Arthritis-bedingte Schmerzen durch Ernährung lindern
Arthritis-bedingte Schmerzen können durch den Verzehr von Lebensmitteln reduziert werden, die antioxidative, entzündungshemmende und schmerzlindernde Eigenschaften haben. In Kombination mit Medikamenten und anderen Behandlungsformen lässt sich so oftmals eine deutliche Linderung erreichen.
Der Verzehr der richtigen Lebensmittel kann Menschen mit Arthritis helfen, die auftretenden Schmerzen zu reduzieren, betont die Ernährungsberaterin Andrea Dunn von der Cleveland Clinic (USA). Die Ernährung könne starken Einfluss auf vorliegende Arthritis-Erkrankungen haben.
Schmerzen und Entzündungen reduzieren
Die Forschung ist noch nicht abgeschlossen, aber Fachleute haben bereits herausgefunden, dass bestimmte Lebensmittel Arthritis-bedingte Entzündungen und Schmerzen reduzieren können, erklärt Dunn. Doch welche Lebensmittel sind besonders geeignet, um bei Menschen mit Arthritis auftretende Schmerzen zu lindern und Entzündungen zu reduzieren? Die Expertin empfiehlt zehn Lebensmittel, die in die Ernährung eingebunden werden sollten, um die Arthritis zu lindern und gleichzeitig die Herzgesundheit zu verbessern.
Grüner Tee reduziert Schwere von rheumatoider Arthritis
Grüner Tee ist bekannt für seinen hohen Gehalt an Nährstoffen und Antioxidantien und wirkt Entzündungen entgegen. Studien, die an Tieren durchgeführt wurden, haben auch gezeigt, dass grüner Tee helfen kann, das Auftreten und die Schwere von rheumatoider Arthritis zu reduzieren, erläutert Dunn.
„Um von den Vorteilen zu profitieren, sollten Sie zwei Portionen pro Tag zu sich nehmen, entweder heiß oder kalt. Achten Sie darauf, dass Sie Teebeutel verwenden und nicht die pulverisierten Teemischungen, die stärker verarbeitet sind”, rät die Ernährungsberaterin in einer Pressemitteilung der Cleveland Clinic. Bei entkoffeinierten Varianten sollte auf einen schonenden Verarbeitungsprozess geachtet werden.
Fisch mit viel Omega-3-Fettsäuren
Lachs, Thunfisch, Sardinen und Makrelen sind besonders reich an Omega-3-Fettsäuren, welche Studien zufolge Entzündungen verringern können. Laut der Arthritis Foundation wird der Verzehr einer Portion von drei bis vier Unzen (etwa 85 bis 113 Gramm) dieser Fische zwei- oder mehrmals pro Woche empfohlen, um das Herz zu schützen und Entzündungen zu reduzieren.
Frischer Fisch kann teuer sein und um Geld zu sparen, können auch Fisch aus der Tiefkühlabteilung gewählt oder Sardinen, Lachs oder Thunfisch in Dosen gekauft werde, so Dunn. Die Expertin rät allerdings dazu, beim Kauf von Fisch in Dosen auf natriumarme Varianten zu achten.
Beeren, Äpfel und Granatäpfel sind reich an Antioxidantien
Beeren sind besonders reich an Antioxidantien und die Arthritis Foundation berichtet, dass Blaubeeren, Brombeeren, Erdbeeren, Preiselbeeren, Himbeeren und Boysenbeeren Arthritis entgegenwirken können. Die gesundheitlichen Vorteile seien unabhängig davon, ob die Beeren gefroren, frisch oder dehydriert (ohne Zuckerzusatz) verzehrt werden. Außerdem sollten im Laufe der Woche immer wieder verschiedene Beeren konsumiert werden, rät die Expertin.
Äpfel enthalten ebenfalls viele Antioxidantien und sind eine gute Quelle für Ballaststoffe. Sie helfen zusätzlich, den Appetit auf ungesunde Snacks zu zügeln, erläutert Dunn. Granatäpfel sind reich an Tanninen, welche die Entzündung bei Arthritis lindern können. Granatäpfel können beispielsweise einem Salat oder Joghurt hinzugefügt werden, um zusätzliche Vorteile zu erhalten, so Dunn.
Gemüse kann Entzündungen reduzieren
Blumenkohl, Pilze, Rosenkohl und Brokkoli in gefrorener oder frischer Form können ebenfalls helfen, durch Arthritis auftretende Entzündungen zu reduzieren. Diese Gemüse können beispielsweise Pfannengerichten und Salaten hinzugefügt oder einfach als gesunde Beilage verzehrt werden, berichtet die Ernährungsberaterin.
