfte Nase hin. Geschwollenes, entzündetes Gewebe in Ihrer Nase verlangsamt den Schleimfluss, wodurch der Schleim an Feuchtigkeit verliert und dick und trüb wird. Dies kann nach Aussage des Experten ein Anzeichen für eine Naseninfektion oder Erkältung sein.
Voranschreitende Infektion bei gelblicher Färbung
Gelber Nasenschleim deutet darauf hin, dass eine Erkältung oder Infektion bereits voranschreitet. Zellen zur Bekämpfung der Infektion könnten zu diesem Zeitpunkt auf dem Weg zum Ort der mikrobiellen Infektion unterwegs sein. Darunter befinden sich auch weiße Blutkörperchen, diese werden später zur Schleimhaut verschleppt und verleihen ihr eine gelbliche Färbung, erklärt Dr. Sindwani. Erkältungen können normalerweise etwa zehn bis vierzehn Tage andauern, schonen Sie sich in diesem Zeitraum.
Grüner Nasenschleim
Eine grünliche Färbung deutet darauf hin, dass Ihr Immunsystem schwer gegen eine vorliegende Infektion vorgeht. Der Nasenschleim ist in diesem Fall dickflüssig und enthält tote weiße Zellen. Nach Angaben des Experten sollten Sie, falls Sie nach etwa zwölf Tagen immer noch krank sind, einen Arzt aufsuchen. Es könnte eine bakterielle Infektion (Sinusitis) vorliegen. Sollten Sie auch an Fieber oder Übelkeit leiden, wäre es ratsam sofort ärztliche Hilfe zu suchen.
Rotes oder rosa Nasensekret
Rötliche Vefärbungen deuten auf Blut im Nasenschleim hin. Ihr Nasengewebe ist irgendwie beschädigt, beispielsweise weil es trocken oder gereizt ist oder eine Art Aufprall stattgefunden hat, erklärt der Experte.
Dreck führt zu brauner Färbung
Dieser Farbton kann ebenfalls auf Blut zurückzuführen sein, aber wahrscheinlich handelt es sich um etwas Eingeatmetes, wie beispielsweise irgendeine Form von Schmutz oder auch Schnupftabak.
Schwarzer Nasenschleim durch Pilzinfektionen
Wenn Sie nicht Rauchen oder illegale Drogen einnehmen, kann schwarzer Schleim auf eine ernsthafte Pilzinfektion hinweisen. Diese Infektionen treten normalerweise bei Menschen mit geschwächtem Immunsystem auf. Sollten Sie eine solche Person sein, rät Dr. Sindwani bei schwarzem Nasenschleim Ihren Arzt beziehungsweise Ihre Ärztin zu informieren.
Weitere Fakten über Nasesekret
Normalerweise produzieren und schlucken Sie jeden Tag etwa 1,5 Liter Nasensekret. Wenn Menschen gerade an kalten Tagen manchmal einen Tropfen an der Nasenspitze hängen haben, ist dies meist auf Wasser zurückzuführen, welches aus der kalten Luft, die über das warme Nasengewebe strömt, kondensiert ist. Es handelt sich also nicht um Nasenschleim, erklärt Dr. Sindwani. Solle Ihre Nase häufiger bluten und Sie unter einer ständig laufenden Nase mit eitrigem Ausfluss leiden, kann dies auf eine Granulomatose (früher Wegener-Granulomatose) hindeuten, fügt der Experte hinzu. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Cleveland Clinic: What the Color of Your Snot Really Means (veröffentlicht 14.01.2021), Cleveland Clinic
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.