Sonnencreme: Worauf Sie achten sollten
Endlich kehrt hierzulande der lang ersehnte Sommer ein. Die meisten Menschen drängt es daher nach draußen. Doch wer sich längere Zeit im Freien aufhält, sollte unbedingt auf ausreichenden Sonnenschutz achten. Wichtig hierbei ist vor allem das Eincremen mit einer Sonnencreme. Dabei gilt es, einiges zu beachten.
Im Allgemeinen haben Sonnenstrahlen auf Menschen eine äußerst positive Wirkung: Sie beeinflussen unsere Vitalität, die Stimmung sowie das Wohlbefinden. Zudem sind sie wichtig, um die Vitamin-D-Speicher aufzufüllen. Doch durch zu viel Sonnenlicht kann die Haut nachhaltig geschädigt werden. Um die Vorteile zu genießen ohne Nachteile zu erleiden, sollte man an ausreichenden Sonnenschutz denken. Fachleute erklären, was bei Sonnencreme zu beachten ist.
Rechtzeitig an den Sonnenschutz denken
Die Tage werden immer länger, die Kraft der Sonne nimmt zu. Spätestens jetzt wird es Zeit, an den richtigen Sonnenschutz zu denken. So kann die Gefahr von Sonnenbrand, vorzeitiger Hautalterung und einigen Formen von Hautkrebs reduziert werden. Eine Voraussetzung dafür ist die richtige Handhabung der Sonnencreme. Tipps und Hinweise liefert zu Beginn der Sommersaison der Krebsinformationsdienst des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) in einer Mitteilung.
Schutz vor schädlicher UV-Strahlung
Wie die Fachleute erklären, ist bekannt, dass Eincremen mit einer Sonnencreme oder -milch mit einem hohen Lichtschutzfaktor zumindest teilweise vor der schädlichen UV-Strahlung schützen kann.
Es gibt jedoch weitere Details und Hinweise, die zu beachten sind, um das Schutzpotenzial der Sonnencreme bestmöglich zu nutzen. Beispielsweise sollten Sonnenschutzmittel 30 Minuten vor dem Aufenthalt im Freien aufgetragen werden. Erst dann hat sich die schützende Wirkung voll entwickelt.
Ausreichend eincremen
Doch wie viel sollte es sein? Empfohlen werden etwa zwei Milligramm des Sonnenschutzmittels pro Quadratzentimeter Haut. Bei einem Erwachsenen entspricht dies vier gehäuften Esslöffeln für den ganzen Körper.
Dr. Susanne Weg-Remers, Leiterin des Krebsinformationsdienstes des DKFZ meint dazu: „Meist werden Sonnenschutzmittel zu sparsam verwendet – nicht ohne Folgen. Denn wird zum Beispiel nur die Hälfte der empfohlenen Menge verwendet, verringert sich der Lichtschutzfaktor um zwei Drittel und es kommt viel schneller zu Sonnenbrand.“
Die Finger-Regel gibt Auskunft
Vier Esslöffel Sonnencreme – und wie werden die bestmöglich auf dem Körper verteilt? Auskunft gibt die sogenannte Finger-Regel, bei der als Maßeinheit für die Sonnencreme-Menge die Länge des Fingerendglieds („finger-tip“) eines Erwachsenen zugrunde gelegt wird.
Und so funktioniert die Regel: Die zweieinhalbfache Menge eines „finger-tip“ wird auf Gesicht und Kopf aufgetragen, dreimal so viel auf jeden Arm, sechsmal so viel auf jedes Bein und die siebenfache Menge auf Oberkörper und Rücken.
Wiederholt nachcremen
Wichtig zu wissen ist, dass Sonnenschutzmittel, auch mit sehr hohem Lichtschutzfaktor, die UV-Strahlung nicht komplett blockieren können und darum auf keinen Fall andere UV-Schutzmaßnahmen, wie Kleidung, Kopfbedeckung, Sonnenbrille und Aufenthalt im Schatten ersetzen.
Um die Wirksamkeit des Sonnenschutzmittels zu erhalten, ist es wichtig, immer wieder nachzucremen. Aber Achtung: Nachcremen ersetzt nur die Sonnencreme, die beispielsweise beim Schwimmen oder Schwitzen verloren gegangen ist – die Wirkdauer verlängert sich dadurch nicht.
Was tun mit den Resten?
Wer Sonnenschutzmittel regelmäßig und ausreichend anwendet, muss sich die Frage, was mit den Resten vom Vorjahr anfangen, oft gar nicht stellen. Wenn aber doch noch Restbestände vorhanden sein sollten: In einer aktuellen französischen Studie wurden erhöhte Gehalte an Benzophenon in künstlich um ein Jahr gealterten Octocrylen-haltigen Sonnenschutzmitteln nachgewiesen.
Die internationale Krebsforschungsagentur der Weltgesundheitsorganisation (WHO) (IARC) hat Benzophenon 2013 als möglicherweise krebserregend eingestuft. Die IARC-Einstufung beruht allerdings auf Fütterungsstudien an Tieren, Ergebnisse für die Anwendung beim Menschen fehlen.
Fazit des Krebsinformationsdienstes: Eine Sonnencreme vom Vorjahr zu verwenden, ist vermutlich besser, als gar keine zu nutzen. Frische Produkte sollten jedoch bevorzugt eingesetzt werden. Alternativ kann auch auf ein Sonnenschutzmittel ohne Octocrylen zurückgegriffen werden.
Hauptrisikofaktor für Hautkrebs
Hauptrisikofaktor für schwarzen und hellen Hautkrebs ist laut den Fachleuten die ultraviolette Strahlung durch intensive Sonnenbelastung. Mit über 200.000 Neuerkrankungen pro Jahr ist Hautkrebs die häufigste Krebserkrankung in Deutschland.
An der gefährlichsten Form, dem malignen Melanom der Haut, erkrankten 2016 rund 23.200 Menschen neu. Rund 3.000 Personen verstarben daran.
Gemäß dem gesetzlichen Früherkennungsprogramm haben Männer und Frauen ab einem Alter von 35 Jahren alle zwei Jahre Anspruch auf eine Hautuntersuchung, zum Beispiel durch eine Dermatologin oder einen Dermatologen oder eine Hausärztin oder einen Hausarzt mit entsprechender Fortbildung.
Ärztinnen und Ärzte des Krebsinformationsdienstes beantworten für Patienten und Patientinnen, Angehörige und Interessierte alle Fragen zu Krebs – verständlich, kostenlos und auf dem neuesten Stand der Forschung. Das Angebot steht täglich von 08:00 bis 20:00 Uhr telefonisch unter 0800-420 30 40 oder unter der E-Mail-Adresse krebsinformationsdienst@dkfz.de zur Verfügung. (ad)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Deutsches Krebsforschungszentrum: Sonnencreme - was ist zu beachten?, (Abruf: 30.05.2021), Deutsches Krebsforschungszentrum
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.