Raps- und Olivenöl reich an essentiellen Fettsäuren
Bei der Ernährung sollte auf Pflanzenöl oder Maisöl verzichtet werden. Besser ist es, Rapsöl und Olivenöl zu verwenden, da diese beiden Sorten ein gutes Gleichgewicht an Omega-3- und Omega-6-Säuren haben, die beide essentielle Fettsäuren sind, rät die Expertin. Bei Studien wurde bereits festgestellt, dass ein Bestandteil des Olivenöls (Oleocanthal) entzündungshemmende Eigenschaften aufweist und auch besonders vorteilhaft für die Herzgesundheit ist, fügt Dunn hinzu.
Ingwer und Kurkuma können Entzündungen lindern
Auch Ingwer und Kurkuma sind für die entzündungshemmenden Eigenschaften ihrer Inhaltsstoffe bekannt. Beide Pflanzen werden häufig in der chinesischen und indischen Küche verwendet.
Die wissenschaftlichen Daten über die empfohlene tägliche oder wöchentliche Aufnahme von Ingwer oder Kurkuma beziehen sich hauptsächlich auf die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln, aber die Verwendung dieser Gewürze in Speisen oder in Getränken könnte gesundheitliche Vorteile bringen. Außerdem können kleine Mengen Ingwer helfen, eine auftretende Magenverstimmung zu beruhigen, erläutert die Expertin.
Nüsse enthalten viel Protein und Ballaststoffe
Alle Nüsse haben einen hohen Proteingehalt, wenig gesättigte Fette und enthalten kein schädliches Cholesterin. Nüsse können pur verzehrt oder Joghurt, Salat und gesunden Gerichten hinzugefügt werden, um einen zusätzlichen Proteinschub zu erhalten.
„Indem Sie eine Portion Fleisch durch eine viertel Tasse Nüsse ersetzen, können Sie die Entzündungen vermeiden, die beim Verzehr von rotem Fleisch auftreten können. Im Gegensatz zu Fleisch sind Nüsse auch eine gute Quelle für Ballaststoffe. Wählen Sie ungesalzene Nüsse, um die Menge an Natrium in Ihrer Ernährung zu begrenzen“, so Dunn.
Vollkorngetreide für wichtige Nähr- und Ballaststoffe
Vollkorngetreide muss nicht langweilig sein. Es gibt eine große Auswahl an Getreidesorten, die in die Ernährung aufgenommen werden können, wie beispielsweise Farro oder Bulgur. Zu den eher unbekannteren Vollkornoptionen gehören auch Freekeh, ein Grundnahrungsmittel der nahöstlichen Küche, oder Teff, welches zur Herstellung von äthiopischem Fladenbrot verwendet wird, erläutert die Ernährungsberaterin. Die Vollkornkost habe wichtige Nähr- und Ballaststoffe, die nur Vollkorngetreide von Natur aus bieten kann und um die Vorteile zu nutzen, empfiehlt die Arthritis Foundation, zwischen drei und sechs Unzen (85 bis 170 Gramm) Getreide pro Tag.
Salsa für Vitamin-C, Ballaststoffe und Antioxidantien
Salsa in die tägliche Ernährung einzubauen, ist dank der reichhaltigen Mischung aus Tomaten, Zwiebeln und anderem Gemüse, eine gute Möglichkeit, um die Aufnahme von Vitamin-C, Ballaststoffen und Antioxidantien zu erhöhen, so Dunn.
Dunkle Schokolade reduziert Entzündungen
Zartbitterschokolade kann helfen, Entzündungen zu lindern. Es sollte beim Kauf von Schokolade darauf geachtet werden, dass diese einen Kakaogehalt von mindestens 70 Prozent oder höher hat (je höher der Kakaogehalt, desto geringer ist der Zuckeranteil in der Schokolade). „Halten Sie die Portionen klein, um die gesättigten Fette und Kalorien zu begrenzen. Eine halbe Unze (14 Gramm) dunkler Schokolade pro Tag reicht für einen intensiven Geschmack und Schokoladengenuss“, fügt Dunn hinzu. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Cleveland Clinic: 10 Foods That Help Ease Your Arthritis Pain (veröffentlicht 03.02.2021), Cleveland Clinic
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.