Was Sie über den Verzehr von Sprossen wissen sollten
Sojasprossen und Bohnensprossen sind frische Ergänzungen für Salate, auf Brot oder in anderen Gerichten. Doch Sprossen sind nicht nur lecker, sondern auch eine hervorragende Quelle für Vitamine, Mineralien, Ballaststoffe und Antioxidantien. Eine Ernährungsexpertin klärt auf, was man über Sprossen in der Ernährung wissen sollte.
Mira Ilic ist registrierte Ernährungsberaterin an der renommierten Cleveland Clinic (USA). In einem aktuellen Beitrag erläutert sie Wissenswertes über Sprossen in der Ernährung und warum den gekeimten Samen mehr Beachtung geschenkt werden sollte. Sprossen haben nämlich mehr zu bieten, als die meisten Personen vermuten.
Was sind Sprossen?
Sprossen sind die gekeimten Samen eines Gemüses, also junge Pflanzen im Wachstum. Sie können in vielen Lebensmittelgeschäften erworben werden und sind leicht selbst zu züchten. Die bekanntesten und am weitesten verbreiteten Sprossenarten in der Ernährung sind Sojasprossen und Mungobohnensprossen. Es gibt aber auch zahlreiche weitere verzehrbare Sprossen, wie beispielsweise Linsen-, Erbsen, Kidneybohnen-, Brokkoli-, Alfalfa-, Senfgrün- oder Rotkleesprossen.
Neben den Gemüsesprossen gibt es zudem Nuss- und Samensprossen, zu denen beispielsweise Kürbiskern-, Sesam- und Sonnenblumenkernsprossen oder gekeimte Körner von Weizengras oder Quinoa zählen.
Warum sind Sprossen in der Ernährung gesund?
Sprossen sind laut Ilic vollgepackt mit Vitaminen und Mineralien. Die Nährstoffe variieren von Sprosse zu Sprosse. „Sprossen enthalten wichtige Vitamine, Mineralien, Ballaststoffe und sind eine großartige Quelle für Antioxidantien“, betont die Ernährungsberaterin. Brokkoli-Sprossen seien beispielsweise reich an Vitamin A, Vitamin C, Vitamin K, Folsäure und dem starken Antioxidans Sulforaphan.
Mehr Abwechslung durch Sprossen
Sprossen können zudem auch andere Nährstoffe wie B-Vitamine und Mineralien wie Phosphor und Magnesium enthalten. Sie sind darüber hinaus arm an Natrium, Fett und Kalorien, weshalb sie bedenkenlos zu jeder Diät hinzugefügt werden können. „Sie bringen Abwechslung in Ihren Salat, Wrap oder Ihr Sandwich“, so Ilic.
Risiken beim Verzehr von Sprossen
Der Verzehr von Sprossen birgt allerdings auch einige Risiken, die man kennen sollte. Sie können beispielsweise Lebensmittelkeime wie E. coli oder Salmonellen übertragen. Die meisten Sprossen werden unter warmen und feuchten Bedingungen gezüchtet, die das Wachstum solcher Bakterien begünstigen. Zudem können die Sprossen bei der Ernte verunreinigt werden, wenn in dem jeweiligen Betrieb keine ausreichenden hygienischen Bedingungen vorherrschen.
Sprossen werden oft roh verzehrt, wodurch viele Keime, die sich im Laufe des Wachstums und der Ernte gebildet haben, mitgegessen werden. Ernährungsexpertin Ilic rät deshalb dazu, die Sprossen lieber abzukochen oder zu dämpfen, auch wenn sie dadurch etwas an „Knack“ verlieren. Eingemachte Sprossen im Glas seien ebenfalls eine sichere Art, Sprossen zu konsumieren.
Selbstgezüchtete Sprossen nicht zwangsläufig sicherer
Sprossen lassen sich auch relativ leicht und auf kleinem Raum selbst züchten. Doch auch hierbei kann es zur Entstehung von Erregern kommen. „Da die meisten Ausbrüche von lebensmittelbedingten Krankheiten im Zusammenhang mit Sprossen durch kontaminierte Samen entstehen, ist es nicht unbedingt sicherer, Sprossen zu Hause zu züchten, als sie im Laden zu kaufen“, schildert Ilic. Wenn bereits die Samen kontaminiert seien, sei auch die daraus wachsende Pflanze mit den Bakterien verunreinigt.
Lagerung und Verarbeitung von Sprossen
„Sobald Sie frische Sprossen zu Hause haben, sollten sie in einem Kühlschrank gelagert werden“, empfiehlt die Ernährungsexpertin. Ideal sei es, die Sprossen bei unter fünf Grad Celsius aufzubewahren.
Die Zubereitung sollte nur mit sauberen Händen und auf sauberen Unterlagen erfolgen. Dabei ist besonders auf das Aussehen und den Geruch der Sprossen zu achten. „Wenn sie schleimig, stinkend oder muffig sind, sollten Sie sie sofort wegwerfen“, rät Ilic. (vb)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Cleveland Clinic: What Are the Health Benefits (and Risks) of Eating Sprouts? (veröffentlicht: 03.03.2021), health.clevelandclinic.org
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.