Vorteile der Nasenspülung
Nasenspülungen mit Hilfe sogenannter Nasenspülkännchen mögen zwar etwas eigenartig anmuten, aber sie sind tatsächlich äußerst vorteilhaft bei einer verstopften Nase. Die Verwendung ermöglicht eine schnelle Linderung von vorliegenden Problemen, ohne dafür Medikamente einsetzten zu müssen.
Bei den Nasenspülkännchen (oft auch als Nasendusche bezeichnet) ist es allerdings wichtig zu wissen, wie man sie richtig und sicher einsetzt, um verschiedene Probleme zu vermeiden. Die Hals-Nasen-Ohren-Ärztin Dr. Raj Sindwani von der Cleveland Clinic (USA) erläutert die korrekte Verwendung.
Nasenspülung schützt nicht vor COVID-19
Zuerst ist aufgrund der aktuellen COVID-19-Pandemie anzumerken, dass das Spülen der Nase mit Kochsalzlösung keineswegs vor dem Coronavirus schützt, berichtet die Expertin unter Berufung auf die entsprechende Meldung der Weltgesundheitsorganisation (WHO).
Verstopfte Nase ohne Medikamente reinigen
Der große Vorteil der Nasenspülungen ist, dass sie die Nase reinigen können, wodurch die Atmung verbessert und eine vorliegende Verstopfung der Nase reduziert wird, ohne dafür auf Medikamente zurückzugreifen. Dies ist besonders vorteilhaft für Menschen, welche die Nebenwirkungen von rezeptfreien Erkältungsmitteln (beispielsweise Schläfrigkeit) vermeiden wollen oder für Personen, die Probleme mit den Inhaltsstoffen dieser Mittel haben, erläutert Dr. Sindwani.
Wie funktioniert eine Nasenspülung?
Bei einer Nasenspülung werden die Nasengänge mit einer Kochsalzlösung durchgespült. So werden festsitzender Schleim und Allergene entfernt. Die Verwendung einer Kochsalzlösung hilft, die Reizung des Nasengangs zu reduzieren.
Richtige Verwendung der Nasenspülkanne
Setzen Sie die Spitze der Tülle in ein Nasenloch und neigen Sie die Kanne und Ihren Kopf nach vorne. So wird die Kochsalzlösung in den Nasengang geleitet. Die Schwerkraft befördert die Lösung dann durch die Nasenhöhle und sie läuft aus dem anderen Nasenloch, erläutert die Expertin.
Sie können zwar Ihre eigene Kochsalzlösung zu Hause herstellen, aber die Packungen, die mit Ihrer Nasendusche geliefert werden (sowie separat erhältliche Packungen), sind gut geeignet, weil sie die perfekte Salzmenge bieten. Zu wenig oder zu viel Salz kann zu Irritationen in Ihrer Nasenpassage führe, fügt Dr. Sindwani hinzu.
Welches Wasser sollte zur Nasenspülung verwendet werden?
Laut Dr. Sindwani sollten Sie für eine Nasenspülung idealerweise kein Leitungswasser verwenden, sondern stattdessen gefiltertes, abgefülltes oder abgekochtes Wasser bei Raumtemperatur. „Es gibt potenzielle Nebenwirkungen der Nasenspülung. Nutzen Sie immer ein sauberes Spülgerät und eine saubere Wasserquelle“, betont die Expertin in einer Pressemitteilung.
Wasser abkochen
Auch die US-Gesundheitsbehörde Centers for Disease Control and Prevention (CDC) empfiehlt Maßnahmen, um bei den Nasenspülungen das Infektionsrisiko zu reduzieren: Verwenden Sie Wasser, das abgekocht wurde und danach ausreichend abgekühlt ist und nutzen Sie spezielle Filter zur Entfernung von Keimen. Sie können ansonst auch destilliertes und steriles Wasser kaufen.
Gründliche Reinigung
Neben dem Wasser, das Sie verwenden, ist es auch wichtig, Ihre Nasendusche gründlich zu desinfizieren und zu reinigen, um so Infektionen zu vermeiden. Reinigen Sie das verwendete Spülgerät nach jedem Gebrauch mit sauberem Wasser aus und lassen Sie das Gerät an der Luft vollständig trocknen. Während der Coronavirus-Pandemie soltlen die Nasenspülkännchen nach jedem Gebrauch gereinigt werden.
„Ich empfehle außerdem, Ihre Nasendusche jeden Tag mit heißem Wasser und antibakterieller Seife zu reinigen”, rät Dr. Sindwani. Die Nasenspülkanne sollte regelmäßig ersetzt werden. Bei regelmäßiger Nutzung sollte alle paar Monate ein neues Nasenspülkännchen angeschafft werden. Wenn Ihren Kindern die Verwendung eines solchen Gefäßes empfohlen wird, sollten Sie ein separates Gefäß nur für Ihr Kind bereithalten.
Verwendete Lösung darf nicht zu kalt sein
Sie sollten niemals kalte Lösungen in den Nasengängen verwenden – vor allem nicht, wenn Sie Ihre Nasengänge nach einer Nasennebenhöhlenoperation spülen. „Einige der Lösungen, die wir nach einer Nasennebenhöhlenoperation verschreiben, müssen im Kühlschrank aufbewahrt werden. Sie müssen die Lösung auf Raumtemperatur anwärmen lassen, bevor Sie sie verwenden“, erläutert die Expertin.
Wenn Sie gerade eine Nasennebenhöhlen-Operation hatten und eine kalte Lösung verwenden, könnten sich knöcherne Wucherungen in Ihren Nasengängen entwickeln. Dr. Sindwani und ihre Team fanden heraus, dass sich solche Wucherungen zum Beispiel in den Nasennebenhöhlen von Menschen entwickeln können, die wegen chronischer Rhinosinusitis oder Entzündungen in der Auskleidung der Nebenhöhlen operiert wurden.
„Das hängt mit der kalten Lösung zusammen, nicht unbedingt mit dem, was in der Lösung ist. Diese Wucherungen können entstehen, wenn die kalte Lösung mit den chirurgisch geöffneten Nasennebenhöhlen in Kontakt kommt“, erklärt Dr. Sindwani.
Vorteile automatischer Geräte
Mit der zunehmenden Verwendung von Nasenspülkännchen, wurden verschiedene Formen von Geräten zur Nasenpflege entwickelt, die eine ähnliche Behandlung in leicht unterschiedlichen Formen anbieten. Es gibt beispielsweise auch eine automatische Version, welche Sog verwendet, um den Fluss des Wassers durch die Nasenpassage zu regulieren. Diese automatischen Nasenduschen sind einfacher zu benutzen, aber sie können sehr teuer sein und erfordern ein bisschen mehr Pflege, fügt die Expertin hinzu. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- World Health Organization: FACT: Hand dryers are NOT effective in killing the COVID-19 virus (veröffentlicht 23.11.2021), WHO
- Centers for Disease Control and Prevention: Treating Water Used for Nasal Rinsing (veröffentlicht 28.02.2021)
- Cleveland Clinic: What Are Neti Pots and Do They Work? (veröffentlicht 26.01.2021), Cleveland Clinic
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.